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0717 - Das Treibhaus des Schreckens

0717 - Das Treibhaus des Schreckens

Titel: 0717 - Das Treibhaus des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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in den dort lagernden Kartons befand, wussten wir nicht.
    Bevor wir den Rundgang begannen, hatte ich noch eine Frage an den Vertriebsleiter. »Ich habe mich über Ihre Anzeige gewundert. Sie geben nur eine Telefonnummer an.«
    »Das stimmt.«
    »Und warum?«
    »Sehen Sie, Mr. Sinclair, wir sind eben eine Firma der Überraschungen Die Leute muss man heutzutage neugierig machen, nur dann kann man sie aus der Reserve locken. Wir bekommen viele Anrufe und jeder Dritte bringt uns einen Erfolg.«
    »Was verkaufen Sie denn?«, wollte Suko wissen.
    Er hatte zum ersten Mal gesprochen. Als Mr. Abbot seine Stimme hörte, schrak er zusammen. Nicht jedes Kind sprach schließlich mit dem Organ eines Erwachsenen.
    »Ist was mit deiner Stimme?«
    »So ähnlich.«
    »Also«, sagte ich, »was verkaufen Sie? Was kann ich bei der Firma Präsent Service bestellen.«
    »Geschenke der außergewöhnlichen Art. Gaben, die anders sind, die einen Menschen glücklich machen.«
    »Und was macht sie glücklich?«
    »Das kommt auf den Menschen an.«
    »Hören Sie, Mr. Abbot, ich will eine konkrete Antwort von Ihnen haben, kein Wischiwaschi.«
    Er war beleidigt. »Nun ja«, sagte er mit wesentlich veränderter Stimme. »Wir versenden weder Kleidung noch Spielzeug, dafür aber esoterische Literatur. Wir versenden auch die entsprechenden Pulver und Pasten, die man einsetzt, um sich zu verändern, um Geist und Seele zu trennen. Wir sind dabei, Verfahren zu entwickeln, um die Mind-Machines noch besser zu machen. Wir wollen die Käufer einfach auf die Schiene des Glücks bringen.«
    »Sie machen aus den Schwachen die Starken.«
    »Ja, so steht es in der Anzeige.«
    »Durch die Pulver?«, fragte ich.
    »Nicht nur durch sie.«
    »Lassen Sie uns den Rundgang beginnen«, schlug ich vor. Ich hatte das Gefühl, ins Leere geschlagen zu haben. In diesem Laden würden wir nichts Verdächtiges entdecken.
    Es war ja hinlänglich bekannt, dass es Versandhandel gab, die alles Mögliche verkauften. Vom magischen Ring über den Armreif bis hin zur Krone oder den geheimnisvollen Steinen, die als Glücksbringer dienten. Und all dieses Zeug rollte auch auf dem Fließband an uns vorbei, denn durch eine Lücke hatten wir das Innere des Ovals betreten, wo die fleißigen Hände der Mitarbeiter dabei waren, all die bestellten Waren in die unterschiedlich großen Behälter zu packen.
    Das Geschäft florierte, denn von einem Stillstand konnte keine Rede sein.
    Ich räusperte mich einige Male, weil mir der Geruch nicht gefiel.
    Die Luft war bestückt mit zahlreichen Aromen. Wo sie allerdings genau herstammten, wusste ich nicht.
    Glücksbringer sahen wir ebenso wie getrocknete Pflanzen, die aus fremden Ländern stammten. In einer Ecke stapelten sich Bücher. Ein jeder Titel versprach den Menschen das höchste Glück, wobei ich mich fragte, weshalb es dann noch so viele unglückliche Personen gab.
    »Haben Sie auch Nachbestellungen?«, wollte ich wissen.
    Da lachte er auf. »Natürlich haben wir die. Wer einmal mit uns Kontakt gehabt hat, kommt so leicht nicht los davon, das kann ich Ihnen versichern.«
    Die nächste Frage stellte Suko. Damit überraschte er den Vertriebsleiter. »Was ist denn Ihr Hit?«
    »Wie – wie – bitte?«
    »Ich meine damit Ihren Verkaufsschlager. In jeder Firma gibt es doch Produkte, die besonders gut laufen und sehr gern gekauft werden. Ist das bei Ihnen anders?«
    »Im Prinzip nicht, aber wir haben mehrere Verkaufsschlager. Regelrechte Renner.«
    »Da muss doch einer an der Spitze liegen.«
    »Das ist unser Kupferreif.«
    »Aha.«
    »Er ist wirklich gut. Wir haben schon zahlreiche Dankschreiben bekommen, die Kunden bestellen ihn immer wieder. Er ist ein irrer Schlager geworden.«
    Abbot schwärmte noch weiter von ihm. Ich schaute mich um. Die Frauen, die hier beschäftigt waren, kümmerten sich nicht um uns.
    Sie packten alles ein, was das Band ihnen brachte. Dabei waren die Pakete, Päckchen und Kartons von unterschiedlicher Größe. Mir fiel auf, dass auch Ampullen eingepackt wurden. Sie waren relativ groß, und man hatte die Behälter mit bestimmten Flüssigkeiten gefüllt, die verschiedene Farben aufwiesen. Mal war es eine grüne, mal eine rote, dann eine graue oder gelbe Masse.
    Ich fragte Abbot danach.
    Der drehte sich scharf um. »Ah, diese Dinge meinen Sie. Ja, die gehören auch zu unseren besten Waren.«
    »Was ist der Inhalt?«
    »Eine Masse, die sich aus den unterschiedlichsten Ingredienzien zusammensetzt.«
    »Was bewirkt sie?«
    »Das ist
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