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0709 - Stahlfestung Titan

Titel: 0709 - Stahlfestung Titan
Autoren: Unbekannt
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Obskoner mit seinem Sekundanten zu den Stallungen unterwegs war. Leticron hatte Bur-Dan als Sekundanten bestimmt. Der Robotdiener hatte ihm in dieser Rolle bereits bei den letzten Turnieren zur Verfügung gestanden.
    Maylpancers Gedanken beschäftigten sich mit dem bevorstehenden Kampf. Er schien nicht besonders zuversichtlich zu sein.
    Leticron lächelte befriedigt. Er drehte sich vor dem Spiegel. „Den Helm!" rief er Bur-Dan zu. Der Roboter ergriff den Helm. „Fertig, Sir!" sagte er. Leticron schaltete den Antigravprojektor ein und schwebte voraus. Wenig später erreichte er zusammen mit Bur-Dan das Waffenarsenal, wo er bereits von Skarthom erwartet wurde.
    Die Stimme des Waffenmeisters überschlug sich fast vor Erregung.
    „Ihr Gegner hat seine Waffe bereits abgeholt, Hetran."
    „Ja", sagte Leticron gleichgültig. „Ich hoffe, Sie haben ihm eine gute Lanze gegeben."
    Skarthoms Blicke wanderten zu einem Tisch, wo auf einem samtenen Läufer die goldene Lanze des Pariczaners lag. Dieser Blick sagte mehr als alle Worte, was Skarthom von den anderen Waffen im Vergleich zu dieser Lanze hielt.
    „Sie haben Sie frisch poliert!" stellte Leticron fest.
    „Wie vor den Turnieren, Corun."
    Leticron trat an den Tisch und streckte die Hände nach der Waffe aus.
    „Ihre besten Eigenschaften sind unsichtbar, Bur-Dan", sagte er zu dem Roboter an seiner Seite. „Hätten Sie Lust, einmal mit dieser Waffe zu kämpfen, Skarthom?"
    Der Waffenmeister bekam glänzende Augen.
    „Sie machen sich über mich lustig, Corun!"
    „Aber nein!" Leticron kannte den Fanatismus, mit dem der bärtige Mann sich um diese ungewöhnlichen Waffen kümmerte.
    Skarthom war ein Teil dieses Arsenals, man konnte ihn sich gar nicht anders vorstellen als zwischen seinen Waffen.
    „Für den Fall, daß ich den Kampf verlieren sollte, werden Sie diese Lanze erhalten", sagte der Erste Hetran.
    Skarthom wußte nicht, was er darauf erwidern sollte. Er war abergläubisch, und eine Dankbarkeitsbezeigung wäre ihm wie eine Einflußnahme auf den Kampfausgang erschienen.
    „Du wirst die Lanze tragen, Bur-Dan", entschied Leticron.
    „Ich hoffe, daß Sie gewinnen, Corun!" stieß Skarthom impulsiv hervor.
    Leticron wußte, daß es kein Uneigennutz war, der Skarthom zu dieser Sympathieerklärung veranlaßte. Wenn Leticron nicht mehr am Leben war, würde auch seine Idee sterben.
    Alles, was er in der Stahlfestung Titan aufgebaut hatte, würde zerfallen. Niemand würde die altterranischen Gepflogenheiten übernehmen und sich um das von Leticron geschaffene Zubehör kümmern. Die Waffenkammern würden schließen, Skarthom würde gezwungen sein, eine andere Arbeit zu übernehmen.
    „Sie haben keinen Tribünenplatz?"
    „Ich bin auf die Übertragung angewiesen", erwiderte Skarthom und deutete auf die Bildschirme neben dem Eingang.
    Der Erste Hetran und sein Robotdiener glitten aus dem Waffenarsenal und begaben sich zu dem Transmitter, der sie in die Stallungen beförderte.
    Carsythe berichtete, daß Maylpancer vor wenigen Augenblicken mit Gretyl aufgebrochen war, um sich in die Warteräume vor dem Turnierplatz zu begeben.
    Leticron wußte, daß er bei Carsythe nicht die gleichen Sympathien wie bei Skarthom genoß. Der junge Stallmeister sah seine Arbeit nüchtern und hätte jede andere Aufgabe mit ähnlicher Sorgfalt gelöst.
    „Oh!" sagte Leticron, nachdem er sich einen Augenblick in Carsythes Gedanken eingeschaltet hatte. „Sie haben ihm also Gretyl empfohlen?"
    „Ja", bestätigte Carsythe. „Ich habe ihn auch bei den Proberitten beobachtet und traue ihm nicht viel zu."
    Leticron wartete, daß sein Pferd aus der Box geführt wurde. Er untersuchte es kurz. Zweifellos war es in Ordnung. Die Robotpferde unterschieden sich nur im Aussehen, mechanisch und positronisch waren sie gleichwertig.
    Bei den Duellen kam es allein auf den Reiter an.
    Carsythe hatte die Bildschirme eingeschaltet. Auf dem Hof der Sieben Säulen standen sechs Fanfarenbläser.
    „Warum schalten Sie den Ton nicht ein?" erkundigte sich Leticron.
    Der Stallmeister errötete.
    „Diese Art von Musik gefällt Ihnen nicht?" erriet Leticron.
    Er führte sein Pferd zum Transmitter und ließ sich zusammen mit ihm und Bur-Dan in die Warteräume abstrahlen.
     
    *
     
    Je länger die Vorbereitungen dauerten, desto nervöser wurde Maylpancer. Gerriat, der ihm sekundieren sollte, mußte ihn immer wieder zur Ruhe ermahnen und ihm beim Anlegen der Rüstung helfen.
    „Diese alberne Kleidung ist völlig
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