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0717 - Das Treibhaus des Schreckens

0717 - Das Treibhaus des Schreckens

Titel: 0717 - Das Treibhaus des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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ihr werdet euch wundern.« Er lachte schrill auf, beinahe wie eine hysterische Person. »Es wird den Willy Manson nicht mehr geben, so wie ihr ihn kennt. Keinen mehr, den ihr herumstoßen und auf dem ihr herumtrampeln könnt. Das alles ist vorbei, es ist nicht richtig, es stimmt nicht mehr. Willy ist von nun an ein anderer.«
    Nach diesen Worten lachte er auf.
    Wer ihn kannte und wer jetzt in sein Gesicht geschaut hätte, der hätte sich vor diesem Ausdruck erschreckt. Willy Manson sah aus, als wäre er bereit, über Leichen zu gehen…
    ***
    »Wie fühlst du dich?«, fragte ich.
    Suko, in der Gestalt eines Kindes, blickte hoch, ohne eine Antwort zu geben.
    Als ich in seine Augen sah, da entschuldigte ich mich für die Frage. Sie war überflüssig gewesen, denn mein Freund gehörte zu den Menschen, die sehr litten.
    Seit einigen Wochen war er nicht mehr als ein Kind, allerdings mit den Reaktionen eines Erwachsenen. Er dachte noch so wie früher, er wollte auch noch so handeln, und das lag einzig und allein daran, dass er seinen Stab trug, der sich auf seine Seite gestellt und den Anfechtungen des Teufels widerstanden hatte.
    Asmodis hatte eine Niederlage im Sieg errungen. Durch die Magie des Höllenherrschers war Suko zu dem gemacht worden, wie ich ihn jetzt sah, aber dem Teufel war es nicht gelungen, die Seele des Chinesen vollends in seinen Besitz zu bringen.
    Er hatte versucht, Suko zu Taten zu verführen, zu gefährlichen Morden, er hatte ihm den Befehl gegeben, seine besten Freunde zu töten, aber da war eben die Sicherung durch den Stab, die auch die Kraft der Hölle nicht hatte brechen können.
    Dem Teufel war es also nicht gelungen, Suko vollends zu seinem Sklaven zu machen.
    Ich setzte mich neben ihn und konnte nicht sagen, dass ich mich an seinen Anblick gewöhnt hatte. Vor mir saß eben ein Kind, das allerdings mit der Stimme eines Erwachsenen sprach und ebenfalls so dachte. Er hatte mich gebeten, zu ihm zu kommen, und es hatte so geklungen, als sei es sehr wichtig.
    »Bei dir alles klar?«, fragte er.
    »Ja, wir haben den Flammen-Friedhof überstanden.«
    »Du und Bill, nicht?«
    »Richtig.«
    Suko presste für einen Moment die Lippen zusammen. Ich wusste, was er dachte, und kam seiner bitteren Bemerkung zuvor.
    »Ich weiß, dass du eigentlich an meine Seite gehört hättest. Und es wäre auch so gewesen, aber Bill hat nun mal die Spur entdeckt und es ist auch sein Bekannter gewesen, der den wichtigen Hinweis gab, bevor er dann starb.«
    »Ich habe nichts gesagt, John.«
    »Das weiß ich, aber ich konnte es von deinen Lippen ablesen, dass du dich geärgert hast.«
    »Nein, ich war traurig.«
    »Das geht vorbei.«
    Suko lehnte sich zurück. »Weißt du, das höre ich jetzt schon zu lange, John, daran will ich nicht mehr glauben. Ich lasse mich einfach überraschen, das ist wohl besser, finde ich. Oder bist du anderer Meinung?«
    »Nein, im Prinzip nicht. Es hat einfach keinen Sinn, sich damit zu quälen.«
    »Das meine ich auch.«
    Ich lächelte leicht. »Als du mich im Büro angerufen hast, da war mir, als wolltest du etwas mit mir besprechen. Beinahe hatte ich das Gefühl, dass es etwas Dienstliches war.«
    »Das stimmt auch.«
    »Und was?«
    Er drückte sich wieder vor. Sein Kindergesicht nahm einen gespannten Ausdruck an. »Fällt dir eigentlich nichts auf?«
    »Wie meinst du?«
    »Sieh mal auf den Tisch.«
    Das tat ich schon die ganze Zeit über. Zudem hatte ich mich gewundert, was dort alles ausgebreitet lag. Es waren zahlreiche aus Zeitungen ausgeschnittene Anzeigen.
    »Ja, das wunderte mich schon.«
    »Kannst du damit etwas anfangen, John?«
    »Bisher noch nicht.«
    Mein Freund nahm eine der Anzeigen mit spitzen Fingern hoch.
    Er gab sie mir nicht, sondern las vor. »Wenn Sie etwas Besonderes suchen, was es bisher noch nie gegeben hat, dann wenden Sie sich bitte an uns. Wir sind für Sie da. Wir sind diejenigen, die Ihnen Ihre Träume erfüllen. Wir geben Ihnen die Macht, wir machen aus dem Schwachen einen Starken, denn wir arbeiten mit Mächten zusammen, von denen Sie bisher nicht einmal geträumt haben. Neugierig geworden? Wenn ja, dann setzen Sie sich mit uns in Kontakt.« Suko las eine Telefonnummer vor, die noch zum Bereich London gehörte.
    »Und was ist mit den anderen Anzeigen?«
    »Lauten ähnlich, John.« Suko legte sie zur Seite. »Es ist überall dieselbe Telefonnummer angegeben.«
    »Die du gewählt hast?«
    »Natürlich.«
    »Und was war der Erfolg?«
    Er hob die Schultern.
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