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0727 - Spezialisten der Nacht

Titel: 0727 - Spezialisten der Nacht
Autoren: Unbekannt
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mit einer Flüssigkeit gefüllten Glaskegel vor sich auf den Boden.
    „Die Säure, die sich in diesem Gefäß befindet, wird sich unter dem Einfluß von Licht verfärben. Es wird nicht lange dauern, bis sie leuchtend blau geworden ist. Sobald das der Fall ist, werden wir den kleineren der beiden Monde zerstrahlen. Damit werden wir Ihnen demonstrieren, über welche Waffen wir verfügen."
    Ich bemühte mich, Pestnor nicht anzusehen. Wie kam er dazu, eine solche Drohung auszusprechen. Die ERRYOG hatte keinerlei Waffen an Bord, mit denen wir einen derartigen Akt der Gewalt hätten ausüben können. Oder sollte man uns hintergangen haben?
    „Was erwarten Sie von uns?" fragte der Lare.
    „Die bedingungslose Kapitulation."
    „Sie wagen es, derart..."
    „Ich wage es. Wenn Sie nicht kapitulieren, werden wir..."
    „Sie sind meine Gefangenen."
    Pestnor hatte sich vollkommen in der Hand. Er fürchtete sich nicht mehr. Er lachte dem Regierungschef ins Gesicht.
    „Seien Sie kein Narr", sagte er höhnisch. „Wenn Sie uns etwas antun, dann leiten Sie damit das Ende Ihres Reiches ein. Wir beherrschen die Technik der Schwarzen Löcher. Wir können jederzeit Schwarze Löcher auf die Sonnen der von Ihnen beherrschten Systeme schleudern. Sie wissen, was das bedeuten würde. Damit können wir galaxisweite Katastrophen einleiten, ohne dabei selbst in dieser Galaxis erscheinen zu müssen."
    Der Lare fuhr herum. Ich sah ihm an, wie niedergeschlagen er war. Er eilte zu den anderen Männern, um sich mit ihnen zu beraten. Pestnor blickte mich triumphierend an.
    „Mit Wesen wie diesen, die nur die Gewalt kennen, muß man eine deutliche Sprache sprechen", erklärte er mir hochnäsig. „Sie verstehen keine andere."
    „Und was tun Sie, wenn sie nicht auf Ihren Bluff eingehen?"
    „Bluff? Olw, Sie enttäuschen mich. Wir haben einen Sery-Strahler an Bord. Damit können wir den Mond in Bedrängnis bringen, wenn auch nicht vernichten."
    „Also doch."
    „Was dachten Sie? Glaubten Sie, Bassok würde alles Ihnen überlassen?"
    Er deutete auf das Gefäß.
    „Die Zeit läuft ab", rief er laut. „Überlegen Sie sich genau, was Sie wollen."
    Der Regierungschef kehrte zu uns zurück. Seine Augen funkelten vor Erregung.
    „Wir werden Sie vertreiben", antwortete er und schleuderte den Glaskegel mit einem Fußtritt zur Seite. Das Gefäß zerplatzte an einem Tisch und löste ihn blitzschnell auf. Die Säure fraß sich danach in den Boden ein. Beißender Rauch stieg auf, der erst erlosch, als sich ein tiefes Loch gebildet hatte, das so groß war, daß ich hätte hindurchsteigen können.
    Pestnor hob sein Armbandfunkgerät an die Lippen und erteilte leise Befehle. Er blickte mich an.
    „Bestätigen Sie", befahl er mir.
    Ich tat, was er von mir verlangte. Damit begann der Beschuß des kleinen Mondes und zugleich das letzte Nervenduell. Wenn die Laren jetzt widerstanden, hatte Pestnor fürs erste verloren.
    Eine Waffe, die einen Mond dieser Größe vernichten konnte, gab es noch nicht, sah man von der auf Grojocko verbotenen Nuklear-Brand-Waffe ab. Mit dieser konnte eine nicht mehr zu stoppende Kettenreaktion ausgelöst werden, der jeder Planet zum Opfer fallen mußte.
    Die Laren aber kannten überhaupt noch keine Energiestrahler.
    Sie konnten daher nicht wissen, ob wir es nicht doch schafften, den Mond zu zersprengen. Wenn wir es konnten, mußten wir damit zugleich größte Katastrophen auf diesem Planeten auslösen. Würden es die Laren darauf ankommen lassen?
    Wir warteten ab.
    Es dauerte nicht lange, bis mehrere militärisch gekleidete Männer in den Saal kamen und zu dem Regierungschef eilten.
    Sie sprachen erregt mit ihm.
    „Wir haben schon halb gewonnen", stellte Pestnor fest.
    Der Regierungschef drängte die Militärs zur Seite. Er kam zu uns zurück.
    „Beenden Sie den Angriff", forderte er.
    „Warum? Kapitulieren Sie?" fragte Pestnor.
    Der Lare zögerte. Ich sah, wie er mit sich kämpfte.
    „Wir sind ohne weiteres in der Lage, diese Welt in gleicher Weise zu verwüsten, wie Sie es mit dem siebenten Planeten des Nachbarsystems gemacht haben", erklärte mein Begleiter. „Dabei werden Sie ebenso wenig die Möglichkeit haben, sich zu wehren, wie es die primitiven Bewohner jenes Planeten hatten. Also, entscheiden Sie sich."
    Der Lare ließ den Kopf sinken.
    „Wir kapitulieren", erklärte er mit tonloser Stimme.
    Pestnor tat, als sei nichts Besonderes geschehen. Er schaltete sein Funkgerät ein und erteilte Pewwo den Befehl, den Beschuß
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