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0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

Titel: 0700 - Para-Hölle Spiegelwelt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dir!«
    »Und die Kette vor mir! Ich werde nicht zurückkehren.«
    »Das sagst du jedes Mal. Du wirst kommen. Du kannst nicht anders.«
    »Eines Tages töte ich dich. Dann werde ich anders können.« Der Drache ließ sich nach draußen fallen und war fort. Zamorra verzichtete darauf, zum Fensterloch zu gehen und ihm hinterher zu schauen. Es mochte sein, dass das Biest draußen an der Wand klebte und nur darauf wartete, dass er sich am Fenster zeigte, um ihm eine Kralle durchs Gesicht zu ziehen. Einmal hätte er es beinahe geschafft. Draußen wirkte Zamorras Zauber irgendwie anders. Der Drache hatte mehr Freiheiten.
    Der Magier verließ das Drachenverlies. Es gab noch einiges zu tun.
    Auf Menschen, Drachen und Wetter allein wollte er sich nicht verlassen. Er hatte noch andere Möglichkeiten, die das Amulett ihm gab.
    Und er musste diese Doppelgänger wieder in die Hand bekommen!
    Er musste wissen, wer sie waren und vor allem, woher sie kamen.
    In ihnen sah er eine unermessliche Gefahr.
    ***
    Nicole musste vom Gas. Der Regen fiel immer stärker und verwandelte die Straße in eine Rutschbahn. Sie hatten Feurs noch nicht erreicht, und es war kaum noch ein Vorwärtskommen.
    Wenigstens der Sturm ließ den flachen Wagen einigermaßen in Ruhe -bei langsamer Fahrt.
    Hin und wieder zeigte das Scheinwerferlicht, wie die Bäume rechts und links der Straße vom Sturm gepeitscht wurden. Blitze zuckten. Einer fuhr nur ein paar Dutzend Meter entfernt in eine Baumkrone. Sekundenlang war der Baum von weißem Licht umhüllt. Aber er brannte nicht, er knickte nur in der Mitte ab.
    Zamorra war heilfroh, dass ein Auto ein so genannter faraday'scher Käfig ist, in den die Blitze nicht einschlagen können. Sofern nicht gerade die Radioantenne ausgefahren ist…
    »Ist die Radioantenne draußen?«, fragte er ahnungsvoll.
    »Hat die Karre überhaupt 'ne Außenantenne?«, gab Nicole zurück. »Hat sie überhaupt ein Radio?«
    Natürlich hatte sie beides.
    »Halt an, ich schraub' die Antenne ab oder schiebe sie 'rein…«
    »Ich halte jetzt nicht an!«, protestierte Nicole. »Bin froh, dass ich noch im Schneckentempo weiterkomme, ohne im Graben zu landen! So lange es noch irgendwie vorwärts geht, geht es vorwärts! Und die Bäume da draußen sind höher als eine eventuelle Radioantenne, bei denen schlägt's eher ein als bei uns!«
    Rumms. Der nächste Baum loderte in weißem Feuer.
    Zu nahe an der Straße.
    Er kippte.
    Auf die Straße.
    Und damit war die Fahrt erst mal zu Ende. Die Straße war dicht. Nach Feurs kamen sie an diesem Abend, in dieser Nacht, nicht mehr.
    »Wenn wir einen Geländewagen hätten, könnten wir außen herum fahren. Aber nicht mit dieser Superflunder«, seufzte Nicole.
    »Wenn wir deinen Cadillac hätten, könnten wir's auch nicht«, versuchte Zamorra sie zu trösten.
    »Ich hätte für die Flucht auch nicht den, sondern deinen BMW genommen«, protestierte Nicole zaghaft, »bloß würden wir damit natürlich auch stecken bleiben… hilf nix, wir müssen zurück.«
    »Mal langsam«, sagte Zamorra. »Da wir jetzt ohnehin stehen, gib mir wenigstens ein paar Minuten, mich anzuziehen, ja? Schwierig genug wird's in diesem engen Schuhkarton…«
    »Das ist kein Schuhkarton, sondern einer der modernsten und besten Sportwagen der Welt!«, wandte Nicole ein. »Ein ultrakrasses Gerät… ich glaube, wenn wir zurück in unsere Welt kommen, lege ich mir so was als Zweitwagen zu.«
    »Weißt du eigentlich, was so eine Schüssel kostet?«, fragte Zamorra, während er sich in der Enge abmühte, sich anzuziehen. Er wagte nicht, die Tür hochzufahren, weil es draußen immer noch wie aus Badewannen schüttete. Kein Wetter für diese Art von Auto, dessen Seitenwände ziemlich schräg waren und die Türen zwar hochklappten, aber nicht wie beim alten Mercedes 300 SL als Flügeltüren mit Dach-Funktion, sondern einfach nur senkrecht. Und auch wenn es nicht sein Auto war, das anschließend als Schwimmbad auf Rädern fuhr - es waren seine Klamotten und er selbst, die von diesen Regenmassen überschwemmt werden würden.
    »Ich hasse dieses Mistwetter«, brummte er. »Wird Zeit, dass wir den Sommer 2000 nachholen - den hatten wir ja auch noch nicht, weil nach Frühling gleich der Herbst folgte, und diese Wetterstatistiker lügen uns die Tasche voll, 2000 sei das wärmste Jahr seit Olims Zeiten gewesen, nur komisch, dass wir davon kaum was gemerkt haben und mir fast schon Biberpelz und Schwimmhäute gewachsen sind…«
    »Nutzt es dir was, wenn du
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