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0706 - Verkünder des Sonnenboten

Titel: 0706 - Verkünder des Sonnenboten
Autoren: Unbekannt
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Antigravfeld um und ließ sich nach unten sinken. Aus allen Lautsprechern des Schiffes hallte die Stimme des Ersten Offiziers der DOOGEN. Kaiser erschrak, als er vernahm, daß der Schwere Kreuzer in einem Kessel von Walzenraumern schwebte.
    Er verließ den Antigravschacht und ging auf die Schleuse zu, als ihm Pete Woreman mit gezücktem Energiestrahler entgegenkam.
    „Hallo, Pete", sagte er.
    Dann blickte er bestürzt in das flimmernde Abstrahlfeld des Blasters.
    „Sind Sie verrückt geworden, Pete?"
    „Jetzt reicht es, Alter. Sie haben genügend angerichtet. Machen Sie, daß Sie 'rauskommen."
    Kaiser kratzte sich das rechte Bein. „Großmutter pflegte in solchen Fällen zu sagen: Der junge Mann ist heute morgen ohne Gehirn aus dem Bett gestiegen. Sind Sie das, Pete?"
    „Sie alter Narr wissen ja überhaupt nicht, was Sie angerichtet haben."
    „O doch, Pete, das weiß ich."
    Woremann ließ die Waffe sinken. Er packte Kaiser Karl am Rockaufschlag, zog ihn grob herum und stieß ihn wuchtig durch die Schleusenkammer aus der Jet. Der Greis stürzte zu Boden und blieb betäubt liegen.
    Captain Woreman eilte zur Hauptleitzentrale hinauf. Als er dort den AG-Schacht verließ, bemerkte er die Leiche des Überschweren, die auf dem Grund des Schachtes lag. Er runzelte die Stirn, kam jedoch nicht dazu, darüber nachzudenken, was der Tote zu bedeuten hatte. Die Stimme des Ersten Offiziers rief ihn an die Mikrophone des Hyperfunkgerätes.
    Er meldete sich.
    „Wir kommen sofort", erklärte er, als er die Nachricht gehört hatte.
    „Wir fliegen Fretiklia an, um den Weg für Sie zu verkürzen", kündigte der Erste Offizier an. „Wir bleiben von jetzt an ständig miteinander in Kontakt."
    „Verstanden."
    Captain Woreman drückte eine Taste. Oberst Tabhun meldete sich so schnell, als habe er selbst in dieser Sekunde Verbindung aufnehmen wollen. Woreman informierte ihn über die Situation.
    „Fliegen Sie sofort mit der Jet hierher und holen Sie mich ab", befahl der Kommandant.
    „Ich komme", erwiderte Woreman. Er schaltete das Funkgerät ab und wechselte zum Kommandantensitz hinüber. Seine Finger glitten über die Tastaturen. Er hatte so oft eine Space-Jet geflogen, daß er über die einzelnen Handgriffe gar nicht mehr nachzudenken brauchte. Alles verlief nahezu automatisch. Daher stutzte Woreman erst, als das Raumschiff sich eigentlich schon vom Boden hätte erheben müssen. Er blickte auf die Instrumente und stellte fest, daß der Antrieb nicht funktionierte. Fluchend wiederholte er seine Manipulationen, jedoch mit dem gleichen Mißerfolg. Jetzt erst nahm er die Kontrollpositronik in Betrieb, jedoch nur um sich von ihr bestätigen zu lassen, daß der Antrieb nicht in Ordnung war. Ein derartiger totaler Ausfall dieses Schiffsteils war so extrem selten, daß er von der Schiffsführung kaum noch in Betracht gezogen wurde. Die Aggregate waren seit Jahrhunderten ausgereift. Versager nach so kurzer Einsatzzeit kamen praktisch nicht vor.
    Woreman eilte zum Funkgerät und informierte den Kommandanten. Dann ließ er sich im Antigravschacht nach unten sinken, wobei er einen scheuen Blick auf den toten Überschweren warf. Er verließ die zentrale Liftröhre auf Deck zwei. Hier stellte er schon nach Sekunden fest, wo der Schaden lag. Wiederum brauchte er einige Zeit, die Sachlage zu akzeptieren. Und nun endlich befaßte er sich mit der Frage, was an Bord vorgefallen sein mochte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er als selbstverständlich angenommen, daß Kaiser Karl die Jet entführt hatte.
    Er hastete zur Bodenschleuse. Als er sie erreichte, hörte er die Schreie. Er trat hinaus und sah, daß zwei Männer den Greis zwischen sich genommen hatten und mit Schlägen eindeckten.
    „Halt", befahl er. „Was fällt Ihnen ein?"
    Okunan Opan deutete eine Verneigung vor Woreman an.
    „Wir geben dem Verräter, was ihm zusteht", sagte er.
    Kaiser Karl, der dem Captain bisher den Rücken zugewandt hatte, drehte sich um. Die Spuren der Schläge zeichneten sich deutlich auf seinem Gesicht ab. Er schritt schwankend auf Woreman zu und brach dicht vor ihm zusammen. Der Captain konnte gerade noch verhindern, daß er mit dem Kopf auf den Boden schlug.
    „Ich verstehe nicht ganz, Mr. Opan. Wieso ist dieser Mann ein Verräter?"
    „Wir haben herausgefunden, daß er Verbindung mit den Überschweren aufgenommen und sie über Ihre Ankunft informiert hat. Wir können das beweisen, Captain", antwortete der Vhrato-Verkünder.
    „Interessant", erwiderte
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