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073 - Der Killer, der nicht sterben konnte

073 - Der Killer, der nicht sterben konnte

Titel: 073 - Der Killer, der nicht sterben konnte
Autoren: A.F.Morland
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furchtbaren Wutanfall. »Wer bist du?« schrie sie außer sich vor Zorn. »Wieso verstehst du dich mit einer Magie zu schützen, die imstande ist, meiner Kraft zu trotzen?«
    Lance wußte es nicht, aber er fühlte sich auf einmal stark und großartig. Mochte der Teufel wissen, wieso, aber er glaubte plötzlich, dieser Feuerhexe ebenbürtig, ja sogar überlegen zu sein.
    Magaska war verwirrt. Diese Chance mußte der Parapsychologe nutzen.
    Obwohl er nicht wußte, womit er die Hexe vernichten sollte, griff er sie an.
    Plötzlich entstanden Feuerbälle in seinen Händen. Er überlegte nicht lange, fragte nicht, woher sie kamen und wieso sie ihm nicht die Haut verbrannten. Er schleuderte sie einfach - und traf Magaska mit beiden Bällen.
    Unheimliche Kräfte wirkten auf Magaska ein.
    Kräfte, die die Hexe hochhoben.
    Sie verlor den Bodenkontakt, schwebte etwa zehn Zentimeter über den Kacheln, gewann rasch an Höhe.
    Die geheimnisvolle Kraft, für die Lance Selby selbst keine Erklärung hatte, die aber zweifellos von ihm ausging, hob Magaska immer höher. Gleichzeitig veranlaßte sie den großen Ventilator, sich immer schneller zu drehen.
    Magaska begriff, was passieren sollte, und sie unternahm alle Anstrengungen, um es zu verhindern, aber die Glutbälle, die einen Weg in ihren Körper gefunden hatten, schwächten sie, ließen es nicht mehr zu, daß sie ihre Magie entfaltete.
    Die Hexe schien an dünnen, unsichtbaren Fäden zu hängen. Immer weiter wurde sie nach oben gezogen, immer näher kam sie dem rasend schnell rotierenden Ventilator. Sie fluchte und kreischte, stieß Verwünschungen aus und rief Asmodis um Hilfe an, doch der Höllenfürst kam nicht. Er überließ sie ihrem Schicksal. Hexen wie sie gab es in der Hölle genug. Sie war ersetzbar. Es lohnte sich die Mühe nicht, sie zu retten. Im weitesten Sinne hatte sie versagt, und Versager wurden in den Dimensionen der Verdammnis sehr schnell fallengelassen.
    Das Ventilatorblatt brachte sie zum Schweigen.
    Eine Stichflamme färbte die weiße Decke schwarz. Der Körper, der schwarze Stab - alles verschwand.
    Lance Selby hatte die Feuerhexe besiegt, aber es war ein Sieg, den er nicht begreifen konnte.
    ***
    Ich hatte durch die Glastür fassungslos zugesehen. Zuerst hatte ich meinem Freund zu Hilfe eilen wollen, aber dann hatte ich kapiert, daß Lance keine Hilfe brauchte. Mir wurde glasklar, daß ich mir völlig grundlos Sorgen um ihn gemacht hatte. Lance war für den Kampf gegen die finsteren Mächte besser gewappnet als ich.
    Als es vorbei war, trat ich ein.
    Lance schaute mich fassungslos an.
    »Ich hab's gesehen«, sagte ich. »Du warst großartig.«
    Mein Freund hob die Hände und sah sie an. »Aber ich verstehe das alles nicht. Der magische Schutz. Die Feuerbälle in meinen Händen… Kannst du mir das erklären, Tony?«
    Ich ging auf ihn zu und nickte. »Ja, Lance, ich glaube, ich kann es. Oda hat so gekämpft.«
    »Oda ist tot. Mago hat sie vernichtet.«
    »Er scheint nur ihren Körper vernichtet zu haben. Ich bin versucht zu glauben, daß ihr Geist noch lebt, Lance, und zwar in dir. Du wurdest zum Greis, bist sogar gestorben - und Oda brauchte einen neuen Körper. Im Augenblick deines Todes stand ihr dein Körper zur Verfügung, und sie übernahm ihn. Sie muß ihre ganze Hexenkraft eingesetzt haben, um den Alterungsprozeß rückgängig zu machen, und nun stellt sie dir diese Kraft für den Kampf gegen das Böse zur Verfügung. Du hast Oda wieder, Lance. Anders zwar, als wir es dir alle gewünscht haben, aber du bist nicht allein. Oda ist bei dir, und ich glaube nicht, daß sie dich jemals verlassen wird.«
    Mr. Silver erschien.
    Ich weihte ihn in Lance Selbys großes Geheimnis ein.
    Zuerst war der Hüne mit den Silberhaaren mächtig erfreut über diese große Überraschung, aber dann wurde er nachdenklich.
    »Hast du ein Haar in der Suppe entdeckt?« fragte ich den Ex-Dämon.
    Er seufzte. »Und kein kleines. Wenn Mago, der Jäger der abtrünnigen Hexen, erfährt, wie es um unseren Freund bestellt ist, setzt er ihn auf seiner Liste an die oberste Stelle. Und er wird es eines Tages erfahren, darauf könnt ihr Gift nehmen.«
    »So ist Silver nun mal«, brummte ich und legte Lance Selby den Arm um die Schultern. »Er kann es nicht sehen, wenn sich jemand freut, dieser schreckliche Ex-Dämon. Ein ganz kleiner Teufel steckt eben immer noch in ihm…«
    ENDE
    [1] Siehe Tony Ballard Nr. 72 »Sklaven der Satansdroge«
    [2] Siehe Tony Ballard Nr. 50 »Als der
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