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0706 - Herr der Vulkane

0706 - Herr der Vulkane

Titel: 0706 - Herr der Vulkane
Autoren: Roger Clement
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wissen.
    Auch er wurde gefangen genommen, Kea. Du kannst ihn nicht sehen, denn er wird in einem anderen Käfig transportiert. Vor dir in der Kolonne…
    Zamorra gefangen! Erneut sank Keas Mut. Aber da beruhigte sie der Alte schon wieder.
    Im entscheidenden Moment nehmen die Dinge eine gute Wendung. Vertraue mir, Kea.
    Das Bild des Alten verblasste. Seine Stimme verklang.
    Die Rebellin hörte nur noch das Rollen der Räder und die dumpfen Gesänge der Soldaten. Und sie fragte sich, ob sie die Botschaft des alten Beg nicht nur geträumt hatte…
    ***
    Nicole wachte auf, als sie das Stampfen schwerer Stiefel vernahm.
    Sie federte hoch. Obwohl sie noch von stechenden Kopfschmerzen geplagt wurde, war ihr Geist sofort wach. Mit einem Blick erfasste sie die Situation.
    Sie hatte auf dem Bett dieses verfluchten Diktators gelegen. Und zwar oben ohne!
    Bador selbst befand sich noch auf der Matratze. Er schien weggetreten zu sein. Hatte er vielleicht selbst an dem Wein genippt, mit dem er Nicole betäubt hatte?
    Darüber konnte sie sich später Gedanken machen. Jetzt kam es darauf an, seinen Schergen zu entkommen.
    Denn die Dämonenjägerin hörte deutlich, wie sich die schnellen Stiefeltritte der Tür näherten. Laute Rufe ertönten vor der Eingangstür.
    Auf diesem Weg konnte Nicole also nicht entkommen. Blieben nur die Nebenräume, aus denen Bador vorhin gekommen war. Die Fenster konnte man vergessen. Das Schlafzimmer befand sich weit über dem Erdboden, wie Nicole schon zuvor bemerkt hatte.
    Sie sprang durch eine schmale Tür und rammte sie hinter sich zu.
    Sie hörte, wie die zweiflügelige Eingangstür aufgerissen wurde. Aber sie wartete nicht auf ihre Verfolger. Wenn Badors Schergen nicht völlig unfähig waren, würden sie ihr ledernes Oberteil auf dem Bett finden und sich überlegen, dass sie nur durch die Nebenräume entkommen sein konnte.
    Nicole befand sich nun in einer Art Ankleidezimmer, das nur von einem trüben Talglicht erleuchtet wurde. Unzählige, kostbare aussehende Gewänder hingen an geschmiedeten Haken. Auch die großen Truhen waren vermutlich gefüllt mit edlen Stoffen.
    Das interessierte die Französin jetzt nicht. Sie suchte nach einer Fluchtmöglichkeit.
    Die Wachen donnerten bereits gegen die geschlossene Tür. Es konnte nur Augenblicke dauern, bis das Holz nachgab. Nicole trat der Schweiß auf die Stirn.
    Was diese Typen wohl mit ihr anstellen würden? Falls sie glaubten, dass sie ihren Herrscher abgemurkst hatte, war ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert.
    Falls es solche Pilze in dieser Dreckswelt überhaupt gibt, dachte Nicole missmutig.
    Dann erblickte sie den Ausweg!
    Einen Luftschacht!
    Die durchtrainierte Dämonenjägerin sprang auf eine Truhe. Vor dem Zugang zum Schacht befand sich ein Holzgitter. Zum Glück ließ es sich einfach herausnehmen. Nicole stemmte sich hoch und schlüpfte in das dunkle Loch. Es war verdammt eng, obwohl Nicole alles andere als mollig war.
    Sie stieg in dem Luftschacht höher. Es war stockdunkel. Hinter sich hörte sie, wie die Soldaten am Eingang ihres Fluchtweges zurückblieben und wilde Drohungen ausstießen.
    Nicole grinste. Mit ihren schweren Brustpanzern würden die Kerle ihr wohl nicht so einfach folgen können. Aber das war kein großer Trost. Denn die Wachen kannten sich in dem Palast aus. Nicole nicht.
    Ihre Finger ertasteten die schmalen Vorsprünge, die aus dem gemauerten Schacht herausragten. Immerhin gab es überhaupt die Möglichkeit, sich innerhalb des Lüftungssystems zu bewegen.
    Sie stieg immer höher, was in der Finsternis nicht einfach war und einige Zeit dauerte. Sie musste auch mit den Stiefelspitzen die Vorsprünge ertasten.
    Einmal rutschte sie ab.
    Nicoles Adrenalinspiegel jagte in ungeahnte Höhen, als sie plötzlich nur noch mit ihren Fingerspitzen Halt fand!
    Unter ihr gähnte ein Abgrund, von dem sie nur vermuten konnte, wie tief er war. Tief genug jedenfalls, um sie zu zerschmettern.
    Die Dämonenjägerin biss die Zähne zusammen. Sie zwang sich, ruhig zu atmen. Dann fanden ihre Stiefelspitzen wieder festen Halt.
    Und Nicole stieg weiter. Eine andere Chance hatte sie nicht. Schon bald wurde ihre Geduld belohnt. Ein matter Lichtschimmer erhellte irgendwo über ihr die absolute Dunkelheit.
    Der Schacht war nun auch weniger steil, glich immer mehr einer schiefen Ebene. Nicole kam auf Händen und Knien besser voran.
    Sie bemerkte ein Holzgitter, das dem in Badors Ankleidezimmer ähnelte.
    Nicole spähte hindurch. Doch obwohl in dem Raum
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