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072 - Die Rache des Magiers

072 - Die Rache des Magiers

Titel: 072 - Die Rache des Magiers
Autoren: Earl Warren
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den Rücken gedreht, die Glieder furchtbar verrenkt.
    „Betet für sie“, sprach Irene Kronberger mit leiser, aber deutlicher Stimme. „Für meinen Mann und für alle andern, die in die Fangstricke des Teufels geraten sind. Verurteilt die beiden nicht, denn nur aus Liebe zu mir geriet Edgar Kronberger ins Verderben, zog die unglückliche Marie Walter mit sich in den Abgrund. Nehmt ihr Ende als Warnung. Schrecklich ist der Preis, den sie zahlen müssen.“
    Die blonde Frau stieß einen Seufzer aus, sank in den gläsernen Sarg zurück. Ein überirdisches Lächeln verklärte ihr Gesicht. Ein leiser Sphärenklang erfüllte das Zimmer.
    „Sie ist erlöst“, flüsterte Helga.
    Zitternd schmiegte sie sich an Klaus Sorell. Die drei verließen das Zimmer und das Haus. Nie wieder hat einer von ihnen die Villa Edgar Kronbergers betreten.
     

     

Es gab viel Gerede um die tote Marie Walter und die aufgebahrte Leiche der Bankiersgattin. Doch von den unmittelbar Beteiligten redete keiner, und ein Verbrechen war nicht nachzuweisen. So wurden die Toten bestattet, die Villa verkauft.
    Helga Caczmarek war als Marie Walters Universalerbin eingesetzt. Doch sie verzichtete auf das Kronberger-Vermögen. Bis zum letzten Pfennig stiftete sie alles wohltätigen Organisationen, der Kirche und den Armen und Kranken der Welt. Alle, die bedacht wurden, mußten sich verpflichten, für Edgar Kronberger und Marie Walter zu beten. Das war die einzige Auflage, die Helga Caczmarek an ihre Großzügigkeit knüpfte.
    Sie sorgte lediglich noch dafür, daß Klaus Sorell ein zinsloses, langfristiges Darlehen erhielt, so daß er nicht mehr für drei zu schuften brauchte. Kurze Zeit später wurden sie von Bernhard Eberlein getraut. Um nichts in der Welt wäre Helga Caczmarek bereit gewesen, das Kronbergersche Erbe anzutreten. Zu sehr fürchtete sie eine Rache des Dämons.
    Während einer stillen Minute bei den Hochzeitsfeierlichkeiten gedachten Klaus Sorell, seine junge Frau Helga und Bernhard Eberlein der beiden unglücklichen Menschen, die durch einen Pakt mit dem Teufel Wunder und Reichtum erhofft hatten. Auf diese Art ging es nicht, denn die Mächte der Finsternis vernichteten jeden, der in ihren Bannkreis geriet.
    Bernhard Eberlein war es, der ein altes Sprichwort zitierte: „Wer mit dem Teufel essen will, muß einen langen Löffel haben.“
     
     
    ENDE
     
     
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