Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0725 - Das Krakenmonster

0725 - Das Krakenmonster

Titel: 0725 - Das Krakenmonster
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
fehlte…
    ***
    Die SEASTAR II tauchte ab. Sekunden, bevor die Fensterflächen mit druckfesten Platten gesichert wurden, glaubte Nicole ein anderes Schiff gesehen zu haben, das auf Kollisionskurs mit der Yacht gegangen war. Sie machte Marconi darauf aufmerksam.
    »Kann ich jetzt nicht mehr feststellen«, bedauerte er. »Das Radar ist eingefahren und außer Betrieb. Sonar - Moment, doch, da kommt was heran, das ist das Schiff, das bisher etwa eine halbe Seemeile achten steuerbord fuhr… Es kommt tatsächlich auf uns zu. Und - weg.«
    Sie waren unter der Wasserlinie.
    »Ich sags dem Skipper und Miss Hedgeson«, versprach Nicole und wechselte zum Leitstand. Etwas bedauernd sah Marconi ihr nach. Die Nähe der schönen jungen Frau hatte ihm gefallen. Auch wenn sie für ihn ebenso unerreichbar war wie April Hedgeson.
    »Es ist ein Küstenwachboot«, sagte Ran Munro ungerührt. »Habs mir eben durchs Fernglas angeschaut. Na, die werden Augen machen, dass wir plötzlich wegsacken…«
    »Sie müssen etwas von uns wollen, sonst hätten sie nicht so plötzlich den Kurs geändert«, sagte April. »Kann aber eigentlich nichts Großes sein. Immerhin haben wir mit der Saud-Familie ein nettes Geschäftchen abgeschlossen. Wenn uns da jemand von der Küstenwache belästigt, wird Seine Majestät nicht gerade huldvoll darauf reagieren.«
    »Vielleicht sollen sie uns ja nur ein paar Liebesgrüße übermitteln«, sagte Munro sarkastisch. »Oder sie sind zu uns abkommandiert worden, um zu fragen, ob sie uns irgendwie helfen können. Muss die Leute doch misstrauisch machen, wenn wir hier eine Weile vor Ort liegen, keinen Anker geworfen haben und die Position durch Maschinenkraft halten… Also, ich würde mir da schon meine Gedanken machen. - Marconi?«
    Er brauchte die Bordsprechanlage nicht zu benutzen, die FuM befand sich ja gleich nebenan und die Tür stand offen.
    »Sir?«
    »Wurden wir in den letzten zehn Minuten angefunkt?«
    »Nein.«
    »Dann kann die Welt sich ja erst mal weiter drehen. Marconi, sehen Sie zu, dass Sie eine Spur von Zamorra finden! Wir tauchen nicht nur zum Vergnügen oder um ein Boot der Küstenwache zu irritieren.«
    Marconi gab einen italienischen Kettenfluch von sich. »Ich arbeite doch dran! Aber Zaubern kann ich nicht!«
    »Fürs Zaubern ist ja auch Zamorra zuständig«, knurrte Munro. »Machen Sie schon, ich will eine Erfolgsmeldung.«
    ***
    Zamorra kämpfte ums Überleben!
    Dem Kraken war er entkommen, jetzt drohte ihm der Wassertod. Unglaublich schnell füllte sich der Anzug, und die ausströmende Atemluft besaß nicht genug Druck, um das Wasser zurückzuhalten. Zugleich stellte er fest, dass die Saugnäpfe das Material ebenfalls beschädigt hatten. Der ganze Anzug war nichts mehr wert!
    Verdammt, ein einfacher Neopren-Anzug mit Aqualunge wäre besser gewesen als dieser Druckanzug!
    Denn hier besaß die Luftzufuhr kein Mundstück, sondern der Schlauch endete einfach im Helm, der nun mit Erbrochenem und mit zunehmend mehr Wasser gefüllt war. Offensichtlich hatten die Konstrukteure dieses Schutzanzugs nicht damit gerechnet, dass er so stark beschädigt wurde…
    Verdammt, und das alles nur, weil ich mich zum zweiten Mal saudämlich angestellt habe!
    Er hätte das Amulett nur außerhalb des Anzugs einsetzen dürfen!
    Aber jetzt war es zu spät.
    Wenigstens konnte er sich nun wieder frei bewegen und auch klar denken - soweit ihn die beginnende Panik dazu kommen ließ.
    Er zog jetzt endlich das Messer und setzte es ein!
    Nicht gegen den Kraken, sondern gegen den Anzug!
    Unbrauchbar war der ohnehin. Also konnte er ihn auch richtig aufschneiden. Das Messer war scharf genug, um mit dem Material fertig zu werden, wenn auch nur unter großen Kraftaufwand. Nur fragte Zamorra sich mehr und mehr, wie lange seine Kraft noch reichte - er begann jetzt schon, Wasser zu schlucken.
    Ihm blieben nur noch ein paar Sekunden.
    Noch mal einatmen, Luft anhalten und…
    Ein Hieb gegen den Schnellverschluß des Helmes!
    Der entriegelte und klappte weg. Zamorras linke Hand griff danach, während das Wasser endgültig über ihn hereinschwappte. Er riss an dem Helm, löste ihn komplett aus der Halterung. Im nächsten Moment ließ er den Helm selbst los, griff nach dem relativ kurzen Luftschlauch der auf seinen Rücken geschnallten Sauerstoffflasche und säbelte den mit dem Messer direkt am Helm durch.
    Der Helm trudelte davon.
    Zamorra nahm den Schlauch in den Mund und versuchte ihn mit den Lippen möglichst dicht zu umschließen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher