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0706 - Herr der Vulkane

0706 - Herr der Vulkane

Titel: 0706 - Herr der Vulkane
Autoren: Roger Clement
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Aber ihre Muskeln waren hart wie Fels.
    Eine Erinnerung an ihre Faustkämpferinnen-Zeit, als sie noch zur Zerstreuung des Tyrannen Gladiatorenkämpfe an Badors Hof zelebriert hatte. Kea verachtete sich heutzutage selbst dafür.
    Sie trug ein kurzes Wams, das ihren flachen Bauch freiließ, dazu Leder-Kniehosen und Stiefel.
    Die junge Frau spähte weiterhin angestrengt zwischen den Ästen hindurch. Da bemerkte sie eine Bewegung neben sich. Kea griff zu einem Schwert, entspannte sich aber sofort wieder.
    Lu, ein Halbwesen, glitt lautlos neben sie.
    Er hatte einen Kopf, der dem eines Menschen sehr ähnlich war, aber den Körper einer Echse. Das war auf Zaa nichts Ungewöhnliches. Im Laufe der Zeit waren diese Daseinsformen als Anpassung an die Lebensbedingungen auf dieser Welt entstanden.
    Lu war Keas bester Freund.
    »Tut sich was bei Badors Schergen?«, raunte das Halbwesen.
    Kea machte eine verneinende Bewegung.
    »Vorhin sind ein paar Wagen angekommen. Aber nichts Außergewöhnliches. Wahrscheinlich Nachschub für die Feldküchen.«
    Während sie sprach, musste sie an ihren eigenen leeren Magen denken. Das Rebellendasein in den Bergen war verdammt hart und entbehrungsreich.
    »Neue Befehle?«, wisperte Lu.
    Wieder verneinte Kea.
    »Wir greifen an, sobald die drei Sonnen hinter dem Okmul-Gipfel verschwunden sind.« Sie zeigte auf einen Berggipfel. »Die Dämmerung wird lange genug dauern, dass wir ihnen ein paar Verluste zufügen können. Ein Sieg ist ohnehin unmöglich. Sie sind uns schließlich zahlenmäßig sieben zu eins überlegen.«
    Lu ließ ein Zischen hören, das bei Halbwesen ein Beweis ihres Unwillens war.
    »Wenn wir nur mehr Kämpfer hätten!«, knurrte Lu. »Jeder auf Zaa leidet unter Badors Tyrannei. Jeder außer ihm, seinen Frauen, seinem Hofstaat und seiner verdammten Armee und Panzergarde!«
    »Die meisten Zaatus haben Angst«, meinte Kea. »Kannst du es ihnen verdenken?«
    Nein, das konnte Lu natürlich nicht. Auch das Halbwesen wusste von der überlegenen Vulkan-Magie des Masdos.
    Gleich darauf verstummte ihr kurzes Geplänkel. Der eisige Wind auf der Mul-Hochebene flachte etwas ab. Die Sonnen verschwanden hinter dem Berggipfel.
    »Schnappen wir uns diese Bastarde einer Kombutu-Echse!«, knurrte Kea. Sie zog zwei ihrer drei Schwerter blank und erhob sich aus dem Gestrüpp. Lu packte seine Duzba-Keule fester und folgte ihr.
    Ungefähr zwanzig ihrer Gefolgsleute schlossen sich ihr an. Zugleich würde eine ähnlich starke Truppe auf der anderen Seite des Heerlagers angreifen.
    Die Wachtposten entdeckten die Rebellen natürlich, doch zu spät. Noch bevor sie Alarm geben konnten, wurden sie von kurzen. Wurfspeeren zum Schweigen gebracht. Einige von Keas Leuten, ehemalige Artisten, hatten es im Umgang mit diesen Waffen zur Meisterschaft gebracht.
    Noch nicht einmal die Panzergardisten konnten sich mit ihnen messen!
    Kea nahm Anlauf. Sie konnte aus dem Stand unglaublich hoch springen. Schon war sie auf der niedrigen Palisade und streckte mit ihren Schwertern einige Soldaten nieder, die sich ihr in den Weg stellten.
    Ihr Beispiel spornte die übrigen Rebellen an. Wilde Kriegsschreie ausstoßend schwärmten die Menschen und Halbwesen über den Palisadenzaun. Die Soldaten des Masdos wirkten überrumpelt. Doch nur im ersten Moment.
    Denn plötzlich brach unter der erstürmten Palisade ein brodelnder Vulkan aus!
    Steine und glühende Lava jagten mit ungeheurer Energie in den Abendhimmel, rissen Rebellen und Soldaten gleichermaßen in den Tod.
    Aber das Leben seiner Untertanen, und seien sie noch so treu, kümmerte Bador ohnehin nicht.
    Kea, die wie durch ein Wunder überlebt hatte, sah plötzlich ihren Todfeind wieder!
    Bador war aus dem Offizierszelt getreten. Er trug den Schildpanzer einer Kombutu-Echse. So wie einer seiner verdammten Gardisten. Ein schwerer schwarzçr Umhang umwehte seinen Körper. Er streckte die Hände aus und schleuderte seine verfluchte Vulkan-Magie!
    Einige von Keas Kämpfern waren schon in der Lava verbrannt. Nach den anderen streckte das flüssige Feuer seine glühenden Zungen aus.
    Der Angriff stockte. Einige der Aufrührer machten bereits kehrt und hetzten in wilder Flucht auf das Huo-Gestrüpp zu.
    Badors Hohngelächter hallte durch das Heerlager. Die Soldaten des Masdos machten sich nun zum Gegenangriff bereit. Bador selbst wurde von seinen Panzergardisten flankiert.
    Kea überlegte, ob sie mit einer verzweifelten Selbstmordattacke ihre Welt von dem Tyrannen befreien
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