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0721 - Attacke der Höllenfürstin

0721 - Attacke der Höllenfürstin

Titel: 0721 - Attacke der Höllenfürstin
Autoren: W.K. Giesa
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wirklich, dass du gegen mich eine Chance hast? Nicht mal den winzigsten Hauch einer Chance«, sagte er. »Du solltest abdanken, Fürstin. Bevor es zu spät ist. Denn wenn ich dich mit all meiner Macht vom Thron fege, wirst du das nicht überleben. Und für dich wird es keine Chance geben, dem ORONTHOS zu entgehen und irgendwann in die Welt der Lebenden zurückzukehren. Dafür sorge ich, glaube es mir.«
    »Fühle dich nicht zu stark«, flüsterte sie erschüttert. »Vergiss niemals, wie tief auch du noch einmal fallen kannst. Tiefer als je zuvor, und auch für dich wird es dann keine Rückkehr mehr geben. Dafür sorge ichl«
    Er lachte.
    Stygia wich aus dem Thronsaal, kehrte in ihr eigenes Refugium zurück.
    Und ihr Hass auf Baal wuchs ins Gigantische.
    Damals war er nur ein Rivale gewesen, den sie ausschalten konnte.
    Diesmal war er ein Feind, den sie ausschalten musste.
    Oder es kostete sie ihre eigene Existenz!
    ***
    Calderone zögerte kurz. Ganz vorsichtig öffnete er die schwere Holztür, lautlos und nur ein paar Zentimeter weit. Er lauschte, um sich einen Eindruck von dem zu verschaffen, was sich in der Schankstube tat. Ziemlich schnell erkannte er, dass außer Seneca nur zwei weitere Menschen da waren.
    Damit wurde er fertig.
    Er nahm nicht die Pistole, die er im Schulterholster trug, sondern die andere, die am Gürtel hing. Der E-Blaster, den er Seneca in Paris abgenommen hatte.
    Er wusste, wie er mit dieser Art von Waffen umgehen musste. Der Blaster war auf Betäubungsmodus geschaltet. Calderone hob die Strahlwaffe und stieß die Kneipentür weit auf.
    Die drei Personen sahen zu ihm her.
    Er ließ ihnen keine Zeit, zu reagieren. Dreimal hintereinander betätigte er den Strahlkontakt der Waffe. Blaue Blitze zuckten mit trockenem Knacken aus der leicht trichterförmigen Mündung mit dem darin liegenden Projektionsdorn. Die Blitze verästelten sich, trafen nacheinander die drei Menschen. Im gleichen Moment wurde die komplette körpereigene Elektrizität kurzgeschlossen, und die Personen waren paralysiert.
    Die Waffe war auf geringe Wirkung eingestellt. In etwa einer Viertelstunde, je nach Konstitution, würden sich die Getroffenen wieder normal bewegen können.
    Calderone schob den Blaster ins Gürtelholster zurück, das er am Rücken trug, dann stiefelte er quer durch den Raum und packte Ty Seneca. »Mann, bist du schwer«, knurrte er und zerrte den 80-Kilo-Mann einfach hinter sich her, statt ihn zu tragen. An der Kneipentür sah er sich nur kurz um. Eigentlich war es ihm völlig egal, ob ihn jemand sah. Er schleifte Seneca zum Ferrari, zerrte und wuchtete ihn irgendwie auf den Beifahrersitz und schnallte ihn an. Dann stieg er selbst ein, schloss die Türen und fuhr los. Der Zwölfzylindermotor gab die typisch sägende Geräuschkulisse von sich, als der Wagen mit sekundenlang durchdrehenden Superbreitreifen davonraste und aus dem Dorf hinausjagte.
    Es war fast zu einfach gewesen.
    Jetzt hatte er Seneca in seiner Ge walt.
    Aber das war erst die halbe Miete…
    ***
    Baal fühlte sich sicher, als überraschend Astardis' Doppelkörper neben ihm materialisierte. Diesmal nicht als Schleimklumpen, sondern als monströse, mächtige Gestalt mit urwüchsiger Kraft. Finster starrte Satans Ministerpräsident den Moloch an.
    »Du wagst sehr viel«, sagte er.
    Baal sah den Doppelkörper stumm an.
    »Du bist anmaßend«, fuhr Astardis fort. »Du bedienst dich meines Aussehens und meiner Autorität.«
    »Deines Aussehens?« Der Moloch lachte auf. »Dein wirkliches Aussehen kennt doch niemand! Vielleicht bist du wirklich nur eine winzige Amöbe, die man im Schlamm zertritt. Vielleicht traust du dich deshalb niemals aus deinem Versteck hervor.«
    »Narr«, sagte Astardis. »Was weißt du schon von mir? Uralt bist du, aber selbst du kennst nicht alles. Vielleicht bin ich tatsächlich eine winzige Amöbe. Vielleicht aber bin ich auch größer als das ganze Universum. Du aber, so stark du auch geworden sein magst in den letzten tausend Jahren, du bist nur einer unter vielen. Einst hätte ich dich einfach ignoriert. Aber man bestimmte mich dazu, Satans Ministerpräsident zu werden, und in dieser Funktion kann ich dich und deine Frechheiten nicht ignorieren.«
    »Du willst mich also bestrafen?« Der blauhäutige Alte, als der sich Baal wieder zeigte, grinste.
    »Du mißbrauchtest meine Autorität«, sagte Astardis, und zufrieden registrierte Baal, dass der Doppelkörper nicht mehr von seinem »Aussehen« sprach.
    Im nächsten Moment
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