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0722 - Eine Botschaft für Ovaron

Titel: 0722 - Eine Botschaft für Ovaron
Autoren: Unbekannt
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hatten.
    Tarjighon mußte entweder außergewöhnlich gute Beziehungen zu den Militärs haben, oder er hatte eine autorisierte Person bestochen, um eine winzige Menge VCS zu erhalten.
    Aber er hatte sich das VCS bestimmt nicht beschafft, weil er geahnt hatte, daß er es auf der Jagd brauchen würde. Vielleicht war es seine Absicht gewesen, damit Skorvamon heimlich aus dem Wege zu räumen.
    Keltraton erschauderte bei diesem Gedanken.
    Wir Ganjasen sind tief gesunken, wenn wir unsere geistigen Kräfte zu mörderischen Intrigenspielen mißbrauchen! dachte er.
    Doch wie sollen wir den verhängnisvollen Kreis durchbrechen? Bestimmt nicht, indem wir - wie unsere Vorfahren - unsere Planeten verlassen und die Abgründe zwischen den Sternen durchstreifen, wie Ovaron es in seinen Schriften empfahl. Nein, das sicher nicht, denn als unsere Vorfahren ins All ausgeschwärmt waren, hatte das nur grauenhafte Kämpfe zur Folge gehabt.
    Keltraton fand keine Antwort auf seine Fragen. Er schlief ein, und als er erwachte, verscheuchte das Licht des neuen Tages den größten Teil seiner Sorgen.
     
    *
     
    Eine Zeiteinheit nach Sonnenaufgang herrschte bereits wieder eine schwüle Hitze, die den Schweiß aus den Poren trieb.
    Nachdem die beiden Männer ihre Vorians getränkt und sich selbst versorgt hatten, brachen sie wieder auf. Sie wußten nicht genau, wo sich das Gros der Jagdgesellschaft befand, aber sie wußten, daß sie an diesem Tag den Asgurd aufspüren mußten, wenn sie nicht in Ungnade bei Skorvamon fallen wollten.
    Sie ritten um den See herum und fanden immer wieder Pfade, auf denen sie weiter nach Westen reiten konnten. Nach zwei Zeiteinheiten entdeckten sie am Horizont einen Felsbuckel, die einzige Erhebung weit und breit. „Von dort aus haben wir eine gute Aussicht", sagte Keltraton. „Ich schlage vor, wir reiten hin und schauen uns von dort aus um."
    „Einverstanden!" erwiderte Tarjighon.
    Sie trieben ihre Vorians zum Galopp an und hatten nach kurzer Zeit die Hügelkuppe erreicht, die tatsächlich aus glashartem, schwarz und weiß gesprenkeltem Felsgestein bestand.
    Plötzlich scheuten die Pferde. Keltraton ließ die Zügel fallen, als sein Vorian ängstlich schnaubend hochstieg. Er hielt sich nur noch am Sattelknauf fest.
    Tarjighon reagierte falsch. Er suchte Halt an den Zügeln und riß dadurch sein steigendes Vorian so weit nach hinten, daß es das Übergewicht bekam und stürzte. Der Toschtoner schnellte sich im letzten Augenblick zur Seite, sonst wäre er unter den schweren Körper seines Reittieres geraten.
    Keltraton bekam sein Vorian wieder unter Kontrolle und trieb es zu Tarjighons Tier, das wieder aufgestanden war und davonlaufen wollte.
    Keltraton packte es am lose hängenden Zügel und hielt es zurück, während er beruhigend auf beide Tiere einredete.
    Tarjighon rappelte sich unter Verwünschungen wieder hoch, humpelte zu seinem Vorian und übernahm die Zügel von seinem Gefährten. „Danke!" sagte er. „Hast du eine Ahnung, warum die Tiere gescheut haben?"
    Keltraton leckte sich über die Lippen und überprüfte die breite Spange, die sein langes schwarzes Haar im Nacken zusammenhielt. Dann deutete er nach vorn. „Ein Adeptenzeichen!" erklärte er. „Dieser Hügel ist von den Adepten mit einem Bann belegt worden."
    Tarjighon wurde blaß unter der Sonnenbräune seines breiten Gesichts. „Geschlossener Kreis?" fragte er leise. „Wahrscheinlich", antwortete Keltraton. „Ich kann es von hier nicht genau erkennen."
    Tarjighon überlegte eine Weile, dann sagte er: „Halte noch einmal die Zügel, Keltraton. Ich muß mich davon überzeugen, daß das Zeichen wirklich vom Lupicran-Kult stammt."
    „Nein!" erwiderte Keltraton und stieg ab, „Ich komme mit. Auch ich will mich mit eigenen Augen davon überzeugen, daß das Zeichen von Lupicrans Adepten stammt."
    Schweigend führten die beiden Männer ihre Vorians an kurzen Zügeln zu der glatten Fläche im Fels, in die ein geschlossener Kreis mit einem Symbol eingebrannt war. Der geschlossene Kreis bedeutete, daß der Hügel unter einem Bann lag, und das Symbol darin war das Erkennungssymbol des Lupicran-Kults, einer allseits gefürchteten Sekte, derer sich Skorvamon hin und wieder bediente, um seine Macht zu demonstrieren und seinen Willen durchzusetzen.
    Die Ganjasen konnten ihre Vorians immer mühsamer festhalten, je näher sie an das Zeichen herankamen. Es war, als ginge eine Strahlung von ihm aus, die den Fluchtinstinkt aller Lebewesen aktivierte. Auch
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