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0708 - Zwischenspiel auf Saturn

Titel: 0708 - Zwischenspiel auf Saturn
Autoren: Unbekannt
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Grammlond das Ende der Aktion noch hinaus. Er wußte, daß er keinen Schaden mehr damit anrichten würde, wenn er verriet, daß Tigentor nicht bei ihnen war. Dessen erbeuteter Gleiter wurde längst verfolgt, wenn man wahrscheinlich auch noch annahm, in ihm befänden sich alle drei Gesuchten. Und Ertalon als Tigentor auszugeben, wäre sinnlos gewesen. Der gefangene Tourist hätte da kaum mitgemacht. „Wir haben jemand bei uns, der nichts mit der Angelegenheit zu tun hat, einen Touristen, der uns an den Kragen wollte. Eigentlich waren es zwei, aber einen von ihnen mußten wir in Notwehr erschießen."
    „Ein solches Risiko nehmen sie freiwillig auf sich", erwiderte der Kommandant der Polizeitruppe ruhig. „Und wo steckt der dritte Mann?"
    „Das kann ich Ihnen leider nicht sagen."
    „Na schön, dann kommen Sie endlich! Ich nehme an, Sie sind in dem Krater, der vor uns liegt."
    „Richtig geraten. Wir kommen, aber dosieren Sie Ihre Narkosestrahlen nicht zu stark, wir sind empfindlich..."
    Sie ließen ihre Waffen auf dem Grund des Kraters zurück und stießen sich vom Boden ab. Noch während sie draußen langsam wieder zur Oberfläche zurücksanken, erhoben die Polizisten ihre Narkosestrahler und eröffneten das Feuer.
    Die beiden paralysierten Multi-Cyborgs, die sich in keinem Detail von echten Überschweren unterschieden, wurden in das Polizeischiff gebracht, während ein paar Uniformierte Ertalon aus dem Krater holten.
    Dann starteten das Schiff und die drei Touristengleiter.
    Zurück blieb ein namenloser Asteroid.
     
    *
     
    Tigentor wußte, daß die Trümmerstücke des Ringes, die dem Saturn am nächsten waren, schneller um den Planeten kreisten als jene, deren Entfernung von der Oberfläche Saturns größer war. Das war ein Naturgesetz, das die Neutralisation von Schwerkraft und Zentrifugalkraft bewirkte.
    Die inneren Asteroiden holten die äußeren mehr oder weniger schnell ein. Dieser Umstand ließ es zu, daß er sich seinem Ziel, dem weiter außen stehenden Asteroiden, auf dem der Aufprall stattgefunden hatte, schneller näherte, als seine Relativgeschwindigkeit es eigentlich zugelassen hätte.
    Im einigermaßen leistungsstarken Funkempfänger seines Gleiters hatte er verfolgen können, was mit Barratill und Grammlond geschehen war. Er nahm ihnen ihre Handlungsweise nicht übel, denn ihnen war keine andere Wahl geblieben.
    Außerdem war er davon überzeugt, daß er früher oder später ihrem Beispiel folgen mußte.
    Doch zuvor wollte er Kalteen-Tekener finden.
    Geschickt und auf bloße Sicht fliegend, wich er den entgegenkommenden Trümmerstücken des Ringes aus, die nun oft in regelrechten Formationen in seiner Richtung flogen, allerdings langsamer als im inneren Teil des Ringes, den er nun verlassen hatte.
    Große Asteroiden tauchten seltener auf, dafür um so mehr kleine, die bei einem Zusammenprall nicht weniger gefährlich waren.
    Er befragte den Navi-Computer und stellte fest, daß er sich seinem Ziel näherte. Noch fünfhundert Kilometer, dann hatte er es erreicht und konnte direkten Kontakt zu Kalteen aufnehmen.
    Natürlich würde es unmöglich sein, ihm seine Mission im Detail zu erklären, aber eine Andeutung würde wohl kaum schaden.
    Im Empfänger war der regelmäßig erfolgende Aufruf der Polizei an die drei entflohenen Sträflinge, sich zu ergeben. Der andere Aufruf, der den Überschweren galt, war vorerst verstummt. Bald würde die Jagd auf ihn, Tigentor, allein beginnen.
    Er war so sehr mit den Kontrollen und der Suche nach dem Asteroiden beschäftigt, daß er den einsamen Verfolger nicht bemerkte, der geschickt jede Deckung ausnutzte.
    Sergeant Farrandor war schon immer besonders ehrgeizig gewesen, und gerade sein Dienst auf Saturn gab ihm manche Gelegenheit dazu, seinen Mut unter Beweis zu stellen.
    Außerdem hoffte er, bald befördert und Kommandant einer Station zu werden.
    Als die Jagd begann, ließ er sich zur Überraschung seiner Vorgesetzten beurlauben, mietete sich bei einer Agentur einen Touristengleiter und startete in den Ring.
    Natürlich war er klug genug gewesen, seine Dienstwaffe und sein leistungsstarkes Funkgerät mit den Geheimfrequenzen der Polizei mitzunehmen. Der Gleiter selbst wies keine Besonderheiten auf.
    Es war kein Wunder, daß er sehr bald von den Ereignissen Kenntnis erhielt und erfuhr, daß einer der drei gesuchten Überschweren mit einem erbeuteten Gleiter gestartet war.
    Er folgte ihm in sicherem Abstand. Tigentor reduzierte seine Geschwindigkeit, als er den
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