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073 - Der Killer, der nicht sterben konnte

073 - Der Killer, der nicht sterben konnte

Titel: 073 - Der Killer, der nicht sterben konnte
Autoren: A.F.Morland
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fertig schrieb…
    ***
    Salvo Randone war jetzt allein. Aber es gab eine übernatürliche Verbindung zwischen ihm und Magaska. Die Feuerhexe hatte ihn mit magischen Kräften ausgestattet, und dadurch unterschied er sich von gewöhnlichen Zombies. Er war mehr als ein lebender Toter. Er würde bei seinem Treiben auch Magie einsetzen können.
    Er besaß ein neues Leben, und er wollte das Beste daraus machen. Magaska hatte von einem großen Plan gesprochen, den sie allmählich verwirklichen wollte, und er sollte dabei eine nicht unbedeutende Rolle spielen.
    Es war ihm recht.
    Magaska hatte ihn allein gelassen, doch er wußte, daß er sie bald wiedersehen würde.
    Bis dahin wollte er die neue, unbekannte Kraft kennengelernt und in den Griff bekommen haben.
    Es raschelte in den hohen Papyrusstauden, und trockenes Gras knisterte unter Randones Füßen. Unter einer großen Schirmakazie blieb der Untote kurz stehen.
    Auf der Straße, die nahe am Fluß vorbeiführte, fuhr ein Auto. Salvo Randone bleckte die häßlichen Zähne, und eine grausame Mordgier glitzerte in seinen großen Augen.
    Das Licht von Scheinwerfern schnitt eine weiße Welt in die Dunkelheit, und der Zombie duckte sich unwillkürlich, denn er hatte lange kein Licht mehr gesehen.
    Er schätzte die Entfernung ab und überlegte, ob er die Straße noch rechtzeitig erreichen konnte, um das Fahrzeug anzuhalten.
    Als er losrannte, waren seine Bewegungen anfangs noch etwas steif und hölzern, doch allmählich kam er in Schwung. Seine Zähne knirschten, sein scheußliches Gesicht war verzerrt. Er stolperte. Fast wäre er gestürzt. Mit durch die Luft rudernden Armen lief er weiter. Schneller, immer schneller.
    Der Wagen erreichte eine Kurve. Der Fahrer mußte das Tempo verringern, zurückschalten.
    Jetzt strichen die Scheinwerfer waagrecht über das Land. Sie wippten, als das Fahrzeug in ein Schlagloch rumpelte, und richteten sich dann wieder geradeaus.
    Der Fahrer schaltete wieder hoch, und Salvo Randone sprang auf die Straße. Mit schätzungsweise 100 km/h kam ihm das Auto entgegen.
    Die Scheinwerfer erfaßten Randone. Furchtlos stellte sich der Zombie in der Straßenmitte auf. Er wußte, daß ihm nichts passieren konnte.
    Als der Fahrer ihn erblickte, reagierte er sofort. Bisher hatte er gemeint, den Wagen gut unter Kontrolle zu haben, doch nun stellte sich heraus, daß er für diese schlechten Straßenverhältnisse doch zu schnell unterwegs war.
    Als er auf die Bremse trat, griffen die Pneus nicht so, wie sie es auf Asphalt oder Beton getan hätten. Unter den Rädern befand sich Sand, und der war fast genauso schlimm wie Glatteis.
    Der voll gebremste Wagen sauste weiter. Die Geschwindigkeit verringerte sich kaum.
    Der Mann am Steuer riß entsetzt die Augen auf. Verdammt, er hatte mit keinem Hindernis gerechnet. Er würde einen Mann totfahren!
    Schreckensstarr saß er da, hielt das Lenkrad krampfhaft fest und wartete auf den dumpfen Knall, den es gleich geben würde.
    Reglos stand Randone da. Unerschrocken starrte der Untote in das grelle Licht der Scheinwerfer. Er zuckte mit keiner Wimper. Einem Menschen wäre es nicht möglich gewesen, zu sehen, was sich hinter dem Licht befand, doch Salvo Randone erkannte den Fahrer.
    Er half sich mit der übernatürlichen Fähigkeit, mit der ihn Magaska ausgestattet hatte. Seine Augen durchdrangen die Helligkeit mühelos.
    Der Mann im Wagen war ein Weißer.
    Pierre Rochford war sein Name. Das wußte Randone allerdings nicht. Es interessierte ihn auch nicht im mindesten.
    Rochford war Franzose aus der Gegend von Nantes. Er lebte seit zehn Jahren in Kenia, war Dolmetscher, Reiseleiter, Tröster von einsamen reichen Touristinnen - ein Hansdampf in allen Gassen und landauf, landab bekannt wie ein bunter Hund.
    Er hatte keine Ahnung, daß vor ihm auf der Straße Salvo Randone stand, aber von Randones Missetaten hatte er gehört, als dieser und seine beiden Komplizen noch das Land unsicher gemacht hatten.
    Rochford konnte nichts mehr tun. Er vernahm das Geräusch, mit dem er gerechnet hatte, und schloß unwillkürlich die Augen. Aber er riß sie gleich wieder auf - und der Mann war verschwunden.
    Der Wagen rumpelte über den Körper. Auch das noch! durchfuhr es den Franzosen, und als das Fahrzeug endlich stillstand, griff Pierre Rochford mit zitternden Fingern nach dem Türöffner.
    Der Mann mußte tot sein. Unmöglich, daß er noch lebte. Zu heftig war die Wucht des Aufpralls gewesen.
    Rochfords Kniescheiben vibrierten. Er
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