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0703 - Stunden der Angst

0703 - Stunden der Angst

Titel: 0703 - Stunden der Angst
Autoren: W.K. Giesa und Claudia Kern
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Pilot. Ich benötige jemanden dort unten, der mir Informationen liefert. Das Überleben der beiden Menschen hat höchste Priorität. Deshalb brauche ich einen sehr zuverlässigen und guten Piloten, der keine Heldentaten begeht, um mich zu beeindrucken.«
    Lodevs Schultern sackten nach unten. Er hatte sichtlich verstanden, wen der Beta mit dieser Beschreibung meinte.
    »Ich mache die Hornisse startklar«, sagte er.
    ***
    Zamorra lag auf einem Bett in einer kleinen Wohnung, deren eigentliche Bewohner gefesselt und geknebelt im Zimmer nebenan lagen. Durch das halb geöffnete Fenster der Parterre-Wohnung betrachtete er den Sternenhimmel.
    »Kannst du dir vorstellen«, sagte er zu seiner Partnerin, »wie viele Welten es dort oben gibt, auf denen man noch nie von mir gehört hat? Ganze Planeten voller ahnungsloser kleiner Außerirdischer, die nur darauf warten, dass ihnen jemand mal so richtig in den Arsch tritt.«
    »Übertreibst du nicht etwas?«, gab Duval unbedacht zurück.
    Der Professor knurrte, sah jedoch von einer Bestrafung ab. Wenn er seinen Weltherrschaftsträumen nachhing, reagierte er kaum auf seine Umwelt.
    »Wenn ich Fürst der Finsternis bin«, fuhr er fort, »werde ich ein Raumfahrtprogramm für Dämonen starten. Ein paar Tausend werden vielleicht dabei draufgehen, aber irgendwann werden sie es lernen. Bei LUZIFER, sogar Affen hat man schon ins All geschickt.«
    Er drehte den Kopf und schnippte Zigarettenasche auf den Boden. »Was hältst du von meiner Idee?«
    Seine Stimme hatte einen drohenden Unterton, den Nicole nur zu gut kannte. Sie stand von ihrem Stuhl auf und hob die Schultern. »Sie ist bestimmt gut, aber du solltest dir zuerst die Erde untertan machen, bevor du andere Welten eroberst.«
    Die Antwort schien Zamorra zu gefallen, denn er grinste breit. »Menschen wie du bleiben immer in ihrem kleingeistigen Gefängnis sitzen. Du verstehst nicht, was wahrer Ehrgeiz ist. Trotzdem halte ich deine Ansicht nicht für völlig falsch. Natürlich ist zuerst die Erde dran und dann dieser verdammte Ewigk. Aber dann werde ich mich anderen Welten zuwenden. Seneca kann sich um die technischen Details kümmern, vorausgesetzt dieser dämliche Idiot lässt sich nicht von unseren Doppelgängern umlegen.«
    Er setzte sich auf und betrachtete die Regenbogenblumen hinter der Abzäunung des gemeinsamen Hinterhofs mehrerer Mietshäuser. Außer ihm und Nicole wusste niemand, dass acht Männer mit Nachtsichtgeräten und geladenen Maschinenpistolen hinter den Fenstern anderer ebenso besetzter Wohnungen lauerten.
    Zamorra sah sich um. »Sag mir noch mal, warum es keinen Zweifel daran gibt, dass unsere Doppelgänger hier auftauchen werden?«, verlangte er.
    »Sie werden hier auftauchen«, wiederholte Duval ungeduldig, »weil es keinen anderen Ort gibt, zu dem sie gehen können. Sie wissen nicht, wo es in unserer Welt sonst noch Regenbogenblumen gibt. Wenn sie zurück wollen, müssen sie nach Baton Rouge.«
    Ihr Partner nickte. »Okay, so hatte ich mir das auch vorgestellt. Also werden wir warten, bis sie auftauchen -und wenn sie nicht auftauchen, werde ich sicher jemanden finden, an dem ich meine Frustration und meine maßlose Wut auslassen kann.«
    Sein Blick verriet Nicole, dass sie damit gemeint war. Sie wandte sich ab und schluckte.
    ***
    Zamorra hustete und spuckte Regenwasser aus. Der-Druck war von seiner Brust verschwunden, ebenso wie die Hand von seiner Kehle. Er öffnete die Augen und sah zwei Körper, die sich hinter einer Wasserwand prügelten. Den Leibwächter erkannte er sofort und nach einem Moment auch dessen Gegner.
    Carsten, dachte er überrascht.
    Zamorra kam taumelnd auf die Beine. Er wusste, dass Carsten keine Chance hatte. Selbst zu zweit würde es schwer werden, den Hünen zu besiegen. Er trat einen Schritt vor und bemerkte, wie sein Fuß gegen etwas Schweres stieß.
    Die Maschinenpistole.
    Zamorra griff danach, hörte im gleichen Moment Carstens gellendes »Pass auf!« und warf sich zur Seite.
    Der Körper des Leibwächters schlug neben ihn in den Matsch. Dreck spritzte hoch und raubte ihm die Sicht. Halb blind schlug er zu, trieb seinen Gegner zurück und wurde selbst von einem Tritt auf den Boden befördert.
    Zamorra wischte sich den Lehm aus den Augen. Verschwommen sah er den Leibwächter, der wie ein Fels vor ihm aufragte. Er hielt die Maschinenpistole am Lauf und hoch über seinen Kopf gehoben.
    »Keine Kugel verschwenden!«, schrie er.
    Ein weißes Licht zuckte über den Himmel, gefolgt von einem
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