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0702 - Das dunkle Ich

0702 - Das dunkle Ich

Titel: 0702 - Das dunkle Ich
Autoren: W.K. Giesa
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benötigt.«
    »Wen meinst du damit?«
    Aber da wurden sie bereits von- einem Strudel verschlungen, der sich jäh um sie herum öffnete, einfach da war und sie mit sich riss.
    Als er sie ausspie, war Tarona nicht mehr bei ihnen.
    Es war, als hätte es dieses seltsame Wesen niemals gegeben.
    Und über ihnen schien Floridas Sonne.
    ***
    Yves Cascal hatte das Hotelzimmer ebenfalls verlassen, kaum dass der Magier und Duval gegangen waren. Was sollte er noch hier, in diesem teilweise verwüsteten Raum? Wenn er hier blieb, würde man ihn höchstens verantwortlich machen und zur Rechenschaft ziehen. Nicht, weil er vielleicht wirklich der Schuldige war - danach fragte sicher niemand. Sondern, weil er in der Nähe und ein Schwarzer war.
    Er fragte sich, was mit dem Zamorra und der Nicole aus der anderen Welt geschehen war. Wohin waren sie verschwunden? Lebten sie überhaupt noch? Oder waren sie vernichtet worden, ausgelöscht von den gewaltigen Kräften, die hier freigesetzt worden waren?
    Wenn es sie nicht mehr gab, war auch das Amulett verloren, Cascals Amulett. Denn der Schwarzmagier Zamorra hatte es verloren, und es war fort, und Duval vermutete, dass der andere Zamorra es mitgenommen hatte…
    Ich muss es zurückbekommen, dachte Yves.
    Jetzt mehr denn je. Er war neugierig geworden.
    Neugierig auf das, was er über diese Silberscheibe noch nicht wusste. Und wenn die beiden Zamorras ein Amulett-Duell riskierten, konnte vielleicht auch Ombre sich mit dieser Zauberwaffe gegen den Schwarzmagier zur Wehr setzen.
    Er musste nur herausfinden, wie er das anstellen konnte!
    Aber - dazu musste er es erst einmal wieder zurückbekommen. Also musste er die Verschwundenen suchen und finden.
    Eine verdammt schwere Aufgabe, auch für jemanden, der einmal Polizist gewesen war.
    Aber er war überzeugt, er würde es schaffen!
    Irgendwie und irgendwann!
    ***
    »Florida«, sagte Nicole. »Wir sind in Florida! Dieses Biest hat uns…«
    »Bist du sicher?«, fragte Zamorra, nickte aber im nächsten Moment, weil auch er die Umgebung erkannte. Sie befanden sich in unmittelbarer Nähe von Tendyke's Home, am Rand der Everglades-Sümpfe. Sie kannten die Privatstraße beide nur zu gut, die zu dem recht großen Anwesen führte, das weiträumig mit einem Zaun vor Einbrechern und Alligatoren geschützt war.
    Tarona war verschwunden.
    Sie hatte die beiden Menschen hier abgesetzt - und war fort.
    »Tendyke's Home?«, überlegte Zamorra halblaut. »Was sollen wir hier? Dem anderen Ty Seneca helfen? Ich könnte mir was Besseres vorstellen. Wofür braucht er überhaupt unsere Hilfe? Er ist der Sohn des Asmodis. Er könnte…«
    »Halt mal die Luft an, Chef«, bat Nicole. »Du bist dabei, dich in ein paar Dinge zu verrennen…«
    »Wo mache ich einen Fehler?«, fragte er.
    Er dachte an Robert Tendyke. Den Mann, der sich in seiner jüngsten Inkarnation Ty Seneca nannte. Und dieser Tv Seneca war charakterlich ein ganz anderer Mann, als den ihn Zamorra einst als Robert Tendyke kennen gelernt hatte und sein Freund geworden war. Gut, sie befanden sich hier in einer Spiegelwelt, in der alles anders war oder sein konnte, aber so wie sein Vater Asmodis, einst Fürst der Finsternis, war auch Robert Tendyke immer ein Wanderer zwischen beiden Welten gewesen. Als Robert deDigue zur Zeit des französischen »Sonnenkönigs« war er diabolisch gewesen - bei Zeitreisen hatte Zamorra das selbst erleben müssen -, in der Gegenwart war er menschenfreundlich.
    Bis zu seinem »Tod« durch Amun-Re. Als er danach wiederbelebt aus Avalon zurückkehrte, hatte er nicht nur einen neuen Namen angenommen, sondern auch sein Charakter hatte sich drastisch verändert. Der heutige Ty Seneca war skrupellos und ging über Leichen, wenn es sein musste.
    Ein würdiger Sohn seines Vaters, des Teufels…
    »Vielleicht hat der hiesige Tendyke oder Seneca eine ganz andere Entwicklung genommen«, gab Nicole zu bedenken. »Wir sollten uns erst mal mit ihm unterhalten. Tarona hat uns sicher nicht ganz grundlos hierhin gebracht.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Er fragte sich, warum das Amulettwesen überhaupt eingegriffen hatte. Nur um ihn vor dem Duell der Amulette zu warnen? Diese Warnung war viel zu spät gekommen!
    In der »richtigen« Welt hatten so ll wohl Taran als auch Shirona sich in den letzten Jahren recht rar gemacht. Nicht, dass er diese beiden seltsamen Geschöpfe wirklich vermisst hätte… zumal gerade Shirona sich als recht feindlich erwiesen hatte und Taran eher furchtsam,
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