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0717 - Das Treibhaus des Schreckens

0717 - Das Treibhaus des Schreckens

Titel: 0717 - Das Treibhaus des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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sah trotzdem alles klar und holte aus.
    In diesem Augenblick peitschte von der Seite her ein langer, mit Blättern bewachsener Zweig auf mich zu und schaffte es, meinen Körper in der Mitte blitzschnell zu umwickeln.
    Mir blieb der Fluch im Halse stecken. Mein Schlag fehlte und ich setzte den Dolch dann anders ein. Mit der Klinge säbelte ich an der missgestalteten Liane entlang, die mich umklammerte. Sofort hörte der Druck auf. In braunen Fetzen fiel das Zeug vor mir zu Boden.
    Im selben Augenblick hörte ich Sukos Verzweiflungsschrei vor und unter mir.
    In meinem Gehirn tobten die Gedanken. In weniger als einer Sekunde musste ich mich entscheiden. Die Pflanze oder Suko.
    Ich rammte meinen Dolch an der dicksten Stelle in sie hinein, ließ ihn los und warf mich mit wahrer Brachialgewalt vor. Da war auch schon die Kante, nichts hielt mich mehr, sodass ich förmlich aus der Luft in das Geschehen hineinflog…
    ***
    Suko hatte in seiner Verzweiflung geschrien und doch nichts erreichen können. Die Hand mit der Zange jagte nach unten.
    Dass Suko die Beine anzog und Willy Manson die Füße entgegenschnellte, wurde ihm nicht bewusst, da diese Bewegung nicht vom Gehirn gesteuert wurde.
    Aber Manson erwischte es.
    Er traf zwar, aber die Zange rammte gegen Sukos Schuhsohlen.
    Die Treter waren neu, belegt mit einer dicken Riffelsohle aus hartem Gummi. Sie retteten Suko das Leben.
    Vor Wut schrie der Gärtner auf. Er holte noch einmal aus, da aber hatte sich Suko bereits zur Seite gerollt, so hatte ihn die Zange nicht mehr getroffen.
    Aber Willy wollte nicht aufgeben. Er suchte eine bessere Position und drehte dem Beet mit den Fleisch fressenden Pflanzenmonstren den Rücken zu.
    Mich sah er nicht. Und ich stürzte auf ihn herab wie ein Raubtier!
    Ich erwischte ihn voll. Der kleine Gärtner flog nach vorn bis zum gegenüberliegenden Beet, wo er sich den Kopf stieß und plötzlich Sterne sah. Er sprang sofort wieder hoch, taumelte aber und hatte Mühe mit dem Gleichgewicht.
    Ich stand vor ihm.
    Er hatte noch immer die verdammte Zange. Seine Hand schnellte vor. Er wollte sie mir in den Bauch rammen. Es war eng zwischen den Hochbeeten, und dann wischte etwas auf ihn zu und umwickelte seinen Hals wie drei Lianen.
    Es waren die Riemen der Dämonenpeitsche. Endlich war Suko dazu gekommen, sie einzusetzen. Er zerrte sie fest.
    Und diesmal röchelte Willy. Er hielt seinen Kopf schräg. Augen und Mund bildeten gewaltige Öffnungen, er taumelte zur Seite, und dabei geschah das Schreckliche.
    Der Gärtner war nur noch dem Äußeren nach ein Mensch. Innerlich hatte er sich verändert, da war er voll und ganz im Geiste Mandragoros aufgegangen. Er hatte ihn in seine Welt nicht nur eingereiht, sondern aus ihm einen Teil von ihr gemacht.
    Und das bekamen wir zu sehen.
    Aus dem Mund schoss eine klebrige grüne Masse. Sie sah aus wie ein von Pflanzenresten durchsetzter Sirup. Gleichzeitig drückte etwas von innen her die Augen aus den Höhlen. Dafür wuchsen aus ihnen Gras, das sich mit hellgrünen Blättern vermischte.
    Nein, Willy Manson war kein Mensch mehr, der war durch und durch von Mandragoros Magie verseucht worden.
    Suko drehte die Peitsche vom Hals. Nach der letzten Drehung löste sich plötzlich der Kopf und lag zwischen uns wie ein langsam dahinfaulender alter Ball. Blätter und Zweige brachen die Haut auf und sie wurden Sekunden später bereits braun und faulig, wobei sie einen üblen Gestank absonderten. Sie waren ebenso verfault wie die Pflanze, die ihr Opfer hatte verschlucken wollen.
    Ein glänzender, stinkender, grünbrauner Klumpen lag auf dem Beet. Um dieses Zentrum herum verwesten immer mehr Pflanzen und sonderten stinkende Gase ab. Aber das Zentrum bewegte sich noch. Es zuckte, es platzte auf, und dann sahen wir die bleiche Hand.
    Ich sprang mit einem Satz auf das Beet, packte die weiße Klaue und zerrte Paul Raskowski in die Höhe.
    Er war über und über mit einer schlammigen Pflanzenmasse bedeckt, er wimmerte, aber er lebte. Nur bekam er nicht mit, wie ich ihn vorsichtig in den Gang hineindrückte. Dort setzte er sich auf die Erde und schlug die Hände vors Gesicht.
    Willy Manson aber hatte seine Taten mit dem Leben bezahlen müssen. Und ich stellte mir die Frage, wie viele Menschen schon in seine verdammte Falle geraten waren.
    Es würde schwer sein, dies herauszufinden, denn die mutierten und dämonisierten Pflanzen hatten alles verschluckt, was auch nur entfernt an einen Menschen erinnerte.
    Suko fand die Sprache als
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