Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
072 - Auf Leben und Tod

072 - Auf Leben und Tod

Titel: 072 - Auf Leben und Tod
Autoren: Michael J. Parrish
Vom Netzwerk:
Augenblick abgelenkt - ein Augenblick, den sein Gegner nutzte, um wieder ein wenig Distanz zwischen sich und seinen Verfolger zu bringen.
    »Bleib stehen«, brüllte Barrn seinem flüchtenden Gegner hinterher, »damit ich dir deinen verdammten Schädel spalten kann!«
    Sein Gegner dachte nicht daran - er rannte weiter, um unvermittelt zwischen mehreren hoch aufragenden Stahlträgern zu verschwinden.
    Barrn stieß wüste Flüche aus. Sein Atem keuchte und rasselte, sein Pulsschlag ging heftig. Jede Sekunde, die verstrich, war eine verlorene Sekunde, denn er wusste nicht, was sein Mitstreiter tat.
    Was hatte die leuchtende Kugel zu bedeuten? Hatten die Osnok einen ihrer schrecklichen Zauber gewirkt? War Maddrax bereits gefallen?
    Nein, denn dann wäre der Kampf bereits abgebrochen worden. Doch allein der Gedanke, dass Maddrax im Kampf gegen seinen Gegner unterliegen könnte, beflügelte Barrn und ließ ihn schneller ausschreiten.
    Endlich erreichte auch er den Wald aus Stahlträgern, zwischen dem sein Gegner verschwunden war, und durch ein Wirrwarr aus rostigen Metallgittern gelangte er auf eine freie Fläche, die von den Zäunen aus gut einzusehen war.
    Die Mogoolen jubelten, als sie ihren Kämpfer erblickten. Barrn warf sich in Siegerpose und schwang sein behelfsmäßiges Schwert, ließ sich bereits als Helden feiern.
    Doch er hatte die Rechnung ohne seinen Gegner gemacht.
    Als der Unterführer das spuckende, rasselnde Geräusch hörte, ahnte er, dass es Unheil bedeutete.
    Als es sich kurz darauf zu einem ohrenbetäubenden Kreischen steigerte, das grässlicher klang als alles, was der Mogoole je zuvor gehört hatte, bekam er es mit der Angst.
    Die Propellerklinge in der Hand, kreiselte er um seine Achse. Seinen Gegner konnte er nicht sehen, ab er hörte das grauenvolle Geräusch, das von den Schrottwänden zurückgeworfen wurde und von allen Seiten gleichzeitig zu kommen schien. Mal klang es leise und stotternd, dann wurde es wieder laut und drängend - wie ein gewaltiges metallenes Raubtier, das nach seinem Blut dürstete.
    Und wie Barrn feststellen musste, war dieser Vergleich gar nicht so falsch.
    Denn jetzt erschien sein Gegner, der sich in einem der Autowracks verborgen hatte. Die Augen in den Sehschlitzen der Halbmaske blitzten, der Mund des Hünen, von der Maske unbedeckt, war zu einem breiten Grinsen verzerrt.
    Am entsetzlichsten jedoch war die Waffe des Ostmannes anzusehen, die er in seinen Händen hielt. Es war ein klobiger Kasten, aus dessen Vorderseite eine breite, abgerundete Klinge ragte, fast einen Arm lang. Um die Klinge rotierten mörderische Zacken aus Metall, und je lauter das Geräusch wurde, das die schreckliche Waffe von sich gab, desto schneller rotierten die grässlichen Klingen.
    Barrn prallte zurück, war einen Augenblick lang vor Entsetzen wie gelähmt.
    Mit weit aufgerissenen Augen starrte er auf die Waffe, die in der Hand seines Gegners ein furchtbares Eigenleben entwickelte.
    Also stimmte es doch! Die Götter der Osnok gaben ihnen die Macht, die Relikte aus alter Zeit, die hier überall verstreut lagen, zu neuem Leben zu erwecken!
    Unwillkürlich zog sich Barrn zurück.
    Eine Waffe wie diese hatte er noch nie gesehen. Er wusste nicht, wie er gegen sie kämpfen sollte!
    Die Schreie der Zuschauer drangen an sein Ohr - die entsetzten Rufe der Mogoolen und die Hohnrufe der Ostmänner, die das Kreischen der rotierenden Klinge mit rauhem Gelächter quittierten.
    Sie beschimpften und verfluchten ihn, nannten ihn einen Feigling. Das konnte, durfte sich Barrn nicht bieten lassen!
    Als er merkte, dass man seinen Rückzug als Feigheit auslegte, blieb Koruuns Unterführer stehen. Er hob das behelfsmäßige Schwert und hielt es schützend vor sich, während der Ostmann auf ihn zu trat, seine schrecklich kreischende Waffe schwingend.
    »Für Kublai Koruun!«, brüllte Barrn lauthals, und mit dem Mut des Verzweifelten stürzte er dem Angreifer entgegen.
    Er holte mit dem Propellerblatt aus und schlug zu.
    Es gab ein hässliches Geräusch, als das Metall auf die rotierenden Klingen traf. Funken stoben - und plötzlich merkte Barrn, wie ihm die Waffe mit Wucht aus der Hand gerissen wurde und davon flog.
    Die Zuschauer schrien auf - die Ostmänner in blutrünstigem Triumph, die Mogoolen vor Bestürzung.
    Nun hatte Barrn nichts mehr, womit er sich schützen, mit dem er sich verteidigen konnte. Ihm blieb nur der Rückzug…
    »Stirb, Feigling!«, rief der Ostmann, von dem Barrn nur die grinsende, von Narben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher