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0708 - Zwischenspiel auf Saturn

Titel: 0708 - Zwischenspiel auf Saturn
Autoren: Unbekannt
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ab, dann ließ er seinen Strahler los. Der an sich schwere Metallgegenstand schwebte leicht wie eine Feder seitlich davon und landete sanft auf dem körnigen Untergrund.
    „...sieben...acht...neun..."
    Nun entschloß sich auch Kerfonan, allerdings zum Gegenteil.
    Mit einem mächtigen Satz schnellte er in die Höhe und segelte auf den Kraterrand zu. Dabei feuerte er pausenlos in die runde Mulde hinab. Tigentor hatte sich sofort unter den Hang zurückgezogen, kaum daß der Fels glühend wurde und schmolz.
    Kerfonan hingegen hatte für einen Augenblick vergessen, daß der Strahler mit seinen geschwindigkeitshohen Energiebündeln einen unerwartet großen Rückstoßeffekt erzeugte, und da er sein Aggregat nicht eingeschaltet hatte, wurde er mit aller Wucht herumgeschleudert und geriet in eine Kreiselbewegung, die ihn vollends verwirrte.
    Diesen Moment nutzte Tigentor aus. Er sprang über die abkühlende Lava in die Höhe, regulierte seinen beginnenden Flug mit dem Aggregat und glich so den Rückstoß seines wesentlich kleineren Strahlers aus.
    Das grelle Bündel erwischte Kerfonan fünfzig Meter über der Oberfläche, zerstrahlte ihn und trieb die schwach leuchtende Atomwolke in den Ring hinein.
    Ertalon hatte sich nicht von der Stelle gerührt und war dem Geschehen fassungslos gefolgt. Widerstandslos ließ er sich von Grammlond in die Höhle unter dem Kraterrand führen, nachdem Barratill seine Waffe an sich genommen hatte. Inzwischen kehrte Tigentor zurück.
    „Ihr wolltet uns töten?" fragte er den Gefangenen.
    „Nicht euch, aber die entflohenen Sträflinge", gab Ertalon zu.
    „Wir wissen, daß ihr auch uns getötet hättet, wäre euch dazu die Gelegenheit geboten worden. Kerfonan ist tot, du aber lebst.
    Die Frage stellt sich nun, was wir mit dir anfangen?"
    „Ich werde euch nicht verraten."
    Tigentor schüttelte den Kopf.
    „Unsinn! Natürlich würdest du uns verraten, wenn wir dich frei ließen. Außerdem brauchen wir deinen Gleiter."
    „Den Gleiter...? Und was ist mit mir? Ihr könnt mich nicht hier zurücklassen, das wäre Mord!"
    „Früher oder später würde man dich finden, keine Sorge. Hier wird es bald von abenteuerlustigen Touristen nur so wimmeln.
    Aber ich glaube, es gibt eine bessere Lösung. Warte hier draußen, ich gehe mit meinen Freunden in den Gleiter, weil wir uns ungestört unterhalten wollen. Versuche nicht, den Krater zu verlassen. Wir würden es rechtzeitig bemerken."
    Ertalon nickte und setzte sich in das Zentrum des Kraters.
    Selbst dann, wenn er sich überraschend abstieß und zu entkommen versuchte, würde Tigentor schneller sein als er und ihn erwischen, bevor er seinen eigenen Gleiter erreichte.
    Sie schlossen die Außenluke und öffneten die Helme.
    „Was hast du eigentlich vor?" erkundigte sich Barratill, während Grammlond bereits zustimmend nickte. „Kannst du mir das sagen?"
    „Gern, Vross. Du und Grammlond, ihr bleibt mit unserem Gleiter und Ertalon hier im Versteck zurück, während ich mit dem anderen Gleiter allein weiterfliege, um Kalteen aufzustöbern. Ich werde diesen Asteroiden unter allen Umständen immer wiederfinden, habe mir aber inzwischen auch ausrechnen können, wo ungefähr die gemeldete Explosion stattfand. Wenn Kalteen noch lebt, ist er keine zehntausend Kilometer von uns entfernt. Es wird andere geben, die ähnliche Berechnungen anstellten, aber mit denen versuche ich fertig zu werden. Sollte ich Pech haben, so bleibt noch immer ihr, den Auftrag durchzuführen. Es ist besser, nur einer von uns stirbt - als alle drei."
    Grammlond sagte: „Der Plan ist gut. Ich werde ständig telepathisch mit Tigentor Kontakt halten, sodaß wir immer wissen, was geschieht."
    „Teleportieren werde ich nur im äußersten Notfall, um meine Fähigkeiten nicht zu verraten." Er blickte durch die Sichtluke der Luftschleuse. „Ich glaube, ihr werdet keinen Ärger mit Ertalon haben. Er ist geschockt vom Tod seines Freundes. Kümmert euch um ihn, während ich mir seinen Gleiter ansehe."
    Ertalon schien sichtlich erleichtert, als sie wieder nach draußen kamen. Er ließ es sich auch gefallen, daß Barratill ihn vorsichtshalber mit feinen Stahltrossen fesselte, seinen Telekom lahmlegte und ihn innerhalb des Kraters an einen Felsen band, so daß er weder fliehen noch Hilfe herbeirufen konnte, falls sich ein Schiff zeigte.
    Tigentor untersuchte inzwischen den erbeuteten Gleiter und stellte zu seiner Freude fest, daß es sich um ein besser erhaltenes Modell handelte, wenn man das
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