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0715 - Tanz der Messer

0715 - Tanz der Messer

Titel: 0715 - Tanz der Messer
Autoren: Jason Dark
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Helm auf dem Kopf trug.
    Beide waren im ersten Augenblick überrascht. Es kam jetzt darauf an; wer von ihnen schneller reagierte.
    Jeder aus dem Kommando hatte den Befehl bekommen, rücksichtslos auf Torrano zu schießen. Für einen vielfachen Killer gab es keine Gnade. Aber er war trotzdem schneller.
    Seine MPi lag woanders, das Kampfmesser steckte an seinem Körper. Bevor der andere seine Waffe in die Schußposition drehte, war der stählerne Blitz bereits auf dem Weg zu ihm.
    Dicht unter dem Hals schlug er in die Brust des Agenten, dessen Schrei erstickte im Blut.
    Torrano wußte, daß der Mann tot war und sprang über die Leiche hinweg. Er ließ das Messer in dessen Hals stecken, für ihn war das Gebüsch wichtig, aus dem der andere hervorgekommen war.
    Es sollte auch ihm als Deckung dienen.
    Vor dem Haus fielen wieder Schüsse, diesmal allerdings dumpfer im Klang. Sie schossen die Tränengasgranaten ins Haus. Das sollte ihn nicht weiter kümmern.
    Im Zickzack hetzte er quer über das parkähnliche Grundstück. Aber seine Jäger waren Profis, sie rechneten mit jeder Möglichkeit. Woher die langen Scheinwerferbahnen kamen, konnte er nicht sagen, jedenfalls waren sie da und sogar gefährlich nah. Dicht hinter ihm kreuzten sich ihre Bahnen.
    Es blieb nicht aus, daß sie ihn erfaßten, denn schneller als ein Scheinwerfer war er nicht.
    Für einen winzigen Moment stand er im grellen Licht. Das würde den anderen ausreichen, um seine Fluchtrichtung feststellen zu können, und plötzlich waren seine Chancen ganz gewaltig gesunken.
    Aber er machte weiter.
    Vor ihm ragte das verdammte Gestrüpp hoch. Dahinter war der Uferweg. Dort stand auch sein Wagen, und links davon schimmerte dunkel wie Teer das Wasser eines Kanals.
    Würde das seine Rettung sein?
    Wie eine Bombe brach Ric Torrano in das trockene Sommergestrüpp auf der Böschung. Es knackte unter ihm zusammen, und er hatte genügend Wucht hinter seinen Sprung gelegt, um sich freie Bahn zu verschaffen.
    Waren sie auch am Kanal?
    Er kam hoch und zog seine letzte Waffe.
    Ein Revolver der Marke Smith & Wesson. Er gab ihm zwar nicht die Sicherheit wie eine Maschinenpistole, aber wehren konnte er sich damit auch.
    Es war ein unauffälliger grauer Golf, der in der Dunkelheit nicht zu sehen war.
    Vielleicht zwanzig Schritte hatte Torrano noch zu laufen. Hinter ihm war die Hölle los, da tobten die Verfolger heran, da war die Gegend durch das bleiche Licht der Scheinwerfer gespenstisch hell geworden.
    Viel Zeit blieb ihm nicht mehr.
    Über sich hörte er ein Knacken. Natürlich hatten sie in der Nähe des Autos gelauert. Nur im Gebüsch versteckt. Jetzt sprangen sie mit schußbereiten Waffen hervor, und das genau war ihr Fehler.
    Sie hätten vorher schießen sollen, so gaben sie Torrano Zeit, einen Bruchteil eher abzudrücken. Wer einem Mann wie ihm den kleinen Finger reichte, für den endete es oft tödlich.
    Zwei Kugeln rissen einen der Männer von den Beinen. Er brach schreiend zusammen.
    Der andere feuerte.
    Die harte Garbe jagte schräg auf Torrano zu, der sich blitzschnell duckte und mit den Knien über den feuchten Grasboden schlitterte, um hinter seinem Wagen Deckung zu finden.
    Er schoß dabei nach rechts.
    Die Kugeln kreuzten sich.
    Er traf und wurde getroffen.
    Es waren gleich zwei Schläge, die ihn erwischten. Eine Kugel blieb im Oberschenkel stecken, die andere erwischte ihn wie eine glühende Peitschenschnur am Rücken.
    Die Wucht trieb ihn nach vorn. Daß die beiden Hundesöhne nicht mehr schossen, bedeutete kaum noch etwas. Er war verletzt, sein rechter Oberschenkel brannte, als wäre er von Flammenzungen eingeschlossen. Für einen Moment bekam er keine Luft mehr. Es war der Schock. Die Welt wurde zu einem Kreisel, der sich heftig drehte.
    Das Ziel aber blieb.
    Er mußte den Wagen erreichen, einsteigen, starten und dann fliehen. Abhauen, solange noch die Spur einer Chance bestand! Fast auf allen vieren erreichte er den Golf. Die Tür war offen.
    Bei Jobs wie seinen mußte man immer darauf gefaßt sein, plötzlich türmen zu müssen. Wie recht er hatte, erlebte er hier, aber er biß die Zähne zusammen und drückte sich in das Fahrzeug.
    Er setzte sich. Das verletzte Bein war für ihn mehr ein Gegenstand, den er nicht gebrauchen konnte.
    Er kümmerte sich trotzdem nicht darum. In seinem Körper steckte eine eiserne Energie. Der Kampf ums Überleben hatte begonnen.
    Noch sah er seine Verfolger nicht. Aber hinter ihm zeigte die Nacht einen hellen künstlichen
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