Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0704 - Der Pestbringer

0704 - Der Pestbringer

Titel: 0704 - Der Pestbringer
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
auch denke?«
    »Kann sein.«
    Er zählte auf. »Die Pest, die Apokalypse, ein Stück ausgehendes Mittelalter…«
    »Die Horror-Reiter!« vollendete ich.
    »Ja!«
    Es war natürlich durch nichts zu beweisen, aber wir stellten die Tatsache, daß AEBA erschienen war, auch nicht so weit außen vor und bekamen beide mit, wie Father Ignatius blaß wurde, denn er hatte ebenfalls seine Erfahrungen mit den Horror-Reitern gesammelt, die damals versucht hatten, das Kloster St. Patrick unter ihre Kontrolle zu bekommen.
    »Das ist aber durch nichts zu beweisen!« flüsterte er.
    »Wir sollten ihn fragen«, schlug Suko vor und setzte dies sofort in die Tat um.
    Eastland schaute uns an. Dann wiederholte er den Begriff. »Die… die Horror-Reiter?« fragte er.
    »Ja, genau sie.«
    »Kenne ich nicht.«
    Suko blieb am Ball. »Ist im Ort nie der Begriff AEBA gefallen?«
    »Nein, nie. Was bedeutet das denn?«
    Mein Freund sprach weiter. »Es sind die ersten Buchstaben von vier verschiedenen Namen.«
    »Und welche.«
    Der Inspektor zählte sie auf. »Das erste A steht für Astaroth. Das E für Eurynome, das B für Bael oder Baal und das letzte A für Amducias. Wenn Sie diese vier Buchstaben zusammenfassen,, dann entsteht der von mir erwähnte Name. Man kann durchaus sagen, daß er für Grausamkeit, Brutalität, Chaos und Tod steht. Jeder für sich ist schon schlimm, aber als Quartett sind sie das Grauen pur.«
    Obwohl es ihm so schlecht ging, schauderte Eastland. Dann tupfte er seine nässenden Wunden ab, hob die Schultern und erklärte, daß ihm diese Namen völlig neu wären. »Niemand hat auch nur etwas angedeutet. Ich hörte nur von dem Knappen.«
    »Den kennen wir nicht«, sagte ich.
    »Vielleicht ein Helfer von AEBA!« vermutete Suko.
    »Kann sein.«
    »Jetzt mal etwas anderes«, sagte der Mönch und legte seinem Schützling eine Hand auf die Schulter.
    »Was machen wir mit ihm? Ich würde vorschlagen, daß wir ihn in ein Krankenhaus bringen, wo er unter Quarantäne liegen wird und…«
    »Nein!« Carter Eastland fuhr in die Höhe. Er wischte die Hand förmlich von seiner Schulter weg.
    »Das will ich auf keinen Fall.« In seinen Augen flackerte es. »Ich muß wieder zurück. Ich will herausfinden, wer mir das angetan hat. Nur dann kann ich das Grauen überwinden und werde auch geheilt.«
    Mir paßte das nicht, deshalb sprach ich dagegen. »Die Medizin heute ist so weit, daß…«
    »Wenn Sie mich in ein Krankenhaus stecken, dann… dann bringe ich mich um!«
    Der Satz stand, der hatte gesessen, und ich traute es ihm auch zu. Dieser Mensch war durch eine fürchterliche Magie gezeichnet worden. Bestimmt sah er sein Leben auch als verwirkt an. Er würde, wenn nicht alles nach seinen Wünschen lief, durchdrehen und sich selbst das Leben nehmen. Zuviel hatte er bisher mitmachen müssen.
    »Was sagst du, Father Ignatius?«
    Der Mönch runzelte die Stirn. »Niemand hat das Recht, sich das zu nehmen, was ihm von Gott als höchstes und kostbarstes Gut gegeben wurde. Es gibt viele verzweifelte Menschen, das weiß ich. Und ich möchte, daß nicht noch ein Verzweifelter hinzukommt. Deshalb bin ich dafür, daß wir ihn mit nach Farthham nehmen. Wenn möglich, können wir sogar mit demselben Zug wieder zurückfahren…«
    »Nein, wir werden fliegen!« entschied ich. »Aber erst morgen. Es gibt da noch einige Dinge zu klären.«
    »Welche?«
    »Bürokratische«, erwiderte ich ausweichend. »Wichtig ist, daß wir den Zug verlassen, und es wird am besten sein, wenn wir in meine Wohnung fahren. Dort ist Carter vor einer Entdeckung sicher.«
    Der Mönch nickte. Er wirkte zudem erleichtert, denn damit hatten wir ein großes Problem aus der Welt geschafft. Als ihn sein Schützling anschaute, lächelte er Carter zu, nahm das Tuch und drapierte es vorsichtig über dessen Kopf, damit auch das Gesicht verdeckt war.
    Ich hatte die Abteiltür aufgezogen und schaute in den Gang. Ich wollte nicht riskieren, daß uns jemand entgegenkam, aber die Luft war auf beiden Seiten rein.
    Als ich mich umdrehte, um den Freunden zu winken, saß Eastland noch immer.
    »Wollt ihr nicht kommen?«
    Father Ignatius schüttelte den Kopf. »Mir ist soeben etwas eingefallen, John. Ich will dir ja keine Vorschriften machen, aber wie wäre es, wenn du einen Test vornimmst?«
    »Wie meinst du das?«
    »Mit deinem Kreuz. Ich bin nicht so vermessen, zu glauben, daß du die Geschwüre heilen kannst, aber es wäre trotzdem interessant zu sehen, ob Carter durch die Veränderung auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher