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0715 - Tanz der Messer

0715 - Tanz der Messer

Titel: 0715 - Tanz der Messer
Autoren: Jason Dark
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Seite der Magie beschäftigten.
    Und Jane gehörte jetzt zu den Personen, die auf der anderen Seite standen und ihre ehemaligen Hexenschwestern bekämpfte. Sie hatte eine gewisse Sensibilität behalten, und auch jetzt fühlte sie, daß hier nicht alles so normal war, wie es aussah.
    Ein leerer Gang, beleuchtet von den kalt wirkenden Deckenlampen. Der typische Geruch nach irgendwelchen Desinfektionsmitteln, nach Wäsche, nach Menschen. Es stank bitter. Sie bedauerte die Krankenschwestern und Ärzte, die hier ihre Pflicht taten und oft mehr als das.
    Auf der linken Seite öffnete sich eine Tür. Es war nicht das Zimmer des Geisterjägers, ein Fremder steckte seinen Kopf hinaus, sah Jane, hielt Jane wohl für eine Krankenschwester, zuckte zurück und schloß die Tür ebenso hastig.
    Die Detektivin mußte lächeln.
    Aus dem Zimmer der Krankenschwestern hörte sie das typische Geräusch einer Kaffeemaschine, bei der das Wasser noch lief. Es kratzte und schlürfte. Einen Kaffee könnte Jane jetzt auch vertragen.
    Sie wollte sich die Frau nicht zur Feindin machen, sondern mit ihr kooperieren, deshalb blieb sie auf der Schwelle stehen und schickte einen freundlichen Gruß in den schmalen, mit hellen Möbeln und einer Liege eingerichteten Raum.
    Lydia fuhr herum. Die Illustrierte, die sie gehalten hatte, entfiel ihren Händen und landete klatschend am Boden.
    »Was wollen Sie denn hier?«
    »Darf ich reinkommen?«
    »Da sind Sie ja schon.«
    Jane lächelte und nahm auf einem Stuhl Platz. »Ich könnte eine Tasse Kaffee gebrauchen, und dann möchte ich mit Ihnen noch einige Sätze reden.«
    Die energische Lydia hatte schon zu einer barschen Gegenantwort angesetzt, als sie in Janes Augen sah. Darin erkannte sie einen Willen, der so leicht nicht zu brechen war.
    »Sie gehören doch zu John Sinclair.«
    »Stimmt.«
    »Sind Sie auch Polizistin?« Lydia hob die Zeitung auf, faltete sie zusammen und legte sie weg.
    »Ja, das bin ich. Oder so ähnlich.«
    »Wollen Sie den Patienten bewachen?«
    »In der Tat.«
    »Und weshalb?«
    »Das ist schwer zu sagen.« Jane deutete auf die Maschine. »Der Kaffee ist übrigens fertig.«
    »Ja, natürlich, Moment.« Lydia nahm zwei Tassen, stellte sie auf ein Tablett und goß den Kaffee ein. Ihre Hände zitterten dabei. Anscheinend spürte auch sie, daß dieser Abend nicht normal ablaufen würde.
    Jane bedankte sich für die Tasse, trank sie halbleer und schloß für einen Moment die Augen. »Das tat gut«, sagte sie.
    »Es ist unser einziger Muntermacher.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Und was wollen Sie wirklich?«
    Jane Collins räusperte sich. »Wir müssen tatsächlich damit rechnen, daß etwas passieren kann. Ich will es mal so sagen. John Sinclair befindet sich möglicherweise in Lebensgefahr.«
    Lydia bekam große Augen. Sie schaute auf den mächtigen Blumenstrauß, als wollte sie sich dahinter verstecken. »Das… das meinen Sie doch nicht im Ernst, Miß…«
    »Ich heiße Jane Collins und meine es durchaus ernst.«
    »Aber was wollen Sie, Jane? Dieses Krankenhaus ist sicher. Darauf können Sie sich verlassen.«
    Die Detektivin wiegte den Kopf. »Sind Sie wirklich so sehr davon überzeugt?«
    »Und ob. Was sollte hier schon passieren? Hier ist noch nie etwas geschehen.«
    »Es gibt immer ein erstes Mal.«
    »Aber nicht hier. Wir kennen die Menschen, die hier beschäftigt sind. Es wird…«
    »Kann man sich hereinschleichen?«
    »Möglich.« Sie deutete auf die Tür. »Jeder, der etwas will, muß hier vorbei. Dann sehe ich ihn.«
    »Mich haben Sie auch nicht gesehen.«
    »Das war Zufall.«
    Jane schüttelte den Kopf. »Sie sollten meine Worte nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn wir haben es hier mit Kräften zu tun, die denen der Menschen überlegen sind.«
    Schwester Lydia legte ihre Hände flach auf die Tischplatte. »Das… das hört sich ja schaurig an, wie in einem Grusel…«
    »So ähnlich ist es auch.«
    »Was sind denn das für Kräfte?« flüsterte sie.
    Jane wich bei der Antwort aus. »Jedenfalls keine, die Sie unterschätzen sollten.«
    Schwester Lydia bewegte beide Hände. »Hat das etwas mit Geistern zu tun?«
    »Irgendwo schon.«
    »Ich begreife das nicht.«
    »Kann ich mir denken, Lydia. Gehen Sie davon aus, daß es so etwas gibt.«
    Die Krankenschwester nickte einige Male. »Ja, das muß ich dann wohl«, flüsterte sie. »Es bleibt mir nichts anderes übrig. Aber schlimm ist es trotzdem.«
    »Deshalb möchte ich Sie bitten, daß Sie dieses Zimmer hier verlassen,
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