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0707 - Der Arenakämpfer

Titel: 0707 - Der Arenakämpfer
Autoren: Unbekannt
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ihre Unterarme.
    „Keine Sorge", sagte ich beruhigend. „Ich bin im Kampf nicht so unerfahren, wie es scheint. Vermallon wird auf meinen Gegner setzen und noch mehr Geld verlieren."
    „Aber wenn er nun eine Bestie auf dich losläßt, Kalteen?" fragte Maldya mit ängstlich geweiteten Augen.
    Ich lachte, obwohl ich natürlich wußte, daß ich nicht unbesiegbar war. „Ich habe schon viele Bestien besiegt", erklärte ich. „Wenn ich wollte, könnte ich sogar Vermallon mit einem Schlag töten."
    „Vermallon ist ein Überschwerer", entgegnete Maldya. „Ich weiß ja, daß du ein guter Kämpfer bist. Ich habe es ja damals gesehen, als du die beiden Springer... Aber ein Überschwerer...
    Ich zuckte die Schultern.
    „Reden wir nicht mehr davon", sagte ich. „Lassen wir die Dinge an uns herankommen. Trinken wir lieber noch einen Kaffee und etwas von diesem wunderbaren Kognak."
    Das taten wir denn auch.
    Maldyas Mutter musterte mich immer wieder verstohlen, dann sagte sie plötzlich: „Sie sind kein gewöhnlicher Sklave, nicht wahr, Kalteen? Sie sehen aus wie ein Mann von vierzig Jahren, aber ich glaube, Sie sind viel älter. Wahrscheinlich sind Sie noch vor der Versklavung der Menschheit geboren worden."
    Ich lachte sorglos.
    „Dann müßte ich aber ein Greis sein", erwiderte ich und zwinkerte Maldya zu, die daraufhin errötete, weil sie meine unausgesprochene Frage verstanden hatte. „Machen Sie sich keine unnötigen Gedanken, Mutter Haghira."
    Doch plötzlich krampfte sich alles in mir zusammen, weil mir wieder einfiel, daß ich so, wie ich zum Mars gekommen war, früher oder später auch wieder verschwinden mußte. Still und heimlich. Und ich sah keine Möglichkeit, Maldya mitzunehmen.
    Meine Arbeit als Sonderagent im persönlichen Auftrag Atlans ließ es nicht zu, daß ich auf einem bestimmten Planeten heimisch wurde. Für unabsehbare Zeit würde ich ein unsteter Wanderer sein, der einmal hier und einmal dort eingesetzt wurde. Und ich sah keine Möglichkeit, mich meiner Pflicht gegenüber der Menschheit zu entziehen. Maldya aber würde altern und sterben, während mein Zellaktivator mich unsterblich machte.
    Es war das Problem aller Zellaktivatorträger. Jede Bindung mit einem normal sterblichen Partner konnte nur vorübergehend sein, denn es wäre eine Zumutung gewesen, wenn ein männlicher Aktivatorträger gewartet hätte, wie seine sterbliche Partnerin neben ihm dahinwelkte, während er auf das Alter fixiert blieb, in dem er sich befunden hatte, als er den Aktivator erhielt.
    Ich versuchte, diese bedrückenden Gedanken abzuschütteln, aber es gelang mir nicht.
    Deshalb blickte ich auf meinen äußerlich billig wirkenden Armband-Chronographen (ein Sklave mit hochwertigem Zeitmesser hätte Verdacht erregt )und sagte: „Ich muß leider gehen, damit ich die heutige Versammlung vorbereiten kann. Ich hole euch gegen 21 Uhr ab."
    „Darf ich dich begleiten, Kalteen?" fragte Maldya bittend.
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Lieber nicht. Nach den Arenakämpfen feiern die Überschweren. Springer und anderen Herrenmenschen ihre Wetterfolge oder saufen, um ihre Verluste zu vergessen. Bald wird es in ihren Vierteln von Betrunkenen wimmeln, und einige der Burschen werden sich auch in die Sklaven-Ghettos verirren.
    Da ist es nicht gut für ein Mädchen, sich blicken zu lassen."
    Ich trank meinen Kaffee aus, erhob mich und ließ mich von Maldya zur Tür begleiten. Wie üblich dauerte es einige Zeit, bevor wir uns trennen konnten. Ich mußte mich schließlich gewaltsam losreißen.
    Draußen schlug ich den Weg zur nächsten Rohrbahnstation ein. Sowohl Sklaven als auch Herren durften die gleichen Züge benutzen, allerdings waren in jedem Zug immer nur zwei bis drei Wagen für Sklaven reserviert.
    Als der nächste Zug nach Little Melrose, einem ehemals sehr schmucken Vorort von Marsport City, kam, stieg ich in einen der beiden für Sklaven zugelassenen und entsprechend gekennzeichneten Wagen.
    Wie üblich waren die offenen Abteile und Gänge überfüllt. Ärmlich gekleidete Männer, Frauen und einige Kinder drängten und quetschten sich. Viele wirkten irgendwie abgestumpft. Aber es gab auch einige Männer, die über die Besatzer schimpften und Witze rissen, hintergründige politische Witze, die schon immer die Notwehrwaffe unterdrückter Völker gewesen waren.
    Die Witze wurden mit allgemeinem Gelächter quittiert. Niemand sah sich um. Es gab auf den besetzten Planeten so gut wie keine Spitzel.
    Das hatte seinen Grund darin, daß
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