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0717 - Das Treibhaus des Schreckens

0717 - Das Treibhaus des Schreckens

Titel: 0717 - Das Treibhaus des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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Schleifen, als wäre eine Messerklinge dabei, Haut abzustreifen.
    Die fressende Pflanze zitterte, zuckte in gewissen Intervallen, die dann auftraten, als sie schluckte.
    Ja, sie wurde satt. Es machte ihr Spaß, es tat ihr gut, es war einfach wunderbar, die Nahrung in der Nacht zu bekommen.
    Willy Manson lauschte. Er hatte vor Freude feuchte Hände bekommen, seine Gedanken drehten sich allein um die Lieblinge, und er dachte auch an das Päckchen, das man ihm vor wenigen Tagen zugeschickt hatte. Zuerst war er misstrauisch gewesen, nun nicht mehr. Dieser Dünger hatte sein Treibhaus in eine Mordfalle verwandelt.
    Es roch plötzlich anders. Süßlich, nach Blut. Zum Glück war das andere Aroma so stark, dass es diesen Geruch überlagerte.
    Der Gärtner war sehr zufrieden. Er drehte sich nicht mehr um, als die Geräusche verstummt waren. Am Ende des Treibhauses befand sich seine kleine Bude.
    Es war nur ein Raum, in dem ein Tisch und ein Stuhl standen. Ansonsten beherbergte er das Werkzeug des Gärtners, das neben einem schmalen Holzschrank an der Wand lehnte.
    Willy nahm auf dem Stuhl Platz. Er streckte seine Beine aus. Es war eine Geste der Zufriedenheit und auch das Lächeln auf seinem runden Gesicht zeigte nichts anderes.
    Der Anfang war gemacht, die erste große Hürde überwunden. Er würde dafür sorgen, dass seine Lieblinge stets genügend Nahrung bekamen und immer höher wuchsen…
    ***
    Jede kleine Stadt hat ihr Industriegelände. Das wird meist dort angesiedelt, wo wenig Menschen wohnen.
    Dieses Gelände im Norden lag ziemlich für sich allein. Einige große Firmen hatten dort Niederlassungen. Straßen führten durch das Gelände. Die meisten davon relativ breit, wegen der Lastwagen.
    Die Firma, der wir einen Besuch abstatten wollten, hieß schlicht und einfach Präsent-Service. Dahinter konnte sich alles und nichts verbergen. Was es genau war, würden wir schon herausfinden.
    Der Komplex war in Fertigbauweise errichtet worden. Sehr schmucklos, mit nur wenigen Fenstern.
    Ich parkte neben einem kleinen Truck und stieg aus. Auch Suko verließ den Wagen. Es versetzte mir einen Stich, als ich das sah.
    Noch immer sah ich ihn als normalen Erwachsenen, doch wie er jetzt aus dem Rover stieg, wirkte es einfach furchtbar.
    Ich hatte einen neuen Wagen bekommen, denn der andere war erst vor Tagen ein Opfer der Flammen-Zombies geworden. Man hatte mir bei der Übergabe nahe gelegt, demnächst besser auf mein Auto Acht zu geben. So etwas konnten sich auch nur Typen erlauben, die keine Ahnung hatten und bei uns als Sesselfurzer arbeiteten.
    »Sieht ja harmlos aus«, meinte Suko.
    »Finde ich auch.«
    »Schau nur nicht hinter die Fassade.«
    »Und gerade das wollen wir doch.«
    Suko lachte und ging als Erster auf den Eingang zu. Wir hatten uns telefonisch angemeldet und wurden bereits erwartet. In der Halle stand ein junger Mann im dunkelgrauen Kittel, der sich als Sylvester Abbot vorstellte und den Vertriebsleiter spielte.
    »Haben wir mit Ihnen telefoniert?«
    »Nein, mit dem Chef. Aber der erwartet Sie später in seinem Büro. Er ist noch beschäftigt. Termine, wissen Sie?«
    »Eigentlich wollten wir ja mit ihm reden.«
    »Können Sie auch, Mr. Sinclair, nur etwas später.« Er schaute dabei nicht mich an, sondern warf Suko immer wieder forschende Blicke zu, die dieser geflissentlich übersah.
    »Und was haben Sie sich gedacht, Mr. Abbot?«
    Der rückte an seiner Brille mit dem blauen Gestell. »Ich bin der Meinung, dass es Sie interessieren könnte, was wir alles vertreiben. Wir könnten einen Gang durch unser Lager machen.«
    »Okay, nichts dagegen.«
    »Dann darf ich vorgehen?«
    »Bitte.«
    Wir blieben hinter ihm und ich sah, dass Suko zu mir hochschaute.
    Sein Gesicht zeigte keinen begeisterten Ausdruck und ich fragte nach dem Grund.
    »Kann ich dir auch nicht genau sagen. Ich, habe den Eindruck, dass wir vorgeführt werden sollen.«
    »Abwarten.«
    Es war kein weiter Weg, bis wir das Lager erreicht hatten. Wie ich es mir schon gedacht hatte. Es war der Komplex ohne Fenster. Dennoch strömte Luft in den Raum, und zwar aus schräg gestellten Klappen, die sich auf dem Dach der Halle befanden.
    Sie war ziemlich groß und das musste sie auch sein, um das breite Fließband aufnehmen zu können, das den Raum durchzog und ein großes Oval bildete.
    Zahlreiche Frauen arbeiteten innerhalb des Ovals. Außen standen die bis zur Decke reichenden Metallregale. Sie waren mit Waren der unterschiedlichsten Art gefüllt. Was sich genau
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