Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0715 - Tanz der Messer

0715 - Tanz der Messer

Titel: 0715 - Tanz der Messer
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
her an seine Ohren. Genau dort, wo die Tür offenstand.
    Und da erschien die Gestalt!
    Eine Frau, eine Krankenschwester. Sie drehte sich nach rechts, betrat den Flur, und sie gehörte zu den Menschen, die dank ihrer Körpergröße einen gewissen Respekt einflößten.
    Diese Frau war so sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, daß sie den Killer und seinen Begleiter erst sah, als es schon zu spät für sie war.
    Lydia hörte noch ein leises Lachen. Einen Moment später konzentrierte sich der Killer auf seine Klinge.
    Er dachte an den Messertanz und an seinen Willen, dem die tote Materie gehorchen sollte.
    Telekinese, die ihm vom Satan persönlich eingeimpft worden war.
    Hart setzte er sie ein.
    Und das Messer flog.
    Blitzschnell war es, viel schneller als die Krankenschwester überhaupt reagieren konnte.
    Es jagte auf sie zu - und traf!
    Wuchtig jagte es in ihre Brust, der Schlag schüttelte sie durch, sie hätte eigentlich fallen müssen, aber sie hielt sich auf den Beinen und torkelte den Weg zurück, den sie gekommen war.
    Kurz vor dem Eingang drehte sie sich noch herum, so daß sie völlig normal über die Schwelle schwankte und wieder zurück in das Zimmer taumelte.
    Suko wollte ihr nach, Torrano aber hielt ihn fest. »Warte noch«, hauchte er.
    »Wie lange?«
    Torrano schaute seine Messer an. Er antwortete nicht, aber er konzentrierte sich auf die tödlichen Klingen, die mit einem leise schleifenden Geräusch die Scheiden verließen, für einen Moment in der Luft stehenblieben und sich dann drehten.
    Sie nahmen den Weg, den auch die Krankenschwester gegangen war…
    ***
    Das Messer steckte tief in Lydias Brust!
    Jane Collins wollte es nicht glauben. Natürlich hatte sie damit gerechnet, daß die andere Seite zuschlagen würde. Daß es aber so schnell und so brutal erfolgen würde, überraschte sie schon, denn die Krankenschwester war eine unschuldige Person, sie hatte mit dem gesamten Fall überhaupt nichts zu tun.
    Sie kippte.
    Jane fing den Körper ab, hörte ein letztes Stöhnen, wobei Lydia den Mund öffnete und dem sich darin gesammelten Blut den Weg freigab. Es glitt nach außen und rann über die Unterlippe hinweg in Richtung Kinn.
    Dann lag sie auf dem Boden.
    Ein Blick in ihre Augen reichte Jane aus. Lydia war tot. Der Messerwurf hatte ihrem Leben ein Ende gesetzt.
    Zeit, um zu trauern, hatte sie nicht. Sie wußte, daß draußen ein Killer lauerte, der mit Messern bewaffnet war. Sie besaß eine Pistole, die sie sofort hervorzog, zur Seite ging und eigentlich in Richtung Tür laufen wollte, sich es aber überlegte, denn in Kopfhöhe erschienen im offenen Türrechteck zwei Schatten.
    Zwei Messer!
    Sie flogen und bewegten sich von allein durch die Luft, als würden sie an irgendwelchen Fäden hängen, die sie leiteten. Es gab aber auch eine andere Möglichkeit, die Jane nicht ausschloß.
    Die der Telekinese.
    Was tun?
    Innerhalb weniger Sekunden mußte sie sich entscheiden, und sie tat das einzig richtige, zumindest ihrer Meinung nach. Sie hatte Zeit genug gehabt, sich im Schwesternzimmer umzuschauen, und ihr war auch der alte Einbauschrank aufgefallen, dessen hohe Türen fast bis an die Decke reichten.
    Schon einmal hatte sie sich in einem Schrank versteckt. Das konnte ihr auch zum zweitenmal helfen.
    Sie ließ die Klingen nicht aus den Augen, als sie quer durch den schmalen Raum auf den Schrank zulief, die Tür aufzog und froh war, daß man ihn nicht so vollgestellt hatte.
    Der Putzeimer bestand aus Kunststoff. Daneben standen zwei Besen, auch ein Wischer, und an einem Haken hingen Aufnehmer. Auch Gefäße mit Putzmitteln standen auf dem Boden.
    Und sie sah noch etwas, als sie die Tür so rasch und so lautlos wie möglich wieder zuzog. An der Innenseite befand sich ein schmaler Riegel, den sie vorschieben konnte.
    Als sie das getan hatte, fühlte sie sich wohler. Starr blieb sie stehen, den Körper gegen die Innenseite des Schranks gepreßt. Sie atmete so wenig wie möglich, und es war verdammt unangenehm in ihrem Gefängnis, denn der Geruch von Putzmitteln strömte in ihre Nase. Wenn sie länger in diesem Versteck stand, würde sie irgendwann anfangen zu niesen.
    War etwas zu hören?
    Ja, Schrittgeräusche.
    Wie diese Tritte gesetzt wurden, ließ darauf schließen, daß diese Person sehr wachsam war, als sie das Zimmer betrat. Oder waren es zwei Personen? Jane lauschte angestrengt. Sie hätte sich gern gebückt und durch das schmale Schlüsselloch geschaut, das wiederum traute sie sich nicht zu,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher