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0706 - Herr der Vulkane

0706 - Herr der Vulkane

Titel: 0706 - Herr der Vulkane
Autoren: Roger Clement
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Gegenstück.
    »Der Masdo von Zaa war in alter Zeit ein weiser Herrscher«, erklärte Kea. »Er hatte die Fähigkeit, eins zu werden mit unserer gesamten Welt. Dann starb der letzte Inhaber dieser Würde, und es gab lange Zeit überhaupt keinen Anführer mehr. Jede Sippe und jedes Dorf kümmerte sich um die eigenen Angelegenheit. Doch dann kam Bador. Er war zuvor auch nur ein Sippenführer. Doch er muss das Geheimnis der Masdos entdeckt haben. Jedenfalls beherrscht er diese furchtbare Vulkan-Magie, mit der er jeden Gegner bezwingen kann. Bador könnte es alleine mit einer ganzen Armee aufnehmen!«
    Jedenfalls in einer Welt, die keine Kampfflugzeuge kennt , dachte Zamorra, nachdem er von Badors Zauberei gehört hatte. Auf der Erde des Jahres 2001 hätte man Bador leicht mit einer ferngelenkten Rakete erledigen können.
    »Also hat dann dieser alte Einsiedler ein Dimensionstor geöffnet, durch das du hierher nach Château Montagne gekommen bist?«, fragte der Dämonenjäger, nachdem Kea ihren Bericht beendet hatte.
    Die Kriegerin wirkte unsicher.
    »Ich weiß nicht, wie er es gemacht hat. Doch Beg sagte, dass du und Nicole unsere Welt vor Bador retten könntet. Er sprach von den Dhyarra-Kristallen 4. Ordnung, wie er es nannte.«
    Zamorra nickte.
    Er fragte sich, woher der Alte davon wusste. Aber da gab es verschiedene Möglichkeiten. Ein Geheimnis war es jedenfalls nicht, dass er, Zamorra, diese Sternensteine besaß. Es gab vermutlich viele Wesen in der Menschen- und Dämonenwelt, denen diese Tatsache bekannt war.
    »Was ist mit den Kristallen, Kea?«
    »Wenn du und Nicole sie gemeinsam einsetzt, dann könnt ihr damit der Vulkan-Magie von Bador entgegen wirken!«, betonte Kea. In ihren Augen blitzte es nun kampflustig. »Ich würde dieses miese Stück Kombutu-Echsen-Mist am liebsten selber zum Duell fordern. Aber mit seiner Vulkan-Magie würde Bador mich in Lava gar kochen, bevor ich auch nur meine Schwerter gezogen hätte!«
    Für eine Weile lastete Schweigen über dem Arbeitszimmer. Noch nicht einmal Fooly gab einen Kommentar ab.
    Zamorra war tief in Gedanken versunken.
    Kea konnte kein dämonisches Wesen sein, sonst hätte sie niemals die weißmagischen Sperren von Château Montagne überwinden können. Außerdem saß sie ihm hier direkt gegenüber. Und Merlins Stern, den Zamorra vor der Brust trug, gab keine Warnung von sich.
    »Angenommen, wir helfen dir wirklich«, begann Zamorra, »auf welchem Weg sollen wir dann nach Zaa gelangen?«
    »Das weiß ich nicht«, bekannte Kea. »Beg könne uns in meine Welt schaffen, behauptete er.«
    »Soll ich die Kristalle holen, Chef?«, fragte Nicole.
    »Du kennst mich gut«, schmunzelte Zamorra.
    »Wer, wenn nicht ich?«
    Nicole verließ den Raum. Kea rutschte unruhig auf ihrem Sessel hin und her. Zamorra spürte, dass sie noch etwas auf dem Herzen hatte.
    »Gibt es etwas, das ich noch wissen sollte, Kea?«
    Die junge Kriegerin nickte stumm. Offenbar litt sie ab und zu unter Schüchternheit, ihrem gewalttätigen Äußeren zum Trotz. Aber vielleicht war sie auch nur von den Eindrücken dieser für sie unbekannten Welt überwältigt.
    Kea druckste herum.
    »Sprich es nur aus«, ermunterte Zamorra sie. »Ich bin nicht so leicht zu schockieren.«
    Auch Fooly blickte die Besucherin nun aus seinen runden Telleraugen erwartungsvoll an.
    Kea hob ihre leere Kaffeetasse.
    »Darf - darf ich noch etwas von dieser heißen Kostbarkeit trinken? Ich habe noch nie in meinem Leben etwas so Herrliches genossen!«
    Zamorra musste sich ein Grinsen verkneifen.
    »Selbstverständlich!«
    Er stand auf und schenkte aus der Kanne, die der Butler mitgebracht hatte, höchstpersönlich nach.
    Nun kehrte auch Nicole zurück. Sie hielt in jeder Hand einen Dhyarra-Kristall 4. Ordnung.
    Kea trank gierig den noch heißen Kaffee. Ihre Augen leuchteten auf, als sie die Sternensteine erblickte. Wahrscheinlich spürte auch die junge Rebellin die ungeheure Macht, die von ihnen ausging.
    Nicole gab Zamorra einen der Kristalle.
    Im selben Moment waren sie selbst, der Dämonenjäger und Kea spurlos verschwunden!
    Nur die Kaffeetasse, die Kea gerade zum Mund geführt hatte, blieb zurück.
    Sie schien einen Moment in der Luft zu schweben, knallte dann aber zu Boden und zersprang in tausend Scherben. Der Kaffee spritzte durch das halbe Arbeitszimmer.
    Einen Moment später riss William, alarmierte durch den Krach, die Tür auf.
    Sein Blick wechselte von der kaputten Kaffeetasse zu dem kleinen Drachen.
    »Mr. MacFool…«,
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