Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0701 - Duell der Amulette

0701 - Duell der Amulette

Titel: 0701 - Duell der Amulette
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
klar.«
    »Nicht wahr, Fooly«, sagte er beruhigend. »Wir kriegen das hin.«
    Er wusste, dass er nicht im Geringsten wie sein Doppelgänger klang, doch in dieser Situation war ihm das egal. Wenn er den Drachen nicht beruhigte, erwürgte der sich entweder mit seiner Kette oder begann Feuer zu speien.
    Seine Stimme schien tatsächlich einen gewissen Effekt zu haben, denn Fooly hörte nach und nach auf, an dem Metallring zu ziehen. Mit einem Seufzer ließ sich der Drache auf den Boden sinken Er war völlig erschöpft.
    »Fass mich nie wieder an«, wiederholte er krächzend und zeigte mit einer zitternden Kralle auf Zamorras Brust. »Sonst reiße ich dir das Herz 'raus, egal, was danach mit mir passiert.«
    Der Dämonenjäger stand auf, langsam, um ihn nicht wieder zu provozieren. »Ich lasse dir frisches Wasser und etwas zu essen bringen. Wenn du mir versprichst, ruhig zu bleiben, schicke ich jemanden vorbei, der deine Zelle reinigt. Einverstanden?«
    Der Drache starrte ihn nur hasserfüllt an. Vielleicht lebte er schon zu lange in dieser Hölle, um noch an Versprechungen zu glauben.
    Zamorra senkte den Kopf und öffnete die Tür. Er wollte sie gerade hinter sich schließen, als er Foolys flüsternde Stimme hörte.
    »Wer bist du?«
    Er antwortete nicht, sondern trat in den Gang. Lafitte sah ihm entgegen.
    »Sie sollten die Bestie endlich erledigen, Professor«, sagte er mit einem Blick auf das zerrissene Hemd. »Der bringt Sie sonst um.«
    Er klang nicht besonders traurig über diese Aussicht.
    »Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten«, gab Zamorra zurück, ohne seinen Worten den notigen Nachdruck zu verleihen. »Kommen Sie mit. Ich will mir die Gefangenen ansehen. Und danach geben sie dem Drachen frisches Wasser und vernünftiges Futter.«
    »Ja, Professor«, sagte Lafitte mit schneidendem Unterton.
    Es waren nur rund zwanzig Meter bis zu der Zelle, in der man Nicole und seinen Doppelgänger festhielt. Zamorra nickte den beiden Wachen zu, die auf Pascals Kommando hin ihre Waffen entsicherten und die Tür öffneten. Als er die Zelle betrat, sah er bereits, dass ihre Mühe umsonst gewesen war.
    Der Raum war leer.
    »Scheiße!«, fluchte Zamorra.
    ***
    »Scheiße«, fluchte Zamorra, als die Alarmsirenen heulten. »Sie haben unsere Flucht entdeckt.«
    Bis vor wenigen Sekunden hatte er sich noch in einem Zustand selbstgefälliger Zufriedenheit befunden. Den Schock, mit seiner Gegnerin in einer Zelle aufzuwachen, hatte er längst überwunden. Nicole ahnte nicht, mit wem sie durch die Gänge lief.
    Baue nie einen Kerker, aus dem du nicht selbst fliehen kannst, dachte er und gratulierte sich innerlich zu der Weitsicht, die ihn zum Bau der Gänge veranlasst hatte. Niemand außer ihm wusste davon, weder Nicole noch die Architekten und Arbeiter, die daran beteiligt gewesen waren. Er hatte ihnen die Erinnerung an diese Tage genommen, was den zusätzlichen Vorteil mit sich brachte, dass er sie nicht für ihre Arbeit bezahlen musste.
    Die Entdeckung ihrer Flucht war ärgerlich.
    Ursprünglich hatte Zamorra geplant, sich von Nicole in ihre Welt bringen zu lassen, sich dort ein wenig umzusehen und zurückzukehren. Er nahm an, dass seine Nicole den Doppelgänger längst enttarnt und festgesetzt hatte. Sie war zwar eine hinterhältige Hexe, verfügte aber über einen beinahe unfehlbaren Instinkt, Menschen einzuschätzen. Das war einer der Gründe, warum er sie noch nicht umgebracht hatte.
    Wäre der Alarm nicht gewesen, hätte er sich in aller Ruhe über seine neuen Gegner informieren können. So aber war er gezwungen umzudenken. Der Weg zu den Regenbogenblumen war bestimmt blockiert, das Amulett ließ ihn im Stich und seine geistigen Kräfte hatten sich hoch nicht so weit regeneriert, dass er Magie einsetzen konnte.
    »Sie werden die Regenbogenblumen abriegeln«, sagte jetzt auch Nicole. »Das würde ich zumindest tun.«
    Zamorra unterdrückte eine sarkastische Bemerkung und ging weiter.
    Er hasste es, bei seinen Gedanken unterbrochen zu werden. Gerade beschäftigte er sich mit der Frage, weshalb der Alarm ausgelöst worden war. Wenn seine Nicole wusste, dass sie versehentlich den Doppelgänger befreit hatte, musste sie auch erkannt haben, dass er mit der anderen Nicole auf dem Weg in ihre Welt war. Warum komplizierte sie diese Aufgabe, indem sie Alarm gab?
    Hatte sein Doppelgänger sie doch getäuscht?
    »Wir sollten das Château so schnell wie möglich verlassen«, unterbrach Nicole seine Gedanken.
    Sie tut es schon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher