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0706 - Verkünder des Sonnenboten

Titel: 0706 - Verkünder des Sonnenboten
Autoren: Unbekannt
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unerwartet zu Hilfe gekommen war.
    „Versuchen Sie, etwas über dieses Schiff herauszufinden.
    Machen Sie Aufzeichnungen, nehmen Sie Messungen vor", befahl er. „Wir müssen soviel wie möglich erarbeiten."
    Kaiser Karl blickte dem Ortungsoffizier neugierig über die Schulter. Er verfolgte seine Arbeiten und sah, daß praktisch alle erfolglos blieben.
    „Es ist, als ob dieses Schiff gar nicht vorhanden sei", sagte der Ortungsoffizier endlich. „Es ist nicht zu orten und nicht anzumessen.
    „Ein Fliegender Holländer", bemerkte der Greis.
    „Was ist das?" fragte Tabhun.
    „Ein Geisterschiff."
    „Ich glaube nicht an Geister."
    Kaiser Karl grinste.
    „Wer weiß, vielleicht ist das Vhratos Schiff?"
    Der Oberst wandte sich abrupt ab. Die Jet glitt auf die DOOGEN zu. Eine der großen Äquatorschleusen öffnete sich und ließ das kleine Raumschiff herein. Tabhun eilte sofort zur Hauptleitzentrale hoch, gefolgt von Captain Woreman. Kaiser Karl nutzte die Tatsache für sich aus, daß der Oberst es versäumt hatte, die anderen Offiziere über ihn zu informieren. Er tat, als könne er sich frei an Bord bewegen, winkte den Offizieren lässig zu und schwebte ebenfalls im Antigravschacht nach oben.
    In der Hauptleitzentrale allerdings hielt er sich zurück, um Tabhun nicht auf sich aufmerksam zu machen. Der Oberst setzte alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel der Ortungsleitzentrale ein, mußte aber auch hier feststellen, daß er nahezu nichts über den geheimnisvollen Helfer herausfinden konnten.
    Auf dem Panoramaschirm der Zentrale war das schemenhafte Gebilde relativ gut zu erkennen. Alle Männer und Frauen in der Zentrale blickten auf die Bildschirme. Niemand achtete auf Kaiser Karl, der die Situation genoß wenngleich auch er ein gewisses Unbehagen nicht leugnen konnte.
    „Ich möchte wissen, warum dieses Ding uns geholfen hat", sagte Oberst Tabhun. „Spencer, haben Sie noch immer keine Antwort?"
    Der Funkoffizier der DOOGEN verneinte. Pausenlos rief er die Fremden an, erzielte jedoch keinerlei Reaktionen.
    „Das verstehe ich nicht", sagte der Kommandant. „Warum schweigen sie?"
    „Vielleicht sollten wir auch verschwinden?" bemerkte Kaiser Karl.
    Tabhun drehte sich überrascht um. Der Greis ging auf ihn zu.
    Er benahm sich, als sei es absolut selbstverständlich, daß er hier war.
    „Wer sagt uns denn, daß dieses Geisterschiff uns aus purer Freundschaft geholfen hat? Vielleicht will man uns als lebende Beute?"
    Die Offiziere der DOOGEN hörten ihm betroffen zu. Einige von ihnen mochten sich bereits mit ähnlichen Gedanken befaßt haben. Die Besatzung des Geisterschiffs verhielt sich in der Tat seltsam.
    „Sie werden uns nicht lebend bekommen", sagte Oberst Tabhun mit fester Stimme. „Wir werden uns von niemandem mißbrauchen lassen. Eastro, bereiten Sie die Selbstvernichtung vor. Wir setzen uns ab. Dann werden wir sehen, wie die da drüben sich verhalten."
    Er blickte Kaiser Karl an. Dieser sah ihm an, daß er ihn aus der Hauptleitzentrale verweisen wollte. Er hob abwehrend die Hände.
    „Wozu, Vancon?" fragte er. „Meinst du wirklich, daß sich dadurch noch etwas ändert?"
    Oberst Tabhun schien entschlossen zu sein, seinen Willen durchzusetzen, doch bevor er etwas sagen konnte, kam es zu einem erneuten, rätselhaften Zwischenfall.
    Direkt vor Kaiser Karl erschien aus dem Nichts heraus eine schattenhafte Gestalt. Sie änderte ihre Umrisse ständig, so daß nicht zu erkennen war, ob sie humanoid war oder nicht.
    Unwillkürlich fuhr der Alte zurück. Einer der Offiziere griff zu seiner Waffe.
    „Nicht schießen", schrie Kaiser.
    Es war schon zu spät. Die Waffe in der Hand des Offiziers blitzte auf. Der Energiestrahl zuckte auf das schattenhafte Etwas zu. Der Greis der einen derartigen Angriff zu verhindern hoffte, sprang in die Schußlinie. Der Energiestrahl fuhr ihm in die linke Schulter. Kaiser blieb stehen. Seine rechte Hand glitt über die Schußwunde. Seine Wangen fielen ein.
    „Du Trottel", sagte er. ächzend. „Hättest du nicht mein rechtes Bein nehmen können?"
    Er trat einen Schritt vor, drehte sich halb um sich selbst und stürzte zu Boden.
    „Nicht schießen", brüllte Tabhun. „Kümmert euch um ihn."
    Zwei Offiziere nahmen Kaiser Karl auf und trugen ihn hinaus, während die anderen auf die schattenhafte Gestalt blickten.
    Plötzlich ertönte eine dumpfe, verzerrt klingende Stimme. Sie war schwer zu verstehen, als ob sie aus einer anderen Dimension zu der Besatzung der DOOGEN
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