Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0710 - Raumschiff in Fesseln

Titel: 0710 - Raumschiff in Fesseln
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Meer zwischen den beiden großen Landmassen wurde dunkelblau. Ein herrlicher Anblick! Überall Wälder und riesige Flußdeltas, einige Gebirge, die sich scharfgratig aus der grünen Fläche erhoben.
    „Pilot?" sagte Kishin laut. Er war der verantwortliche Leiter der Mission und hatte einen kleinen Katalog präziser Aufträge zusammen mit Rhodan und den Verantwortlichen abgesprochen.
    „Alles klar. Ich steuere auf das Ziel zu!"
    „Alle Kameras laufen!" warf der Nachrichtenspezialist ein.
    „Die Luftanalyse hat bis jetzt hervorragende Werte ergeben."
    „Danke", schloß Kishin. „Macht weiter so."
    Ihr Ziel lag so gut wie sicher fest. Es war eine Hochebene, im Norden und Osten von einem ringförmigen Hochgebirge umgeben. Die meisten Gipfel erreichten Höhen bis zu achttausend Metern über dem Meeresspiegel. Auf der rund hundertfünfzig Kilometer langen und fast hundert Kilometer breiten Hochebene, einer riesigen, hügeligen Fläche, sollte nach Abschluß aller Vorarbeiten die SOL landen. Frisches Fleisch, aus den Knochen gelöst und dehydriert, sollte für rund zehntausend Menschen und etwa fünf Jahre reichen, und das würde eine riesige Arbeit bedeuten, wie immer man diese gigantische Jagd auch sah. Jetzt wurden die Einzelheiten des Bodens deutlicher; in etwa neuntausend Metern Höhe flog die Korvette langsam eine gewaltige Schleife, an deren Ende das Hochplateau stand.
    „Tatsächlich! Die Burschen aus der Fernerkennungszentrale haben ganze Arbeit geleistet", murmelte Kishin verblüfft. „Seht einmal nach links. Auf die Ebene zwischen den beiden Flußläufen!"
    Die Augen richteten sich auf diese Stelle in den Bildern der Vergrößerungsschirme.
    Dort war eine leicht hügelige Ebene zu erkennen, auf der riesige Massen von büffelgroßen Tieren weideten. Die Herden zogen nach Süden. Dies war an dem Landstreifen zu bemerken, den sie leergeweidet hatten. Deutlich waren die Farbunterschiede zu sehen. Jetzt erkannte man sogar einzelne Tiere, die sich von den tausendköpfigen Herden abgesondert hatten.
    Parsena sagte träumerisch: „Ich sehe uns heute abend bereits um ein Lagerfeuer sitzen und Büffel am Spieß essen. Es fehlt nur noch der Rotwein dazu."
    „Ersteres ist wahrscheinlich, letzteres unmöglich."
    „Aber immerhin eine gute Idee!" sagte einer der Pioniere.
    „Hören Sie mit, SOL?"
    „Ja. Und wir können es nicht mehr abwarten, nach unten zu starten. Die Bilder sind verlockend." Gelächter drang aus den Lautsprechern.
    Über dem Gebiet, das sie gerade überflogen, herrschte später Vormittag. Die Korvette befand sich jetzt etwa zehn Grad nördlich des Äquators und flog auf den Halbkreis der Berge zu.
    Tropisches flaches Land und Dschungelwälder tauchten auf und wurden überflogen. Die Korvette ging immer tiefer.
    Ununterbrochen arbeiteten die Testgeräte und untersuchten die Atemluft. Bisher waren die Werte ähnlich wie die der terranischen Lufthülle gewesen; geringfügige Verschiebungen in den Anteilen einiger Edelgase wurden festgestellt. Aber je näher sie dem Boden kamen, desto mehr ähnelten sich die Werte.
    „Wir werden die Raumanzüge nicht brauchen. Und heute nacht schlafen wir unter freiem Himmel!" schlug Parsena begeistert vor.
    „Was Rhodan mit einiger Sicherheit verbieten wird!" stellte Kishin fest. „Hört auf zu schwärmen, Freunde."
    Sämtliche Ergebnisse der Fernanalysen, von SOL aus angefertigt, wurden exakt bestätigt. Mehr und mehr erwies sich der, Planet, den man einen Tag lang ausgesucht hatte, als erdähnlich. Die Luft, die Anziehungskraft und die Art der Natur waren zumindest ähnlich.
    Aber noch lange waren die möglichen versteckten Gefahren nicht entdeckt - oder als nicht existent erklärt worden.
    „Das Ziel kommt näher!" sagte der Pilot.
    Unverkennbar herrschte in beiden Schiffen äußerste Spannung.
    Sowohl in der Korvette als auch in der riesigen SOL. Die Hochebene, die einige fünfzig Meter über den Wipfeln riesiger Dschungelgewächse lag, war einigermaßen eben. Nur wenige bewachsene Hügel waren zu erkennen. Mehrere Flüsse wanden sich, in riesigen Schleifen mäandernd, durch das Gebiet. Dort, wo das Plateau zum Dschungel hin abfiel, gab es die regenbogenfarbigen Schleier, die von Wasserfällen und stufenförmigen Katarakten aufstiegen. Auch die Hochebene war ein Paradies für zahllose Tierherden. Nur die Westseite verlief ohne scharfe Kanten; sie senkte sich unmerklich in Dschungelgebiete, Savannen und ein Seengebiet ab, in dem ein riesiger, überwucherter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher