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0721 - Attacke der Höllenfürstin

0721 - Attacke der Höllenfürstin

Titel: 0721 - Attacke der Höllenfürstin
Autoren: W.K. Giesa
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Zamorra konnte sie sich in dieser Hinsicht schlecht wenden. Eine Auseinandersetzung mit dem Dämonenkiller war das letzte, was sie zu diesem Zeitpunkt riskieren wollte.
    Sämtliche bisherigen Kämpfe gegen ihn hatte sie zu ihrem großen Verdruss verloren, und gerade wenn sie sich jetzt des Molochs Baal erwehren musste, konnte sie sich eine Schwächung durch einen Kampf gegen Zamorra nicht leisten. Selbst wenn es ihr gelingen sollte, ihn tatsächlich zu besiegen, wäre Baal danach im Vorteil.
    Also blieb ihr nichts anderes übrig, als Seneca zu zwingen, ihr den Weg in die Spiegelwelt zu verraten. Dazu musste sie seiner aber erst einmal habhaft werden.
    Nun, das sollte Calderone für sie erledigen.
    Sie besaß nicht die Geduld, dafür ständig in seiner Nähe zu bleiben. Er wusste, was er zu tun hatte. Derweil konnte Stygia in der Hölle weitere Vorbereitungen treffen, um Baal abzuwehren - und nebenbei würde sie nachforschen, mit wem überhaupt sich der Erzdämon verbündet hatte.
    Es war ihr immer noch unbegreiflich, dass es ihm gelungen war zurückzukehren. Sie war sicher, dass sie ihn damals getötet hatte.
    Wie hatte der alte Lumpenhund das geschafft?
    In die Schwefelklüfte zurückgekehrt, scheuchte sie einen ganzen Schwarm von Irrwischen auf, um Informationen zu beschaffen. Sie selbst suchte Astardis auf.
    »Ich habe mit dir gerechnet«, sagte der Doppelkörper des Dämons. Stygia gegenüber zeigte er sich als athletischer, junger Teufel, der sein Interesse an ihr klar erkennbar kraftvoll wachsen ließ, wie ein Blick auf seine Körpermitte ihr verriet. »Du willst dich meiner Gunst versichern, habe ich recht?«
    »Baal ist aus dem Schlund des ORONTHOS zurückgekehrt«, sagte sie. »Er behauptet, Bündnisse mit anderen Dämonen gegen mich geschlossen zu haben. Ich will mich nicht nur deiner Gunst versichern, sondern ich will ihn vor einem höllischen Tribunal sehen, auf dass er sich für seine Intrigen gegen mich verantworten soll. Falls dies nicht deine Zustimmung findet, erwarte ich, dass du mir nicht in den Weg trittst, wenn ich ihn endgültig zermalme.«
    Astardis lachte düster.
    »Du führst starke Worte«, sagte er. »Vielleicht sind deine Worte stärker als deine Macht?«
    »Ich bin die Fürstin der Finsternis!«, sagte sie schroff.
    »Und ich Satans Ministerpräsident. Warum wendest du dich nicht gleich an LUZIFER selbst mit deinem lächerlichen Anliegen? Was geht mich dein Krieg an, den du gegen Baal führst? Als Fürstin der Finsternis und somit Herrin der Schwarzen Familie solltest du mit aufmüpfigen Untertanen doch selbst fertig werden. Wenn du das nicht kannst, gehörst du nicht auf deinen Thron.«
    »Ich verlange nur, dass ich nicht eines baal'schen Bündnisses wegen«, sie spie das Wort förmlich aus, »hinterrücks auch von dir angefeindet werde, Ministerpräsident, wenn ich Baal vernichte - diesmal endgültig.«
    »Ich sagte schon: Was geht mich dein Krieg gegen Baal an? Warum sollte ich ein Tribunal einberufen? Wenn ich mich nicht irre, bist auch du sehr bewandert in der Kunst der Intrige und des Schließens von Pakten. Hast du nicht einst Baal den Olymp weggenommen, der ihm zustand? Was jammerst du, wenn er jetzt den Spieß umdreht? Und wie du an den Fürstenthron gekommen bist, frage ich dich lieber nicht.«
    Sie zischte ihn an. »Ich will nur freie Hand und keine späteren Anklagen.«
    »Oh, es ist dein Recht als Fürstin der Finsternis, dich Baals Attacken zu erwehren. Das bleibt dir unbenommen. Aber Unterstützung hast du von Astardis sicher nicht zu erwarten.«
    Plötzlich veränderte sich seine Aura - und gleich darauf sein Aussehen.
    Erschrocken wich Stygia zurück. Fassungslos starrte sie den Dämon an, der vor ihr auf Astardis’ Thron saß.
    Es war Baal!
    ***
    Charles, der Schmied, hatte Ty Seneca zu einem der Tische gedrängt und ihm ein Bier aufgenötigt. »Was treibt Sie hierher, Mister Tendyke?«, fragte Charles. »Sonst tauchen Sie doch immer direkt im Château auf, wenn Sie den Professor besuchen.«
    Seneca sah sich in der Schankstube um und versuchte, sein Unbehagen nicht zu zeigen. Außer Charles war nur der Wirt anwesend, der gleich schon mal nachzapfte und dabei vom Tresen her mit gespitzten Ohren der Unterhaltung lauschte.
    »Ich glaube, Sie unterliegen einem Irrtum«, sagte Seneca. »Ich bin nicht dieser Mister Tendyke, für den Sie mich halten.«
    Ihm war klar, dass er Tendykes Rolle nicht lange spielen konnte, ohne durchschaut zu werden. Jetzt pokerte er darauf, dass
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