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0708 - Zwischenspiel auf Saturn

Titel: 0708 - Zwischenspiel auf Saturn
Autoren: Unbekannt
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unverzüglich zu melden und zu stellen. Als Gegenleistung sichern wir Straffreiheit zu. Die Jagdtouristen haben inzwischen Anweisung erhalten, sich nicht um die drei Genannten zu kümmern und sie auf keinen Fall zu töten. Die Anordnung stammt direkt von Leticron. Diese Mitteilung wird jede zweite Minute wiederholt. Ende."
    Shmitten hatten atemlos zugehört. Er war davon überzeugt, daß die Information, die er soeben erhalten hatte, der Wahrheit entsprach. In anderen Fällen, so wußte er, wurde nicht viel Aufhebens um entflohene Gefangene gemacht. Sie waren Freiwild. Warum aber hatte man sie zu einem Sonderfall abgestempelt? War einer von ihnen ein besonders wertvoller Gefangener?
    Ferron Kalter?
    Oder dieser Kalteen Marquanteur etwa?
    Er war es doch, der in erster Linie darauf versessen war, Saturn für immer zu verlassen. Ferron allerdings auch...
    Einen Augenblick lang dachte er darüber nach, was wohl geschehen würde, wenn er einen Funkspruch absetzte und ihr Versteck verriet, aber dann vergaß er den Gedanken wieder. Er kannte die eiskalten Augen Ferrons, und er wußte, daß er dann keine Minute länger mehr zu leben hatte.
    Er ging weiter und untersuchte die Stelle, an der ihr Gleiter aufgeschlagen und detoniert war. Das Gestein war geschmolzen und wieder erstarrt. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß man diese verräterischen Spuren früher oder später entdeckte.
    Als er in die Höhle zurückkehrte, fragte er: „Hast du die Sendung empfangen können, Ferron? Ich meine den Aufruf an uns, sich zu ergeben?"
    „Nein. Berichte!"
    Kalteen wurde wach.
    Ferron Kalter meinte: „Wenn ich mich nicht täusche, ein ungewohnter Vorgang, der seine Gründe haben muß." Er sah Kalteen an. „Bist du vielleicht dieser Grund?"
    „Mag sein, Ferron, aber ich bitte dich, keine Fragen mehr in dieser Richtung zu stellen. Ich kann sie dir nicht beantworten."
    Ferron nickte.
    „Also gut. Was immer dein Auftrag sein mag, seine Zielsetzung scheint sich mit der meinen zu decken. Wir wollen hier weg, nicht wahr?"
    „Sicher."
    „Na schön, dann verändert sich nichts. Immerhin wissen wir nun, daß wir nicht mehr in unmittelbarer Lebensgefahr schweben. Die Touristen werden sich hüten, einen Befehl des Oberkommandos einfach zu ignorieren. Man wird nun auch uns lebendig fassen wollen, ebenso wie diese drei Überschweren, auf die Jagd gemacht wird. Möchte wissen, was mit denen los ist."
    „Ich auch", gab Kalteen zu. Dann legte er sich wieder hin und versuchte erneut zu schlafen.
    Inzwischen näherte sich dem Asteroiden ein Polizeischiff, dessen Kommandant exaktere Daten von der Zentrale erhalten hatte. Seine Mannschaft bestand aus zwölf gut ausgebildeten Jägern, die den Befehl erhalten hatten, die Entflohenen unter allen Umständen lebendig zu fassen. Ihre Bewaffnung bestand aus diesem Grund in erster Linie aus Narkosestrahlern.
    Das Schiff flog den Asteroiden in direktem Kurs an.
     
    6.
     
    Etwas Ähnliches ereignete sich zehntausend Kilometer entfernt bei dem Asteroiden, in dessen Krater Barratill und Grammlond Schutz gefunden hatten.
    Grammlond esperte die Verfolger zu spät, um noch eine Flucht riskieren zu können. Sie konnten jetzt nur noch hoffen, daß man sie nicht entdeckte und daß der Anflug des Regierungsschiffs ein reiner Zufall war.
    Ertalon hatte bisher keine Schwierigkeiten gemacht, aber er wehrte sich, als man ihn aus dem Krater holen wollte, in dem man ihn bei einem Überflug sofort gesehen hätte. Barratill kümmerte sich jedoch nicht um seine Proteste, sondern schleppte den sich heftig Sträubenden in die Höhle unter dem Kraterrand und fesselte ihn dort an eine Felsnase, die für diesen Zweck wie geschaffen war.
    „Was nun?" fragte er dann Grammlond.
    „Ich habe sie telepathisch unter Kontrolle, keine Sorge. Sie vermuten uns zwar hier irgendwo, haben aber keinen Anhaltspunkt. Im übrigen wird Tigentor bald in Schwierigkeiten geraten. Ein Polizeischiff scheint unseren Mann entdeckt zu haben."
    Barratill hielt es innerhalb des Verstecks nicht mehr aus. Er schob sich bis zum Kraterrand vor und suchte den unübersichtlichen Himmel nach einem Flugobjekt ab. Zu seiner Überraschung entdeckte er gleich mehrere.
    Drei Gleiter waren es, und ein dreimal so großes Polizeischiff.
    Es war offensichtlich, daß die Gleiter mit Touristen besetzt waren, die im Schlepptau des offiziellen Suchschiffs flogen. Auf diese Art hofften sie, den großen Fang machen zu können.
    Das Polizeischiff funkte ständig eine
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