Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0717 - Stygias Opfer

0717 - Stygias Opfer

Titel: 0717 - Stygias Opfer
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
Staatsbürger. Als solcher war ich bei der Army. Und die nimmt von jedem ihrer Soldaten die Fingerabdrücke. Die werden archiviert und auch dem FBI zur Verfügung gestellt. Dabei gehts nicht um Kriminalität, sondern einfach darum, US-Soldaten überall auf der Welt als solche einwandfrei identifizieren zu können. Lassen Sie die Prints vergleichen und mich anschließend gehen, klar?«
    »Wir werden sehen«, sagte Rouland ausweichend.
    Aber um keinen Fehler zu machen -immerhin war bei der Interpol-Fahndung ja auch von einem Doppelgänger die Rede - tat er, was Seneca ihm vorschlug.
    Einen Tag später hatte er die Antwort.
    Die Auswertung bewies, dass den Fingerabdrücken zufolge dieser Mann, in dessen Ausweis Ty Seneca stand, kein anderer als Robert Tendyke war.
    »Und wieso hat man Sie dann bewusstlos vor einer zwielichten Absteige deponiert und Ihnen einen falschen Ausweis untergeschoben?«, fragte Rouland kopfschüttelnd.
    »Vielleicht ein Versuch meines Doppelgängers, mich an seiner Stelle festsetzen zu lassen, damit ich ihm nicht in die Quere kommen kann. Immerhin geht es um eine Menge Geld und um große wirtschaftliche Macht. Ich kann jetzt gehen?«
    Rouland nickte. »Eine Frage noch. Was tun Sie hier in Paris?«
    Seneca grinste.
    »Vielleicht meinen Doppelgänger jagen…?«
    »Das Jagen sollten Sie besser der Polizei überlassen«, mahnte der Kommissar.
    »Wohin das führt, habe ich ja gerade erlebt.«
    »Wenn Sie Hinweise auf den Verbleib des Gesuchten haben, Monsieur Tendyke - also, wenn Sie definitiv wissen, dass er sich hier in Paris oder in der Nähe aufhält -, sollten Sie mir das sagen. Sie machen sich sonst strafbar. Und, nebenbei gesagt, private Aktionen mag ich nicht. Sie fangen sich eine Menge Ärger ein, Monsieur.«
    »Sie erledigen Ihren Job, Kommissar, und ich gehe meinem Freizeitvergnügen nach. Alles klar?«
    Rouland sah ihm sehr nachdenklich hinterdrein.
    Nach einer Weile winkte er seiner Sekretärin zu.
    »Ich brauche eine Telefonverbindung mit Château Montagne«, sagte er. »Bist du so nett, Madelaine?«
    Sie war so nett.
    ***
    Während Nicole Duval zusehen musste, wie Stygia den Spiegelwelt-Gryf nach allen Regeln der Kunst vernaschte - was unter anderen Umständen ein durchaus anregendes Bild gewesen wäre -, konzentrierte sie sich auf ihr Vorhaben.
    Es hatte zwar vorhin nicht geklappt, aber sie wollte und musste es noch einmal versuchen.
    Wieder rief sie Zamorras Amulett!
    Sie glaubte nicht einmal wirklich daran, dass es funktionierte. Aber sie hoffte es.
    Das Amulett ihres Zamorra aus der realen Welt würde natürlich nicht hierher kommen können, weil es sich eben in einer anderen Dimension befand. Aber der Spiegelwelt-Zamorra besaß ebenfalls ein Amulett.
    Es unterschied sich in nichts von seinem Pendant.
    Hüben wie drüben waren die Amulette, die der Zauberer Merlin einst geschaffen hatte, magisch neutral. Ob sie schwarz- oder weißmagisch aktiv wurden, war Sache ihrer Benutzer. Die Eigenschaften der handtellergroßen Silberscheiben waren gleich.
    Also…
    Und plötzlich hatte Nicole das Amulett in der Hand!
    Es war ihrem Ruf gefolgt!
    Warum es beim ersten Mal nicht funktioniert hatte, konnte sie nicht sagen. Aber jetzt hatte es geklappt.
    Von diesem Augenblick an war sie nicht mehr wehrlos!
    Zumindest so lange nicht, wie ihr Zamorra nicht mit dem richtigen Amulett in der Spiegelwelt auftauchte!
    Denn dann schalteten sich beide magischen Silberscheiben ab. Sie waren einmal gezwungen gewesen, gegeneinander zu kämpfen - was sich als unmöglich erwiesen hatte. Seitdem funktionierte jedes der Amulette nur, wenn es in seiner Welt einmalig vorkam. Gesellte sich das Gegenstück hinzu, funktionierten beide nicht mehr.
    Nicole kam nicht auf den Gedanken, dass es vorhin vielleicht nicht geklappt hatte, weil möglicherweise der richtige Zamorra mit dem richtigen Amulett für einen Moment in der Spiegelwelt gewesen war. Damit konnte sie einfach nicht rechnen. Aber jetzt hatte der Ruf funktioniert.
    Und nun hatte sie das Amulett in der Hand und konnte es einsetzen!
    Gegen Stygia - und gegen Gryf…
    ***
    Vorher:
    Die Telefonverbindung mit Château Montagne kam zustande, nur bekam Kommissar Rouland den Parapsychologen Zamorra nicht an die Strippe, weil der sich laut Auskunft des Dieners derzeit nicht im Hause befand, sondern ausgerechnet in Paris!
    »In welchem Hotel?«, wollte Rouland wissen.
    »Tut mir Leid, darüber bin ich nicht informiert. Ich weiß nur, dass der Professor sich ein Spukhaus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher