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0717 - Stygias Opfer

0717 - Stygias Opfer

Titel: 0717 - Stygias Opfer
Autoren: W.K. Giesa
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ansehen wollte, Kommissar.«
    »Können Sie ihn über Handy erreichen?«
    »Tut mir Leid, aber der Professor besitzt kein Mobiltelefon. Kann ich ihm etwas von Ihnen ausrichten, wenn er sich im Château meldet oder heimkehrt?«
    »Es ist wohl nicht weiter wichtig. Er möchte mich -bitte zurückrufen. Es geht um die Fahndung nach Monsieur Seneca. Wenn ich richtig informiert bin, gehört Monsieur Tendyke zum Freundeskreis des Professors, und Seneca ist wohl sein Doppelgänger. Aber - es ist wirklich nicht wichtig. Der Professor kann mich bitte anrufen, wenn er Zeit hat…«
    Dann gab es die Telefonverbindung zwischen dem Kommissariat und dem Château nicht mehr, und Rouland fragte sich, ob er der Sache nicht ohnehin zu viel Bedeutung zumaß.
    Er hatte Zamorra vor etwa drei Jahren kennengelernt und schätzte ihn mittlerweile, trotz der recht bizarren Art der Dinge, mit welchen der Parapsychologe sich zu befassen pflegte. [3]
    Er war nur davon ausgegangen, dass die Sache Zamorra vielleicht interessierte.
    ***
    Château Montagne, Spiegelwelt:
    Zamorra spürte, wie sein Amulett von einem Augenblick zum anderen verschwand.
    Es war gerufen worden!
    Etwas irritiert sah er sich nach seiner Sekretärin und Bettgespielin um, die neben ihm die einzige Person war, die Merlins Stern rufen konnte.
    Aber sie hatte es eindeutig nicht getan.
    Wozu auch, befanden sie sich doch beide derzeit im Schutz der Abschirmung des Châteaus!
    Er selbst hatte das Amulett auch nur deshalb getragen, weil er auswärts unterwegs gewesen war. Da musste man schon vorsichtig sein. Es gab allerlei Gesindel, das immer wieder versuchte, ihn herauszufordern und zu besiegen, um Ruhm und Ehre zu gewinnen. Narren! Bisher war er noch mit jedem seiner Gegner fertig geworden. Aber entweder sprach sich das nicht herum, oder diese Idioten waren unbelehrbar.
    Dass jetzt jemand das Amulett gerufen hatte, konnte nur eines bedeuten: Entweder der Zamorra oder die Nicole aus der falschen Welt waren wieder einmal hier eingedrungen!
    Damit rechnete er zwar ohnehin, seit ihrem ersten Auftauchen. Sie waren wie er selbst, sie würden niemals aufgeben. Aber dass sie jetzt sein Amulett zu sich riefen, war mit ›Frechheit‹ noch viel zu harmlos umschrieben.
    Nun, sie würden schon merken, was sie davon hatten.
    ***
    Nicole bemühte sich krampfhaft, das Amulett nicht fallen zu lassen, das nach dem telepathischen Ruf in ihrer Hand erschienen war.
    Es wäre zwar nicht weiter schlimm gewesen - sie hätte es ja sofort wieder rufen können. Aber vermutlich wäre sie dann mehr mit Rufen beschäftigt gewesen, um das ihr ständig entgleitende Amulett wieder zu sich zu holen, als damit, es zielgerichtet einzusetzen.
    Sie musste sich befreien und von hier verschwinden!
    So interessant es sein mochte, die beiden sich umeinander windenden, schönen Körper zu betrachten, so monströs und abartig erschien es Nicole, dass sich jemand wie Gryf tatsächlich mit einer Dämonin wie Stygia abgab. Natürlich war sie eine Schönheit - das musste Nicole anerkennen -, aber sie war eben ein Ungeheuer, das dieses Aussehen nur künstlich erzeugte. Mit ihren Flügeln zeigte sie sich nur zu einem geringen Teil in ihrer wahren Höllengestalt, dessen war Nicole sicher. Aber sie legte keinen Wert darauf, Stygias wirkliches Aussehen jemals vorgeführt zu bekommen.
    Gryf aber musste es sehen - in diesen Momenten der körperlichen Vereinigung. Auch wenn er dazu möglicherweise von Stygia gezwungen wurde. Aber wenn er auch nur einen Teil der Para-Fähigkeiten besaß, über die der »reale« Gryf verfügte, musste er Stygias Gestalt in diesen Momenten durchschauen.
    Aber das war eher nebensächlich.
    Stygia war abgelenkt, konzentrierte sich auf Gryf.
    Das war Nicoles Vorteil. Sie aktivierte das Amulett. Dabei stellte sie fest, dass es doch einen Unterschied geben musste. Es fiel ihr schwer, die magische Silberscheibe zu einer für sie vorteilhaften Reaktion zu bringen. Es war, als gäbe es da eine Sperre.
    Das war neu und erschreckend.
    Nicht einmal Leonardo de Montagne, der Dämon, der Zamorras Amulett für geraume Zeit besessen hatte, hatte eine solche Sperre schaffen können. So lange er existierte, hatte er Merlins Stern zwar jederzeit mit einem Gedankenbefehl aus der Ferne nach Lust und Laune abschalten können und Zamorra damit häufig in erhebliche Schwierigkeiten gebracht - aber diese Sperre, die Nicole jetzt beim Spiegelwelt-Amulett fühlen konnte, hatte er damals nicht installiert.
    Hatte der
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