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071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

Titel: 071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes
Autoren: A.F.Morland
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spinnt«, sagte Greenaway. »Was sollen wir denn mit dem Ding?«
    Dejoux musterte Weathers ärgerlich und sah dann Greenaway an. »Hat er was getrunken?«
    Weathers' Atem ging schnell. »Keinen Tropfen, Boß«, sagte er mit belegter Stimme. Er schaute nur noch die Schatulle an, die ringsherum mit Tigerköpfen verziert war. Er hatte den Wunsch, die Schatulle zu öffnen und die Kralle herauszunehmen. Er wollte die schwarze Kralle haben. Regelrecht besessen war er von diesem Gedanken.
    »Setzt euch!« sagte Dejoux, dem das merkwürdige Verhalten des Mannes nicht gefiel.
    »Die Kralle!« stieß Burt Weathers aufgewühlt hervor. »Du mußt sie uns zeigen! Ich will sie sehen!«
    »Wenn du dich aufführst wie ein Idiot, kriegst du sie überhaupt nicht zu Gesicht!« schnauzte ihn Dejoux an.
    »Aber du mußt sie mir zeigen!« keuchte Weathers, und in der nächsten Sekunde drehte er durch.
    Er stieß den Franzosen zur Seite und griff nach der Schatulle. Er rüttelte an dem silbernen Verschluß und öffnete ihn, noch ehe ihn jemand daran hindern konnte.
    »Verdammt, Burt! Finger weg!« sagte der Franzose.
    Auf blutrotem Samt lag die pechschwarze Tigerkralle. Sie war in Metall gefaßt und ausgehöhlt, so daß man sie sich an den Finger stecken konnte.
    Blitzschnell stieß Weathers den Mittelfinger in den kleinen Metallzylinder, und ein… Gefühl, fast wie ein greller Blitz, sauste in seinen Arm.
    Rote Punkte tanzten vor seinen Augen. Jacques Dejoux riß ihn herum und schlug ihm wütend die Faust gegen das Kinn.
    Da entrang sich Weathers' Kehle ein tierhaftes Knurren, und blanke Mordlust glitzerte in seinen Augen. Er reagierte instinktiv - wie ein Tier. Fauchend stürzte er sich auf Dejoux. Die Hand mit der Kralle zuckte dem Franzosen entgegen, und einen Herzschlag später hatte Jacques Dejoux eine lange blutige Schramme an der Wange.
    Jetzt erst griff Greenaway ein. Er konnte sich das seltsame Verhalten seines Komplizen nicht erklären. Die Teufelskralle schien daran schuld zu sein. Aber wie konnte sie das?
    Egal, es war keine Zeit, darüber nachzudenken. Greenaway mußte dem Boß beistehen. Er riß seinen Revolver aus der Schulterhalfter und schlug damit kurz und trocken zu.
    Burt Weathers zuckte heftig zusammen, ließ von Dejoux ab und wollte sich gegen Greenaway wenden. Normalerweise hätte er den Schlag nicht verkraftet.
    Greenaway schlug noch einmal zu. Diesmal kräftiger, und jetzt erst brach sein Komplize zusammen.
    Jacques Dejoux wankte zum Spiegel, um sich die Verletzung anzusehen. »Er ist total übergeschnappt!« stieß er zornig hervor. »Er hat völlig den Verstand verloren! Nimm ihm die Kralle weg, Eddie!«
    Greenaway zog dem Bewußtlosen die Tigerkralle vom Finger. Er spürte nichts, richtete sich auf und legte die Talan-Kralle in die Schatulle.
    Er klappte den Deckel zu und drehte sich um. Mit einem Taschentuch wischte sich Dejoux das Blut ab. »Nun sieh dir das an. Der verdammte Hund hat mich für ein Leben lang gezeichnet. Es wird eine häßliche Narbe zurückbleiben.«
    Greenaway bot ihm an, die Wunde zu verarzten. Dejoux sagte ihm, wo sich der Erste-Hilfe-Koffer befand. Greenaway holte, was er brauchte, und als er mit der Arbeit fertig war, klebte ein breiter Pflasterstreifen an der Wange des Franzosen.
    Burt Weathers war immer noch bewußtlos. Dejoux starrte haßerfüllt auf den Reglosen. »Ich will, daß du ihn fertigmachst, Eddie.«
    »Okay, Boß«, sagte Greenaway sogleich. Es war ihm egal, auf welche Weise er sich von Weathers trennte.
    »Du kriegst dafür eine Extraprämie«, sagte der Franzose.
    »Das hört man gern«, erwiderte Greenaway grinsend. Er hätte den Verrückten auch gratis unschädlich gemacht.
    »Wir sollten die Kralle nicht unterschätzen, Boß«, sagte Greenaway. »Irgend etwas stimmt damit nicht, sonst hätte Burt nicht so heftig darauf reagiert. Sie hat ihn ganz meschugge gemacht.«
    »Ich behalte sie nicht länger als nötig, dann kriegen diese verklemmten Typen sie wieder. Sie brauchen nur zu bezahlen, was ich verlange.«
    Weathers regte sich. Stöhnend drehte er sich auf den Rücken, breitete die Arme aus und schlug die Augen auf. Mit zwei Schritten war Eddie Greenaway bei ihm und richtete den Revolver auf ihn.
    Weathers blickte ihn irritiert an.
    »Aufstehen!« befahl Greenaway.
    »Was ist los?« fragte Weathers perplex. »Hast du den Verstand verloren? Steck' das Schießeisen weg, Eddie!«
    Greenaway grinste. »Ist er nicht ulkig? Er fragt mich, ob ich verrückt bin, dabei hat
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