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0710 - Hetzt den Drachen!

0710 - Hetzt den Drachen!

Titel: 0710 - Hetzt den Drachen!
Autoren: W.K. Giesa
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nicht!«
    ***
    Fooly spürte die Ankunft seiner Retter. Sie kamen durch die Regenbogenblumen, aber sie liefen bestimmt in eine Falle. Und er hatte keine Möglichkeit, sie zu warnen. Denn der fremde Hexer hatte zu früh bemerkt, dass der Eiskokon sich endlich aufzulösen begann, und ihn sofort erneuert!
    Fooly verstand nicht, dass seine Drachenmagie einfach nicht wirkte und er sich nicht selbst befreien konnte. So etwas war ihm noch nie passiert. Er fühlte zwar die Kraft in sich, aber er war nicht in der Lage, sie anzuwenden!
    Und er konnte seinen Freunden nicht helfen, damit sie ihm helfen konnten!
    Er beschloss endgültig, diesen Jack, wie der von seiner Freundin genannt wurde, nicht zu mögen. Drachen zu entführen und deren Magie so vollständig zu blockieren, war gemein, und mit gemeinen Menschen wollte Fooly nichts zu tun haben.
    Der Jungdrache konnte den Chef und Mademoiselle Nicole zwar nicht sehen, vermochte aber, ihre Annäherung zu spüren, selbst durch das Eis hindurch. Alles in ihm tobte, wollte warnen. Aber das ging nicht.
    Fooly wünschte dem Hexer Jack alle Speischnecken des Drachenlandes auf den dünnen Hals.
    Aber mit Wünschen allein ließ sich auch im Drachenland kein Wunder bewirken.
    Und hier erst recht nicht.
    So musste er hilflos zusehen…
    ***
    »Was soll das heißen?«, stieß Jack irritiert hervor. »Mir wurde ein Drache als Familiaris prophezeit, und ich habe den Drachen gefunden!«
    »Wir haben dich überschätzt«, sagte der Falke.
    Minotaurus, Phönix und Nixe stimmten zu.
    »Ich verstehe nicht«, keuchte Jack.
    »Du verstehst wirklich nicht«, sagte der Falke und wiederholte: »Wir haben dich überschätzt. Bist du blind, Jack na Tschang? Erkennst du nicht, was du getan hast?«
    »Ich…«, stieß er hervor.
    »Du hast gefrevelt«, warf der Falke ihm vor. »Du hast getan, was niemand jemals tun darf. Du hast gegen das GESETZ verstoßen!«
    Jack war entsetzt. Er war sich keiner Schuld bewusst!
    Er sollte gegen das GESETZ verstoßen haben? Aber wie? Er hatte doch nur getan, was er tun musste, um die Prophezeiung…
    »Du bist nicht würdig«, schrie die Nixe ihn an. »Wärest du würdig, hättest du es erkannt!«
    »Was hätte ich erkennen sollen?«, keuchte Jack ratlos.
    »Dass jener, den du entgegen dem GESETZ entführtest, der Familiaris eines anderen ist!«
    ***
    Mawra war bestürzt. Hatte Jack den Verstand verloren? Ausgerechnet er wollte einer der FÜNF werden, die jetzt nur vier waren?
    Sie wusste, er war stark. Er war mächtig als Zauberer. Aber als einen der FÜNF konnte sie ihn sich nicht vorstellen. Sie kannte ihn lange genug, sie kannte auch seine Grenzen. Die seiner magischen Macht und die seines Denkens. Er war ehrgeizig, aber zu impulsiv. Und unter den FÜNF stellte Mawra sich Magier vor, die weise, abgeklärt und berechnend waren. Eigenschaften, die auf Jack nicht zutrafen. Er war stark, aber oft zu unüberlegt, zu ungestüm.
    Sie konnte nicht glauben, dass es ihm gelang, sein Ziel zu erreichen. Und ihr war auch klar, dass, wenn er es wirklich schaffte, an seiner Seite kein Platz für Mawra te Tschalker mehr sein würde. Keiner der FÜNF hatte einen Lebensgefährten.
    Ohne ihre Familiari wären sie die einsamsten Geschöpfe der Welt.
    Mawra wusste, dass sie Jack verloren hatte für alle Zeiten. So oder so. Selbst wenn er es nicht schaffte, der Fünfte der FÜNF zu werden, würde er immer wieder versuchen, dieses Ziel dennoch zu erreichen.
    Sie begann, die andere Welt zu hassen. Jene Welt, der der Drache entstammte. Wenn es jene Welt und jenen Drachen nicht gäbe, hätte Jack vielleicht noch viele Jahre suchen müssen. Jahre, in denen sie noch zusammen leben und lieben und kämpfen konnten.
    Aber das war ihr nun nicht mehr vergönnt.
    Nur kurz spielte sie mit dem Gedanken, den Drachen in seine eigene Welt zurückzubringen und damit Jacks verrückten Plan zu vereiteln. Aber das wäre Verrat.
    Das konnte sie ihm nicht antun, nicht einmal um den Preis ihrer Liebe.
    Sie konnte nur hoffen, ihn vielleicht doch noch zu überzeugen, wenn er vom BERG zurück kehrte, dass es falsch und vermessen war, was er wollte. Aber das würde ihr kaum gelingen.
    Und in diesem Moment sah sie die beiden Fremden.
    Den Zauberer Zamorra und seine Gefährtin!
    Sie waren anders gekleidet als zuvor, aber das hatte nichts zu bedeuten.
    Unwillkürlich fuhr Mawras Hand zum Dolch und riss ihn aus der Scheide. Sei es, wie es sei - sie würde Jack den Rücken frei halten.
    Immer. Denn sie war seine
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