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0702 - Das dunkle Ich

0702 - Das dunkle Ich

Titel: 0702 - Das dunkle Ich
Autoren: W.K. Giesa
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zumindest den Kopf seines Doppelgängers brachte. Und das möglichst bald. Wie lange es dauerte, ihn aufzuspüren, ließ sich natürlich nicht abschätzen. Es konnte Tage oder Wochen dauern. Denn Zarra hatte ebenso wenig Anhaltspunkte, wohin die anderen verschwunden waren, wie Zamorra selbst.
    Der Idealfall wäre natürlich, wenn sie tatsächlich nicht mehr lebten, wenn dieser Energieorkan bei der Konfrontation der Amulett-Magie und des Dhyarra-Kristalls sie vernichtet hätte. Dann war es nur schade um Ombres Amulett. Denn es würde mit zerstört worden sein.
    Aber das, fand Zamorra, war durchaus zu verschmerzen.
    »Wir werden das checken«, griff er den Gesprächsfaden wieder auf. »Komm erst mal mit. Und steck die Waffe ein.«
    Ullich hob die Hand, in der er immer noch den schussbereiten Blaster hielt. »Sorry«, sagte er. »Ich wusste ja nicht, wo ich herauskommen würde.«
    Er steckte die Waffe ein.
    Ein Blaster der Ewigen, dachtê Zamorra. Er steht also mit ihnen in Verbindung. Vielleicht kann er mir helfen, Ewigks verdammtes Arsenal zu knacken. Ted Ewigk, der ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN, hatte seine Villa magisch komplett gegen Zamorra abgeschottet und die Regenbogenblumen so blockiert, dass sie keinen Transport zwischen Château Montagne und Ewigks Villa, die er seine »gaianische Residenz« nannte, zuließ. All die technischen Schätze, die in jenem Arsenal lagerten, reizten Zamorra. Es würde seine Macht immens vergrößern, wenn er darüber verfügen konnte.
    »Komm, mein Freund«, sagte er und hieb Ullich die Hand auf die Schulter. »Wir haben einiges zu besprechen.«
    ***
    »Das ist verrückt«, sagte Möbius, als Zamorra seine Geschichte beendet hatte. »Völlig verrückt! Ich kann's einfach nicht glauben… Eine Welt, in der die Guten böse sind und umgekehrt -vielleicht ist dann sogar LUZIFER ein Engel?«
    »Der christlichen Lehre zufolge war er ein Engel«, erwiderte Zamorra trocken. »Ein gefallener Engel. Er wollte so sein wie Gott und wurde deshalb verstoßen. ›Denn ich bin ein eifersüchtiger Gott, und ich dulde keine anderen Götter neben mir‹ , wie es so schön in der Bibel heißt.«
    »Trotzdem kommt’s mir unglaubwürdig vor. Wenn du es nicht wärst, der mir die Geschichte erzählt hat, sondern irgendwer sonst…«
    »Wir haben doch schon viel unglaubwürdigere Dinge zusammen erlebt«, sagte Zamorra.
    Möbius nickte. »Und wer sagt mir nun, dass nicht du der negative Zamorra ist, der jetzt nur versucht, mich in eine Falle zu locken?«
    »Der Punkt geht an dich«, sagte Zamorra. »Ich weiß nicht, wie ich meine Identität beweisen kann. Du wirst mir einfach vertrauen müssen.«
    »Immerhin«, überlegte Möbius, »könnte es die Probleme erklären, die wir hatten, als wir dich suchten.« Er erzählte seinerseits von dem Regenbogenblumen-Fiasko. »Wenn es in dieser ›Spiegelwelt‹, wie du sie nennst, dich und den anderen Zamorra zugleich gibt, noch dazu an unterschiedlichen Orten, dürften die Blumen erhebliche Schwierigkeiten gehabt haben, das Ziel zu erfassen. Zamorra, kannst du dir vorstellen, dass ich bei dir angekommen bin und Micha bei dem anderen?«
    »Merde«, murmelte der Parapsychologe.
    »Das trifft's auf den Punkt - Scheiße!«, knurrte Möbius. »Sag mal, wie kommen wir eigentlich wieder von hier weg?«
    ***
    Während sie durch die unterirdische Gänge schritten, überwand Michael Ullich seine Überraschung. Sein Verstand setzte endlich wieder ein.
    Carsten und er suchten Zamorra!
    Weil der und Nicole Duval spurlos verschwunden waren!
    Für die Suche benutzten Carsten und er die Regenbogenblumen. Gerieten in ein grauenhaftes Chaos. Carsten verschwand, und Michael fand sich dort wieder, wo sie aufgebrochen waren - bei den Regenbogenblumen im Château Montagne!
    Und dann tauchte der verschollene Zamorra auf - hier im Château!
    Er konnte sich nicht im Château Montagne aufhalten! Es sei denn, es gab dieses Château zweimal!
    Und Ullich hatte das zweite Château erreicht!
    Und hatte es mit dem zweiten Zamorra zu tun!
    Mit einem, der nicht verschwunden gewesen war. Und der auf Ullichs Bemerkung, dass Carsten und er ihn suchten, nicht im mindesten reagiert hatte.
    Er hätte wenigstens verblüfft sein müssen. Eine Gegenfrage stellen. Aber das hatte er nicht getan.
    Verdammt, er wusste Bescheid!
    Das konnte nur eines bedeuten…
    Aber noch ehe Ullich diesen Gedanken bis in die letzte Konsequenz zu Ende führen konnte, erreichten sie die große Eingangshalle mit den
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