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0706 - Herr der Vulkane

0706 - Herr der Vulkane

Titel: 0706 - Herr der Vulkane
Autoren: Roger Clement
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Kerl ist darin ausgerutscht!«
    Ein Soldat lenkte sein Reittier auf Zamorra zu. Der Dämonenjäger parierte den Speer des Mannes mit seinem Schwert. Zu spät bemerkte er, dass gleichzeitig ein anderer hinter ihm aufgetaucht war.
    Der Behelmte zog ihm den Speerschaft über den Schädel.
    Zamorra verlor das Bewußtsein.
    ***
    Quat fand keine Ruhe.
    Der Kommandant der Panzergarde hockte in seinem einfach möblierten Arbeitszimmer und starrte auf eine Landkarte, die an der Wand befestigt war.
    Draußen war es bereits stockdunkel. Bald schon würde der Morgen grauen. Vorher konnte man ohnehin keine Lichtsignale empfangen.
    Der Offizier saß wie auf heißen Kohlen.
    Er hatte eine Abteilung der Palastgarde auf die Hochebene von Mul geschickt, um diesen fremden Zauberer zu fangen. Doch wenn er sich selbst gegenüber ehrlich war, dann gruselte ihn diese ganze Geschichte.
    Quat war ein tapferer Soldat. Aber er fürchtete sich wie ein Kind vor allem Übersinnlichen. Trotzdem oder gerade deswegen diente er so gerne dem Masdo von Zaa. Denn Bador besaß die größte Zauberkraft in dieser Welt. Und der General diente ihm in der Hoffnung, dass sich diese Magie niemals gegen ihn, Quat, richten würde.
    Doch nun lagen die Dinge anders.
    Was geschah, wenn dieser fremde Magier noch viel mächtiger war als Bador? Dann würde Quat mit seinen Männern unweigerlich zwischen die sich bekämpfenden Zauberer geraten.
    Alleine dieser Gedanke drehte dem Kommandanten bereits den Magen um. Er strich über seinen rechteckig geschnittenen weißen Bart, um sich zu beruhigen.
    Der Raum wurde nur von fahlem Licht erhellt. Die Metallpfannen mit ausgelassenem Kombutu-Echsen-Fett brannten zwar, spendeten aber nur wenig Helligkeit.
    Missmutig betrachtete der General die Landkarte. Es wollte ihm einfach nicht in den Kopf, warum die überlegenen Kräfte von Armee und Panzergarde einfach nicht mit diesen zerlumpten Rebellen fertig wurden!
    Natürlich!, fiel es ihm plötzlich ein. Weil sie Magie auf ihrer Seite haben.
    Quat vergaß dabei völlig, dass seine eigenen Leute ebenfalls durch Zauberkraft unterstützt wurden. Er selbst war - wie alle Offiziere von Armee und Panzergarde - von Bador höchstpersönlich in die Feuermagie eingeweiht worden.
    Mit übermenschlicher Anstrengung hatte es Quat seinerzeit verstanden, seine Furcht zu verbergen. Schließlich war er kommandierender General. Doch niemals hätte er auch nur im Traum daran gedacht, diese ihm verliehene Zauberkraft auch einzusetzen.
    Viel zu groß war seine Angst, diese Mächte nicht unter Kontrolle halten zu können.
    Ein lautes Klopfen schreckte ihn aus seinen düsteren Gedanken.
    »Herein!«
    Ein junger Ordonanzoffizier betrat das Arbeitszimmer und salutierte vorschriftsmäßig.
    »Die Faustkampf-Ausbilderin Zyla will dich sprechen, General!«
    Quat hob vérwundert seine buschigen Augenbrauen. Zyla? Er pflegte keine nähere Bekanntschaft mit dieser Matrone. Der General fand an der Ausbilderin genauso wenig Gefallen wie die meisten anderen Menschen und Halbwesen am Hof von Bador.
    »Hat sie gesagt, was sie will?«
    »Nein, General. Aber es soll sehr wichtig sein. Angeblich geht es um Leben und Tod. Und um unseren geliebten Masdo.«
    Quat horchte auf. Er hielt diese Zyla für eine eingebildete Uruk-Henne. Sie hielt die Nase ziemlich hoch, weil sie die besten Faustkämpferinnen von ganz Zaa ausbildete.
    Doch der General glaubte nicht, dass sie ihn mitten in der Nacht störte, nur um sich wichtig zu machen. Das traute er noch nicht einmal Zyla zu. Außerdem gab es einen ganz einfachen Weg, um herauszufinden, was sie wirklich wollte.
    »Bring sie zu mir!«, wies Quat den jüngeren Offizier an.
    Dieser salutierte erneut. Gleich darauf geleitete er die Faustkampf-Ausbilderin in das Arbeitszimmer des Generals.
    Zyla schien vor Eifer fast zu platzen. Sie grüßte den hohen Offizier ehrerbietig und warf einen ungeduldigen Blick auf den Adjutanten.
    »Ich rufe dich, wenn ich dich brauche«, sagte Quat. Der Jüngere verbeugte sich und schloss die Tür von außen.
    Dann wandte sich der General seiner nächtlichen Besucherin zu. Er legte seine ganze Autorität in die Stimme. Unter seinen Buschigen Augenbrauen funkelte er Zyla Unheil verkündend an.
    »Ich befasse mich gerade mit dem Feldzug auf der Mul-Hochebene. Ich hoffe, deine Störung ist gerechtfertigt. Sonst…«
    »Das ist sie auf jeden Fall«, beeilte sich Zyla zu versichern. Ihre dunklen Augen blitzten. »Wir haben eine Verräterin hier im
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