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0731 - Die Diebe von der SOL

Titel: 0731 - Die Diebe von der SOL
Autoren: Unbekannt
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der Nullbewahrer. Offenbar glaubte die Regierung, daß die Schiffe, die einen Tunnelantrieb besaßen, das Versteck der Fremden leichter aufspüren konnten.
    Eganmarth hatte dreiundachtzig Tunneleinsätze hinter sich, er war in allen über die Tunnel erreichbaren Galaxien des Konzils gewesen und galt als einer der erfahrensten zgmahkonischen Raumfahrer.
    Eganmarth befürchtete, daß diese Erfahrung ihm in diesem Gebiet nicht viel nützen würde. Wie fast alle Besatzungsmitglieder der MEKRANSORFT hielt auch der Kommandant sich zum erstenmal in einer Ausbuchtung des Zwischenraums auf.
    Die Scheu der Zgmahkonen vor diesen Seitenarmen ihres Lebensraums war groß. Zu viel war in diesen Regionen schon passiert. Die Zahl verschollener Schiffe war groß.
    Es gab unheimliche Geschichten und Gerüchte um diese Gebiete.
    Kein Zgmahkone wäre jemals freiwillig in diese instabilen Zonen geflogen. Dort, wo der Einfluß zweier Dimensionen einen kontrollierten Raumflug nahezu unmöglich machte, lauerte der Tod.
    Trotz allem hatte Eganmarth Verständnis für den Einsatzbefehl der Nullbewahrer. Die Fremden, die so verhängnisvolle Aktivitäten entwickelt hatten, mußten endlich gefunden und vernichtet werden.
    Neben der MEKRANSORFT beteiligen sich noch siebenhundert weitere Tunnelschiffe an der Suche, ganz abgesehen von der riesigen Flotte der Raumschiffe mit Normalantrieb, die sich in der Nähe aller als Verstecke in Frage kommenden Gebiete aufhielten.
    Vielleicht, überlegte Eganmarth, waren die Fremden bereits den Bedingungen in den Ausuferungen zum Opfer gefallen. In den letzten Tagen war es zu keinen Zwischenfällen mehr gekommen.
    „Ich glaube, sie haben sich so tief in einen Seitenarm gewagt, daß ihr Schiff zerstört wurde", wandte Eganmarth sich an seinen Stellvertreter, den jungen Pellkarter.
    „Das hoffe ich nicht!" erwiderte der junge Zgmahkone.
    Eganmarth konnte die Beweggründe Pellkarters verstehen.
    Sein Stellvertreter war ein ehrgeiziger Raumfahrer. Ein Erfolg der MEKRANSORFT bei diesem Unternehmen konnte den Aufstieg aller Besatzungsmitglieder beschleunigen.
    Im Vergleich zu Pellkarter fühlte Eganmarth sich uralt.
    Manchmal fühlte er sich allein durch Pellkarters Anwesenheit zu Handlungen gedrängt, die er unter anderen Umständen niemals ausgeführt hätte.
    „Woher mögen sie kommen?" überlegte Eganmarth.
    „Das wissen sicher nur die Nullbewahrer", meinte Pellkarter.
    „Wenn sie es wissen!"
    Der junge Mann ließ sich im Sitz zurücksinken. Seine lässige Haltung drückte aus, daß er in dieser lebensfeindlichen Umgebung keine Furcht empfand.
    „Glauben Sie, daß die Unbekannten aus einer Galaxis kommen, die vom Hetos beherrscht wird?"
    „Nein", sagte Eganmarth entschieden. „Die Laren sorgen in allen von uns kontrollierten Galaxien dafür, daß kein Volk sich derart entwickeln kann."
    Pellkarter stieß ein bösartig klingendes Gelächter aus.
    „Manchmal frage ich mich, wozu wir das alles tun. Was haben wir im Endeffekt davon? Was haben Sie und ich davon, wenn wir Galaxien beherrschen, die wir vielleicht niemals besuchen werden?"
    „Das hört sich ja fast philosophisch an", meinte der Kommandant.
    „Haben Sie eine Antwort auf meine Frage?"
    „Ich glaube schon", erwiderte Eganmarth. „Es ist das Gefühl, Macht zu besitzen. Die änderen Völker fürchten uns, weil wir mit Hilfe der Schwarzen Löcher Tod und Verderben über ihre Lebensräume bringen können."
    „Mir genügt das Wissen um die Macht nicht", erklärte Pellkarter leidenschaftlich. „Ich möchte Macht ausüben."
    „Ja", sagte Eganmarth. „Aber jetzt wollen wir uns um unser Schiff kümmern."
    Der Kommandant wußte nicht, ob er den Anzeigen der Kontrollinstrumente noch trauen durfte.
    Pellkarter beugte sich nach vorn. Sein Gesicht bekam einen lauernden Ausdruck.
    „Vielleicht sind sie irgendwo in der Nähe!" sagte er hoffnungsvoll.
    Eganmarth brummte eine Antwort, die Zustimmung und Ablehnung bedeuten konnte.
    Er sehnte sich nach dem Augenblick, da sie umkehren und wieder im freien Zwischenraum manövrieren würden.
    Bei keinem Flug durch einen Tunnel hatte er sich jemals so beengt gefühlt wie jetzt.
    Pellkarter schien zu spüren, was in seinem Vorgesetzten vorging.
    „Soll ich übernehmen?" fragte er begierig.
    „Nein!" lehnte Eganmarth entschieden ab. Er wurde von plötzlicher Furcht gepackt. „Ich will auf dem Posten sein, wenn es zu Schwierigkeiten kommen sollte."
    Perry Rhodan schwang den Sitz vor den Kontrollen mit einer
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