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0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben
Autoren: W.K. Giesa
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kleinen Schluck. Dennoch glaubte er, Nicoles Lippen noch auf den seinen zu spüren, und am liebsten hätte er seine Gefährtin zurückgeholt und wäre mit ihr im Gästezimmer untergetaucht, um den Abend in gebührender Form zu beschließen.
    Aber es konnte wichtig sein, dass Nicole bei April blieb.
    Bedächtig begann Zamorra, die Villa zu durchforschen. In der Küche bereitete er einen kleinen Nachtimbiss für sie alle vor - für den Fall, dass jemand erwachte und Hunger verspürte. Währenddessen überlegte er. Wenn Jones tatsächlich für den Verjüngungsfluch verantwortlich war - wie hatte er es geschafft, ihn April anzuhexen?
    Nun, vielleicht fand Nicole ja etwas heraus!
    ***
    April hatte sich auf dem Bett ausgestreckt, als Nicole eintrat und sich in einen Sessel neben dem Fenster setzte.
    »He, du kannst es dir ruhig bequem machen«, schlug April vor. »Ich beiße nicht, das solltest du wissen.«
    Nicole lachte leise. »Angeborene Vorsicht«, sagte sie. »In der letzten Zeit bekomme ich fast mehr Einladungen von Frauen als von Männern, mich in ihr Bett zu bekommen… Aber das mag ich nicht unbedingt.«
    »Ach du liebe Güte«, seufzte April. »Ich will doch gar nichts von dir. Wenns Zamorra wäre, dann vielleicht…«
    »Der gehört mir!«
    »Weiß ich doch und lasse ihn in Ruhe. Ich bin zur Zeit ohnehin nicht in der richtigen Stimmung für so was. Wenn ich mir vorstelle, mit einem netten Jungen zusammen einzuschlafen, und dann wieder diesen Albtraum zu erleben… Das wäre dann wirklich Horror.«
    Sie sieht wirklich verdammt jung aus, dachte Nicole. Beneidenswert jung - wenn es nicht dieses verdammte Problem gäbe, könnte ich sie beneiden…
    Sie legte sich zu ihrer Freundin auf das Bett. April griff nach ihrer Hand.
    »Lass mich nicht los«, bat sie.
    »Versuch jetzt zu schlafen. Ich muss noch das Licht ausschalten«, sagte Nicole.
    »Nicht nötig.« April schnipste mit den Fingern, und ein Akustikschalter reagierte, dimmte das Licht herunter, bis es dunkel im Zimmer war. Nur das Mondlicht warf einen schwachen Schimmer durch das Fenster herein, dessen Jalousie nicht herunter gelassen war.
    »Ich muss dir noch etwas sagen«, begann April.
    »Was?«
    Aber die Engländerin gab nur noch etwas Unverständliches von sich.
    Sie war eingeschlafen.
    ***
    Nicole lag mit offenen Augen neben der Freundin und betrachtete sie.
    April musste wirklich hundemüde sein, wenn sie so schnell einschlief. Trotz Nicoles Nähe, trotz des drohenden Albtraums, und obwohl sie noch etwas hatte sagen wollen…
    Vorsichtig zog Nicole ihre Hand zurück. April schlief weiter. Aber es war kein wirklich ruhiger Schlaf.
    Nicole streckte ihre telepathischen Fühler aus. Sie fühlte sich etwas unwohl dabei, ungefragt in Aprils Gedankenwelt einzudringen, aber sie ahnte, dass sie auf diese Weise mehr herausfinden konnte, als wenn sie die Freundin nur bat, zu erzählen.
    Morgen sage ich es ihr, dass ich sie belauscht habe, beschloss Nicole.
    Sie fand eine wirre Gedankenwelt, ein heilloses Durcheinander. Einiges von dem, was April erzählt hatte, kam in teilweise abgefälschter Form durch, und Aprils Unterbewusstsein versuchte auch, das, was Zamorra und Nicole ihr berichtet hatten, zu verarbeiten. Nicole versuchte, weiter vorzudringen, in Aprils Erinnerungen zu greifen. Aber es fiel ihr schwer, an den Traumszenen vorbeizugelangen.
    Sie wollte mehr über das wissen, was damals geschehen war, als Jones April angriff. Es war zu Berührungen gekommen. Hing der Verjüngungsfluch damit zusammen?
    Aber irgendwie entglitten die Bilder Nicole immer wieder, so als versuche April auszuweichen.
    Und plötzlich kippte der gesamte Traum.
    Nicole konnte sich gerade noch aus Aprils Gedanken zurückziehen. Etwas Unheimliches, Grausiges wollte nach ihr greifen, sie mit in den Albtraum zwingen. Aber es war nicht schnell genug, Nicole entkam.
    Ein kalter Schauer überlief sie.
    Sie hatte keine Details erfassen können, aber der Eindruck von etwas Furchtbarem blieb. Neben ihr begann April sich unruhig zu bewegen. Sie wälzte sich hin und her - und fuhr plötzlich mit einem leisen Schrei auf.
    Nicole schnipste mit den Fingern.
    Das Licht wurde aufgedimmt.
    April starrte Nicole aus großen Augen an. »Was - was machst du denn hier? Oh…«
    Die Erinnerung kam.
    »Du hattest wieder diesen Traum«, sagte Nicole.
    April nickte.
    Die Französin erhob sich.
    »Was hast du vor?«, wollte April wissen. »Lass mich jetzt nicht allein -bitte!«
    »Ich bin gleich wieder hier. Ich
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