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072 - Auf Leben und Tod

072 - Auf Leben und Tod

Titel: 072 - Auf Leben und Tod
Autoren: Michael J. Parrish
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denn mit hässlichem Knacken gaben seine Beine unter dem enormen Gewicht seines Körpers nach.
    Golkhan fühlte stechenden Schmerz, blieb jammernd am Boden liegen - um sich plötzlich einer gewaltigen, metallenen Wand gegenüber zu sehen, die vom Blut jener besudelt war, deren Tod er in den zurückliegenden Wochen und Monaten befohlen hatte.
    Der Anführer der Ostmänner schrie, als er die Schaufel seines Götterwagens auf sich zukommen sah - doch bei dem Lärm, den das Gefährt verursachte, hörte ihn niemand.
    ***
    »Was war das?«, fragte Aiko, als ein Holpern die Planierraupe durchlief, an deren Steuer der Cyborg saß.
    »Keine Ahnung«, gab Honeybutt Hardy zurück, die neben ihm auf der Plattform des Bulldozers kauerte und gezielte Feuerstöße mit seiner Tak 02 -Maschinenpistole abgab. »Ich glaub, wir haben was überfahren.«
    Die beiden hatten ihr Glück kaum fassen können, als sie den Bulldozer im fast menschenleeren Lager der Ostmänner entdeckt hatten. Zu ihrer Überraschung war der Motor sofort angesprungen, und nun eilten sie ihren Freunden, die in der Arena in arger Bedrängnis waren, zu Hilfe.
    Die Lenkung hatte Aiko anfangs noch Schwierigkeiten bereitet - zwei Mal war er gegen das aufrecht stehende Flugzeugwrack gedonnert, das am Rand des von Trümmern übersäten Geländes aufragte. Dann hatte die Planierraupe, die von den Ostmännern mit einer zusätzlichen Plattform und einer Art Thron versehen worden war, die Umzäunung durchbrochen.
    »Dort sind sie!«, rief Honeybutt und deutete auf die drei einsamen Gestalten, die sich zwischen Ruinen und Schrott verschanzt hatten und von allen Seiten von Ostmann-Kriegern attackiert wurden.
    Wieder gab Honeybutt einige Schüsse ab, die zornig in die Reihen der Krieger fuhren - doch angesichts der erdrückenden Übermacht waren es nur Tropfen auf den glühenden Stein.
    Schnaubend stieß die Planierraupe Wolken von dunklem Rauch in den Himmel. Einige der Ostmänner wichen zurück, als sie sie erblickten, andere begingen den tödlichen Fehler, sich ihr mit Schild und Schwert entgegenzustellen.
    Unaufhaltsam wälzte sich die Raupe über den Kampfplatz auf Matt, Mr. Black und Aruula zu, die sich ein erbittertes Gefecht mit den Angreifern lieferten.
    Dann, endlich, hatte das Fahrzeug sie erreicht.
    »Taxi gefällig?«, rief Aiko über das Hämmern der Tak 02 hinweg.
    ***
    Kublai Koruun war fassungslos.
    Mit weit aufgerissenen Augen hatte das Oberhaupt der Mogoolen verfolgt, was sich in der Arena zutrug - und konnte es doch kaum glauben.
    Kurz nachdem Maddrax und die Frau von Golkhans Schergen abgeführt worden waren, war in deren Logenturm Chaos ausgebrochen. Offenbar hatte sich ein Spion Zugang zum Lager der Osnok verschafft und versucht, seine Gefährten frei zu pressen.
    Danach war alles vollends außer Kontrolle geraten. Kämpfe waren auf der Loge und in der Arena entflammt, und der Götterwagen, mit dem Golkhan zu ihrem ersten Treffen gekommen war, tauchte wieder auf. Doch diesmal hatte er sich gegen die Ostmänner gewandt, die von ihren Göttern schienen.
    Die Fremden verfügten über mächtige Waffen, die wie Blitze in die Reihen der Osnok fuhren, und sie geboten auch über den Götterwagen.
    Und, noch wichtiger: Golkhan war tot, war von seinem eigenen Gefährt überrollt worden.
    Koruun brauchte einige Augenblicke, um das zu verdauen. Dann jedqch wusste er genau, was er zu tun hatte.
    »Angriff!«, brüllte er so laut, dass sich seine Stimme überschlug. »Greift die Osnok an! Sofort…!«
    Eine Gelegenheit wie diese würden sie nie wieder erhalten!
    Kublai Koruun war hierher gekommen, um im Kampf gegen Golkhan den Sieg zu erringen und Herrscher aller Steppenkrieger zu werden. Doch allem Anschein nach hatte sein Rivale nicht mit fairen Mitteln gespielt. Dadurch fühlte sich auch Koruun nicht mehr an den Eid gebunden, den er geleistet hatte - und erklärte die vereinbarte Waffenruhe kurzerhand für beendet.
    Golkhan war tot, sein Heer ein wogendes Chaos - eine leichtere Beute würden die Ostmänner nie wieder werden!
    Wenn es Koruuns Leuten gelang, sie vernichtend zu schlagen, würde er auch so zum obersten Herrscher werden, ohne dafür seine Haut in einem Duell zu Markte tragen zu müssen…
    »Los!«, befahl der Mongolenhäuptling von der Loge aus seinen Kriegern.
    »Greift sie an, Steppenkrieger! Stürzt euch auf sie und erringt den Sieg…«
    ***
    Matt war nicht in der Lage, seine Dankbarkeit in Worte zu fassen. Grinsend ergriff er die Hand, die Honeybutt
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