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0710 - Hetzt den Drachen!

0710 - Hetzt den Drachen!

Titel: 0710 - Hetzt den Drachen!
Autoren: W.K. Giesa
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Zamorra Fooly genannt hatte. Der Eiskokon schien allmählich abzuschmelzen.
    Das war nicht gut - zumindest nicht jetzt. Natürlich wollte, musste Jack seinen
    Familiaris freilassen, denn nur dann konnte dieser ihm zur Seite stehen. Besonders, wenn Jack seinen ehrgeizigen Plan ausführen wollte, einer der FÜNF zu werden…!
    Aber solange die Sache mit Zamorra nicht endgültig geklärt war, mochte der Drache vielleicht Schwierigkeiten bereiten. Er würde sich nicht so einfach fügen wollen.
    Wahrscheinlich musste Jack ihn erst zähmen. Das war anders, wenn Fooly akzeptieren musste, dass es für ihn kein Zurück mehr gab.
    Also hieß es vorerst abzuwarten.
    Also erneuerte Jack die Magie, die den Drachen zur Untätigkeit verurteilte. Das im Sternenlicht schimmernde Eis wurde wieder stärker, undurchsichtiger.
    »Was jetzt?«, fragte Mawra und dachte an ihren Degen. Sie befürchtete immer noch, dass die anderen die Waffe mit einem Zauber benutzen konnten, um den Weg hierher zu finden. »Was wirst du jetzt tun, Jack?«
    Er zögerte mit der Antwort. Dann straffte er sich.
    »Ich werde noch einmal zum BERG gehen und die FÜNF rufen«, sagte er.
    »Die FÜNF, die nur vier sind«, seufzte Mawra. »Es ist nicht gut. Du solltest es nicht tun! Die Zahl gefällt mir nicht.«
    »Und sie wird wieder FÜNF werden, dafür sorge ich.«
    Sie starrte ihn mit großen Augen an.
    »Nein, Jack! Das ist verrückt! Warum du?«
    »Weil ich der einzige bin«, sagte er. »Der einzige, den die FÜNF akzeptieren. Ich bin etwas Besonderes unter allen Suchenden. Sie haben es mir gesagt. Und deshalb weiß ich, dass ich einer der FÜNF sein werde. Schon bald. Denn jetzt habe ich meinen Familiaris! Auch er ist etwas Besonderes!«
    »Es ist zu viel«, flüsterte Mawra erstickt. »Es ist zu viel…«
    »Falke, Minotaurus, Phönix, Nixe«, sagte Jack eindringlich. »Drache! Es passt, es passt doch wie nichts anderes! Mit diesem Familiaris werde ich einer der FÜNF sein, die dann nicht mehr vier sind…«
    »Und was wird aus mir, Jack?«, fragte Mawra.
    »Wir gehören zusammen«, erwiderte er ernst. »Früher, jetzt und in Zukunft. Nichts kann uns beide trennen.«
    Aber sie konnte ihm nicht glauben.
    Irgendwie spürte sie, dass es vorbei war.
    Jack ging einen Weg, auf dem sie ihm nicht mehr folgen konnte.
    ***
    »Was zur Hölle war das?«, keuchte Nicole. Sie schüttelte sich wie ein nasser Hund. »Wir hätten sie fast erwischt, nicht wahr? Sie waren hier! Aber wo ist hier?«
    Zamorra sah sich um, als erwache er aus einem Traum. Er kämpfte gegen ein Schwindelgefühl an. »Diese Regenbogenblumen bieten doch immer wieder Überraschungen«, murmelte er.
    »Wie den Übergang in die verfluchte Spiegelwelt! Das fehlte uns gerade noch«, seufzte Nicole. »Wieder eine Ewigkeit lang nach einem Rückweg suchen - nein, danke, ich bin bedient! Warum stürze ich mich eigentlich immer wieder mit dir zusammen in diese riskanten, verrückten Abenteuer, statt einfach nur deine Sekretärin zu sein und in aller Ruhe und Sicherheit die Büroarbeit zu machen?«
    »Weil du mich liebst«, sagte er. »Und weil du wie ich keinen Freund allein lassen kannst.«
    »Scheiß-Sentimentalität und verdammte Treue«, gab sie zurück. »Ich könnte mich dafür hassen, wenn's nicht genau das wäre, was ein Mensch einfach tun muss, wenn er Mensch sein will!«
    Er küsste sie auf die Wange.
    »Wir müssen irgendwie kollidiert sein«, sagte Zamorra. »Sie waren hier, aber im gleichen Moment, als wir kamen, müssen sie den Standort gewechselt haben. Ich hatte den Eindruck, dass wir uns irgendwie durchdrangen.«
    »Also doch eine neue Funktion der Blumen«, stöhnte Nicole. »Senden und Empfangen gleichzeitig - vielleicht sollten wir froh sein, dass wir nicht zur Hälfte ausgetauscht wurden! Wir werden künftig auf so etwas aufpassen müssen…«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Die Wahrscheinlichkeit ist zu gering, dass gleichzeitig jemand geht und kommt«, behauptete er. »Dafür gibt es zu wenige Wesen im Multiversum, die überhaupt wissen, dass es die Regenbogenblumen gibt und wie man sie benutzt, und es gibt zu viele dieser Blumen überall…«
    »Zu wenige!«, protestierte Nicole sofort. »Wir brauchen noch welche in Paris. Dann müssen wir nicht immer das Auto oder den TGV nehmen, wenn ich mal neue Klamotten brauche…«
    »Die könntest du ja auch im nächsten Supermarkt kaufen oder im Versandhaus oder per Internet bestellen«, neckte Zamorra. »Oder ganz drauf verzichten…«
    »Ich
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