Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0706 - Herr der Vulkane

0706 - Herr der Vulkane

Titel: 0706 - Herr der Vulkane
Autoren: Roger Clement
Vom Netzwerk:
ein paar Kerzen brannten, konnte sie nicht viel erkennen. Aber sie hatte ohnehin nichts zu verlieren. Also schob sie das Gitter heraus und wand sich durch das rechteckige Loch.
    Doch als sie den Schacht verlassen hatte, musste sie trocken schlucken.
    Sie war in eine Wachstube der Palastgarde geraten…
    ***
    Zamorra legte die Hände um die Gitterstäbe seines Käfigs. Der Dämonenjäger wurde erbärmlich durchgeschüttelt. Sein rollendes Gefängnis war überhaupt nicht gefedert. Und bis zur Erfindung des Stoßdämpfers musste die Zivilisation von Zaa wohl noch ein paar Jahrhunderte oder Jahrtausende ins Land streichen lassen.
    Doch der Parapsychologe hatte andere Sorgen als seine mangelnde Reisebequemlichkeit. Er befand sich nun in der Gewalt von Badors Truppen.
    Sein Amulett hatten ihm die Soldaten abgenommen, aber das konnte er ja jederzeit rufen.
    Den Dhyarra-Kristall hingegen hatten die Uniformierten nicht gefunden. Er steckte immer noch in der Kleingeld-Tasche von Zamorras Jeans. Vermutlich hatten ihn die Soldaten nur flüchtig gefilzt, nachdem sie ihn ausgeknockt hatten.
    Doch das war nur ein schwacher Trost. Zamorra hatte jetzt nicht nur den Kontakt zu Nicole, sondern auch noch zu Kea verloren. Er selbst hatte keinen blassen Schimmer, wie er zu diesem Beg gelangen sollte, der möglicherweise über Nicoles Verbleib Bescheid wusste. Und selbst wenn - zunächst musste er aus diesem Käfig entkommen, der von mehreren Echsenreitern streng bewacht wurde.
    Zamorras Stimmung war also nicht gerade die Beste.
    Da ertönte ein Hohnlachen.
    Ein Unteroffizier kam herangeritten. Jedenfalls vermutete Zamorra, dass es sich um einen solchen handelte. Die Offiziere dieser Einheit hatten rote Mäntel und andere Helme als die einfachen Mannschaften. Und für einen normalen Soldaten war dieser Bursche zu selbstbewusst.
    »Hast du endlich ausgeschlafen, großer Zauberer? Unser geliebter Masdo wird dich schon bald in die Unterwelt schicken. Da kannst du dann für immer ruhen!«
    »Wie kommst du darauf, dass ich ein Zauberer bin?«, fragte Zamorra unschuldig. Und dann sah er Merlins Stern, dessen Nähe er bereits deutlich gespürt hatte. Der Unteroffizier hatte das Amulett um seine Brust gehängt. Es war halb unter dem Brustpanzer verborgen gewesen.
    »Man erzählt sich überall, wie du die Magie eines Dods überwunden und seine Feuerkugeln gelöscht hast! - Aber warum lässt sich ein großer Zauberer von einem einfachen Yat wie mir niederschlagen?«
    Ja, wieso eigentlich?, dachte Zamorra verdrossen. Aber er beantwortete die Frage nicht. Stattdessen stellte er selber eine.
    »Was willst du eigentlich von mir?«
    »Ich? Nichts!« Wieder höhnte der Unteroffizier, trieb dabei seine Kombutu-Echse möglichst nahe an den rollenden Käfig heran. »Ich wollte mich nur für das schöne Schmuckstück bedanken, das ich von dir bekommen habe, großer Zauberer! Es wird mir auf dem Juwelenmarkt jede Menge Racu bringen!«
    Zamorra erwiderte nichts. Das war auch nicht nötig. Denn in diesem Moment verschwand das Amulett von der Uniform des Unteroffiziers.
    Dem Mann blieb vor Erstaunen der Mund offen stehen. Zamorra war nicht überrascht. Es gab nur eine Erklärung.
    Nicole musste in diesem Moment das Amulett gerufen haben!
    ***
    General Quat stürmte selbst als erster in das Schlafgemach des Masdo. Er und seine Soldaten bekamen gerade noch mit, wie die falsche Faustkämpferin in einem Nebenraum verschwand und die Tür verriegelte.
    Die Männer stürzten hinter ihr her. Dafür brauchten sie keinen gesonderten Befehl. Es waren Panzergardisten, denen man selbstständiges Handeln zutraute. Jedenfalls eher als ihren Kameraden von der regulären Armee.
    Quat näherte sich dem prachtvollen Bett.
    Sein Herrscher lag auf dem Rücken. Weder die Lider, noch die Nasenflügel bewegten sich. Für einen Moment dachte Quat, dass die Mörderin ihr Ziel erreicht hatte.
    Doch dann widersprach er sich selbst.
    Denk doch mal nach, sagte der General zu sich. Siehst du eine Wunde am Körper der Schwarzen Sonne? Irgendwelche Blutspuren? Auch nur das kleinste Tröpfchen?
    Zitternd vor Ehrfurcht drehte er den leblosen Körper seines Masdos sogar um. Auch an Badors Rücken war kein Einstich von einem Messer, Dolch oder Ähnliches zu erkennen.
    Nun kniete sich Quat auf das Bett und roch an den Lippen des Tyrannen. Der Offizier war kein Giftexperte. Aber er wusste, dass die meisten tödlichen Pflanzen von Zaa einen scharfen Eigengeruch hatten.
    Also hatte dieses verräterische
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher