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0731 - Die Blüten-Bestie

0731 - Die Blüten-Bestie

Titel: 0731 - Die Blüten-Bestie
Autoren: Jason Dark
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Sorge.«
    »Gut.«
    Die Schwester ließ das Tablett stehen. Sie lächelte der Patientin noch einmal zu und ging zur Tür.
    Dort drehte sich Kathy noch einmal um. Doro Mainland hatte ihr nachgestarrt, und die Schwester schaute in die Augen des nicht gealterten Mädchens.
    Der Blick hatte sich verändert. Sie las darin nicht die Suche nach einer Erinnerung, sondern ein plötzliches Wissen und auch noch etwas anderes.
    Den Tod!
    Schaudernd verließ Kathy das Krankenzimmer…
    ***
    In der großen Krankenhausküche gab es die erwarteten Schwierigkeiten.
    Die Mitarbeiter dort waren voll und ganz mit der Zubereitung des Nachtessens beschäftigt, und Kathy kam sich in dem hektischen Treiben mehr als überflüssig vor. Sie hatte den Eindruck, immer im Weg zu stehen, was ihr auch mehr als einmal gesagt wurde.
    Schließlich gelang es ihr, ein paar Worte mit dem Küchenchef persönlich zu reden.
    Der Mann verdrehte die Augen, als er Kathys Wunsch gehört hatte. Er wischte seine Hände an der Schürze ab. »Himmel, ich kann Ihnen nicht mehr sagen, Schwester. Es ist unmöglich, Extrawünsche zu erfüllen. Das haben wir schon einmal getan. Wir sind hier im Streß.. Jeder Mitarbeiter hat seine Aufgabe. Stellen Sie sich mal vor, wir würden in den OP eindringen, wenn dort operiert wird.«
    »Das können Sie nicht vergleichen. Dort geht es auf Leben und Tod. Ich möchte nur die Chips und…«
    »Nein, nein und nein!« Der Koch war nicht zu überzeugen. Er blieb knochenhart.
    »Was kann ich denn sonst bekommen?«
    »Zunächst eine Suppe. Brot können Sie auch mitnehmen. Alles andere ist noch nicht fertig.«
    »Es gibt keine andere Möglichkeit zwischendurch?«
    »Die gibt es nicht.«
    »Okay, dann die Suppe.«
    Der Koch war froh, den Quälgeist endlich loszuwerden. Er selbst ging voran. »Kommen Sie mit.«
    Vor einem Ofen blieben beide stehen. Es war ein sehr großer Herd, und dementsprechend groß waren auch die Töpfe, die sich auf ihm verteilten. In ihnen befand sich die Suppe. Mit ihren Stielen ragten die Schöpfkellen hervor.
    »Schale oder Teller?«
    »Was ist größer?«
    »Die Schale.«
    »Dann die.«
    Persönlich füllte der Koch die Schale auf. Er stülpte noch einen Deckel darüber, damit die Mahlzeit warm blieb. »Und bitte, Schwester, kommen Sie nicht noch einmal, wenn wir Hochbetrieb haben. Das bringt uns aus dem Konzept.«
    »Es war ein Sonderfall.«
    »Tablett auch?«
    »Das habe ich wieder mitgebracht.« Kathy holte es. Der Koch stellte die Terrine ab. »Was ist das eigentlich für eine Suppe?«
    »Was aus Kartoffeln. Wir haben noch ein paar Shrimps hineingetan. Es verfeinert den Geschmack.«
    »Danke.«
    Das hörte der Koch schon nicht mehr. Jemand hatte ihn gerufen, weil es ein Problem gab.
    Kathy war froh, dein- Küchendunst hinter sich lassen zu können, aber freuen konnte sie sich nicht.
    Während sie zum Fahrstuhl ging, beschäftigten sich ihre Gedanken unentwegt mit dieser ungewöhnlichen Patientin namens Dorothy Mainland.
    Sie war damals nach einer schrecklichen Bluttat eingeliefert worden. Um, was es genau gegangen war, hatte sie auch nicht gewußt, es war auch irgendwie in Vergessenheit, geraten. Möglicherweise wollte auch niemand darüber reden, aber es mußte doch ziemlich schlimm gewesen sein, und es hatte mehrere Opfer gegeben.
    Sie wußte nur, daß Dorothy Mainland durch einen Schlag auf den Kopf in diesen schrecklichen Zustand hineingeraten war, mehr nicht. Dr. Fairmont, der damals schon im Krankenhaus praktiziert hatte, war mit Informationen immer sehr zurückhaltend gewesen. Die Gründe kannte sie nicht. Es hatte natürlich Gerüchte gegeben. Einiges sollte bei dieser Bluttat nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, aber diese Gerüchte waren im Laufe der Zeit allmählich verstummt.
    Dennoch war einiges hängengeblieben, und jetzt, wo Doro Mainland erwacht war, würden die alten Dinge sicherlich wieder aufgewühlt, was nicht eben dienlich war.
    Als Kathy die Station erreichte, hatte sich ihr dumpfes Gefühl zu einem Unbehagen verdichtet. Sie spürte das Drücken in ihrem Magen, als wären Zangen dabei, ihn zu umklammern.
    Auf dem Gang kamen Kathy zwei Kolleginnen entgegen, die ihr lächelnd zunickten.
    Das Zimmer war das letzte in der Reihe. Es lag auf der rechten Seite. Vor der Tür blieb Kathy für einen Moment stehen. Es war ein normaler Eingang, für sie in diesem Fall nicht. Er kam ihr eher vor wie der Zugang zu einer fremden Welt, wobei sich der Begriff Vorhölle in ihrem Gehirn
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