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0726 - Halias Höllenreiter

0726 - Halias Höllenreiter

Titel: 0726 - Halias Höllenreiter
Autoren: Roger Clement
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Polizistin diesmal noch einige Bannsprüche in Sanskrit.
    Halia tobte.
    Sie vergrößerte sich um das Dreifache.
    Riesenhaft und bedrohlich stand die Dämonin über den schäbigen Dächern von Belleville.
    Dann stieß sie mit einem markerschütternden Schrei auf ihre Kontrahenten herab!
    Die silbrigen Blitze des Amuletts und die Energiewellen der Gebetsmühle vereinigten ihre Kraft. Sie trafen den illusionären Körper der Dämonin mit ungebremster Macht.
    Halia erkannte ihre bevorstehende Niederlage. Die Dämonin aktivierte ihre letzten schwarzmagischen Energiereserven.
    Aber es war zu spät.
    An den Rändern verschwamm die Erscheinung dieses bösartigen Wesens bereits. Ein widerwärtiges Kreischen erfüllte die Luft.
    Dann erschien ein seltsames Leuchten am Nachthimmel, wie Elmsfeuer. Unglaublich starke Energien waren aufeinander geprallt.
    Dann war Halia besiegt.
    Nichts blieb von ihr übrig als ein kurzer Funkenregen, der auf das Kopfsteinpflaster prasselte und dann erlosch.
    »Wir haben es geschafft!«
    Asha Devi lachte und weinte zugleich. Sie fiel Zamorra um den Hals.
    Gleich darauf verlor sie das Bewusstsein.
    ***
    Hospital St. Denis, Paris, Frankreich
    Die französische Regierung vertuschte den Dämonenangriff auf Paris, so gut es ging.
    Natürlich gab es jede Menge Augenzeugen für die Attacken der Horrorrreiter. Doch geschickte Psychologen verstanden es, der Öffentlichkeit eine »Massenpsychose« einzureden.
    Bald traute kaum noch jemand, der Halia und ihre Schergen mit eigenen Augen gesehen hatte, seinem Urteilsvermögen.
    Der Brand in dem Haus am Boulevard St. Michel wurde auf einen Defekt im Stromsystem zurückgeführt.
    Und die Todesopfer der Dämonenangriffe hielten Einzug in die normale Verbrechensstatistik. Bei ihnen wurde von unbekannten Straftätern ausgegangen, nach denen die Polizei angeblich sogar fahndete…
    Zamorra selbst wusste es zu schätzen, dass Alfonse Courtois den Namen des Dämonenjägers aus der Berichterstattung heraushielt.
    Zamorra lag nichts an Publicity. Ihm und Nicole war nur wichtig, dass die Dämonin und ihre Schergen besiegt waren und keine Menschen mehr würden bedrohen können.
    Die beiden Dämonenjäger betraten die Eingangshalle des Hospitals St. Denis. Sie wollten Asha Devi besuchen, die hier wegen ihrer Verletzung eingeliefert worden war.
    Zwei Tage waren nun seit dem Ende von Halias kurzer Schreckensherrschaft vergangen.
    Vor einer Stunde hatte ein Arzt in Zamorras Hotel angerufen und mitgeteilt, dass die indische Polizistin wieder Besuch empfangen durfte.
    Der Parapsychologe und seine Lebensgefährtin hatten sich sofort auf die Socken gemacht. Auf dem Weg zum Krankenhaus hatten sie noch ein paar Kleinigkeiten besorgt…
    Zamorra erfragte die Nummern der Station und des Krankenzimmers. Dann fuhren er und Nicole mit dem Lift in den dritten Stock hoch.
    »Ich bin immer noch nicht darüber hinweggekommen, dass Kali deine und Ashas Kräfte zusammengeführt hat«, sagte Nicole nachdenklich, während sie den Aufzug bestieg. »Irgendwie passt das alles nicht. Warum sollte die Göttin der Zerstörung euch dabei helfen, ihre eigene Anhängerin, Halia, zu vernichten?«
    Zamorra machte eine unbestimmte Handbewegung. »Dafür kann es hundert und mehr Gründe geben, Cherie. Vielleicht passte Halia nicht mehr in Kalis Pläne. Oder die Zerstörerin wollte nur mal sehen, ob die Kräfte meines Amuletts mit denen der Gebetsmühle harmonieren.«
    »Ich wette, du hättest Halia auch allein mit Merlins Stern besiegen können.«
    »Kann sein, kann auch nicht sein. Wir wissen eben nicht, was Kali im Schilde führt. Das werden wir vielleicht erst bemerken, wenn es zu spät ist.«
    Nicole nickte.
    Während sie miteinander redeten, war der Lift im vierten Stockwerk angekommen. Zamorra und Nicole stiegen aus. Sie gingen über den blank gebohnerten, nach Desinfektionsmitteln riechenden Krankenhausflur.
    »Dahinten muss Zimmer 410 sein«, sagte Zamorra und deutete nach vorne. Neben einer künstlichen Stechpalme lungerten zwei hoch gewachsene junge Inder in dunklen Anzügen herum.
    Sie trugen Sonnenbrillen und kauten Bubblegum. Die Beulen unter ihren Jacketts stammten gewiss nicht von Miniregenschirmen.
    Misstrauisch wandten sie sich den beiden Dämonenjägern zu.
    Da wurde eine Zimmertür aufgerissen!
    Ein älterer Mann kam herausgestolpert. Er war ebenfalls Inder. Sein grau meliertes Haar war modisch geschnitten. Er trug einen eleganten Maßanzug. Doch in diesem Moment machte er keine
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