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0727 - Spezialisten der Nacht

Titel: 0727 - Spezialisten der Nacht
Autoren: Unbekannt
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lassen, daß man sie geistig völlig im Sinne Bassoks umbiegt."
    Ich erhob mich.
    „Was waren wir für Narren", fuhr ich ärgerlich fort. „Wir haben uns eingebildet, daß wir Bassok nur zu überleben brauchten, um seine Konzilsidee zunichte werden zu lassen. Aber das war nicht richtig. Wenn wir in einigen Jahrzehnten, Jahrhunderten oder Jahrtausenden aufwachen werden, dann wird das zgmahkonische Reich noch immer sowohl die larische als auch die Galaxis der Hyptons umfassen."
    „Was sagst du?" fragte Py nervös. „Aufwachen? Wieso aufwachen?"
    „Liebes", entgegnete ich. „Glaubst du denn wirklich, daß Bassok uns zur Erholung hierher geschickt hat?"
    „Warum nicht? Er braucht uns schließlich. Wir sind die einzigen, die wirklich etwas von fünfdimensionaler Physik verstehen. Ohne uns kann er das Große Schwarze Nichts nicht wirklich beherrschen."
    „Das ist richtig, Py. Aber im Moment benötigt er uns nicht mehr.
    Er braucht uns erst wieder, wenn er in andere Galaxien Vorgestoßen ist und dabei Niederlagen erlitten hat."
    „Du meinst, daß sie es schaffen könnten, den Transport durch die Dimensionstunnel ohne uns zu kontrollieren und ohne uns gezielt in die anderen Galaxien vorzudringen?"
    „Sie können in die larische Galaxis und in die der Hyptons."
    „Aber nur, weil die Bordcomputer von uns so vorprogrammiert sind, daß die Schiffe den richtigen Kurs steuern. Ohne uns geht es nicht."
    „Vielleicht hast du recht, Py. Und das wäre dann unsere Lebensversicherung. Zunächst aber wird Bassok versuchen, die Lage bei den Laren und bei den Hyptons zu stabilisieren. Er wird uns einschläfern, bis seine Nachfolger imstande sind, weitere Galaxien zu unterjochen."
    Py schnellte förmlich aus ihrem Sessel empor.
    „Und das sagst du so, als wäre es gar nichts?" schrie sie mich an. Mir taten ihre Worte weh, klang doch der Vorwurf in ihnen mit, als hätte ich sie und die anderen verraten.
    „Wir können nichts tun", entgegnete ich dennoch ruhig. „Wir sind zur Zeit nicht mehr als Sklaven."
    „Ich will aber kein Sklave dieses machtgierigen Wahnsinnigen sein, Olw."
    Sie rannte auf die Tür zu, um nach draußen zu fliehen. Die anderen schlossen sich ihr an. Ich blieb in meinem Sessel sitzen, weil ich spürte, daß alles zu spät war. Ein Mann wie Bassok wußte genau, was er zu tun hatte.
    Die Tür ließ sich nicht öffnen.
    Py fuhr herum. Sie blickte mich mit flammenden Augen an.
    „Du hast es gewußt, Olw", sagte sie stammelnd. Ihre Augen wurden feucht vor Enttäuschung. „Du hast uns verraten."
    Ich verneinte energisch.
    „Wie kannst du so etwas behaupten, Py", erwiderte ich. „Mir geht es nur, darum, daß wir überleben. Wir haben nichts davon, wenn Bassok uns ermorden läßt."
    Py blickte sich gehetzt um.
    „Er wird Giftgas in diesen Raum pumpen."
    „Davon bin ich auch überzeugt."
    „Woher weißt du, daß es nicht tödlich ist?"
    „Ich weiß es nicht, Liebes", erklärte ich, während ich bereits die erste Wirkung des Gases verspürte. „Ich kann nur hoffen."
    Sie sank vor mir auf den Boden.
    „Olw", sagte sie wimmernd. „Wie konntest du so dumm sein, Bassok zu vertrauen? Wie konntest du nur? Ich wollte leben, nichts weiter. Nun ist alles vorbei."
    Sie kippte zur Seite weg und blieb liegen. Vergeblich versuchte ich, mich zu erheben. Meine Beine versagten mir den Dienst, und meine Blicke verschleierten sich. Ich glaubte, den Grünen mit flammenden Augen und wehenden Haaren auf mich zukommen zu sehen.
    „Du verblendeter Narr", flüsterte er kichernd und voller Bosheit.
    „Warum bist du nicht einfach in die larische Galaxis hinausgeflogen? Warum nicht?"
    Ich hörte diese Frage immer wieder, während der Boden sich unter mir zu öffnen schien, und ich das Gefühl hatte, körperlos zu werden. Dabei klammerte ich mich immer wieder an die Hoffnung, daß es ein Erwachen für uns alle geben würde. Aber wann würde das sein?
    Wann?
    In einigen Jahren? Oder erst in Jahrtausenden.
    Konnte man uns überhaupt so lange am Leben erhalten?
    Olw schwieg für einige Minuten. Dann blickte er Perry Rhodan an.
    „Nun, Sie wissen, Rhodan, daß Bassok uns nicht getötet hat.
    Meine Hoffnungen sollten sich erfüllen, aber nur, weil man uns für eine dritte Expedition durch die Dimensionen brauchte..."
     
    ENDE
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