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0702 - Die Nacht der bösen Frauen

0702 - Die Nacht der bösen Frauen

Titel: 0702 - Die Nacht der bösen Frauen
Autoren: Jason Dark
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der Hexe nicht, aber ich mußte versuchen, mich in sie hineinzudenken, und das würde mir schwerfallen, sogar sehr schwer, denn sie und ich, das waren zwei verschiedene Paar Schuhe.
    Was würde sie anfangen wollen?
    Sie war ja nicht allein. Ich hatte nicht zählen können, wie viele Personen sich bei ihr befanden, jedenfalls hatte sie sich Unterstützung geholt, und das gefiel mir überhaupt nicht.
    Assunga war aus der Vergangenheit gekommen, bestimmt aus der Zeit des Vlad Dracula.
    Waren die Frauen dann ebenfalls Personen, die damals gelebt hatten? Bestimmt, und sie waren nun mit in die Zukunft gereist.
    Plötzlich kam ich mir so einsam und verlassen vor. Der Wald schien mich erdrücken zu wollen, er stand mir feindlich gegenüber, und er bot mir keinen Schutz mehr.
    Ich mußte raus, weg, ihn verlassen. Nicht mehr hier oben warten und lauern.
    Das war vorbei, eine Episode, mehr nicht.
    Ich dachte an den kleinen Ort Plakac, und ich dachte daran, daß Assunga sich nichts gefallen lassen würde.
    Sie hatte vorgehabt, mich zu vernichten, durch einen glücklichen Zufall war ihr dies nicht gelungen.
    Sie wußte gleichzeitig, daß ich nicht allein stand, daß mir noch einige andere helfen wollten.
    Suko und Marek, der Pfähler!
    Sie waren mit dem Hubschrauber verschwunden, sollten in Plakac warten, und keiner von ihnen besaß ein Kreuz.
    Als mir dieser Gedanke kam, spürte ich auf meinem Rücken die kalte Haut. Plötzlich wußte ich, wo ich hinzugehen hatte, nach Plakac.
    Es würde ein langer Weg hinunter ins Hochtal werden. Eine Strecke, die quer durch den Wald führte, wo es kaum Pfade gab, nur eine dichte, an manchen Stellen schon urwaldhafte Natur.
    Ich würde ihn nehmen müssen, und ich hoffte, daß ich das Ziel noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichte…
    ***
    Wohl war weder Marek noch Suko, daß sie ihren Freund John Sinclair zurückgelassen hatten. Aber er hatte es nicht anders gewollt, er mußte einfach die Stellung halten, weil sich dort oben möglicherweise einiges abspielen würde.
    Es ging um Assunga. Nur sie war wichtig. Sie sollte ihr Ziel nicht erreichen. Wenn sie es schaffte, sich mit Dracula II zu verbünden, sah es bitter aus.
    Beide Männer hockten angeschnallt auf ihren Sitzen und starrten ins Leere.
    Auch wenn Marek voller Gedanken steckte, so gefiel ihm der Gesichtsausdruck des Inspektors überhaupt nicht. Er stieß Suko an und fragte: »He, was hast du?«
    »Nicht viel.«
    »Du denkst an John - stimmt's?«
    »Und an Assunga.«
    Marek hob die Schultern. »Was willst du machen, Suko? Sie hat es nun einmal geschafft und ist euch entwischt. Da kannst du versuchen, was du willst, irgendwo wirst du immer ins Leere schlagen, und dann sieht es nicht gut aus.«
    Suko schaute aus dem Fenster. Er konnte bereits in das Tal hineinsehen, sah den Schienenstrang im Schein der Sonne golden glänzen und auch den Staub, der sich als Wolke über den kleinen Ort Plakac gelegt hatte. Dort befand sich ihr Ziel.
    Zahlreiche Polizisten hielten das Dorf besetzt. Die Hexe hatte zwei Beamte auf einer Bahnfahrt eiskalt getötet. Man hatte die Leichen beim Einlaufen des Zuges entdeckt und natürlich sofort Alarm geschlagen. Aber auch die Verstärkung stand vor einem Rätsel. Die Männer hatten nicht nur ihren Chef verloren, sie würden sich auf totsuchen können, ohne einen Mörder zu finden.
    Die Sonne kippte bereits in westliche Richtung. Noch besaß sie fast ihre volle Kraft, aber sie stand bereits so, daß von ihr beschienene Gegenstände erste Schatten warfen.
    Den warf auch der Hubschrauber, als er immer mehr an Höhe verlor und dem Ort entgegenflog.
    Auch dort hatte man ihn gesehen. Die Männer hielten sich auf dem Platz vor dem Bahnhof auf, schirmten ihre Augen gegen das Sonnenlicht ab und schauten dem Metallvogel entgegen, dessen Rotorwind bereits mächtige Staubwolken in die Höhe wirbelte, die wie eine Nebelbank wirkten und sich zunächst nicht senkten.
    Das letzte Stück schwebten sie wie in einer Gondel nieder, auch das leichte Schaukeln gehörte dazu.
    Dann setzten die Kufen auf.
    Suko und Marek atmeten auf. Sie waren beide froh, den Flug hinter sich zu haben, schnallten sich los, standen auf und reckten ihre müden Glieder. Beide bedankten sich bei den beiden Piloten, die sich über die Komplimente sehr freuten.
    »War ja keine große Kunst«, sagte der Co-Pilot.
    »Andere hätten es nicht so geschafft.«
    Die Männer lachten, als Marek dies sagte. Danach verließ er die Maschine und stellte sich neben Suko, der
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