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0695 - Die Unantastbaren

Titel: 0695 - Die Unantastbaren
Autoren: Unbekannt
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Als du den Laren tötetest, hast du unsere Freundschaft gemeuchelt. Ihr könnt ihn abführen."
    Die letzten Worte waren an die Laren gerichtet. Hercor wollte in seiner Verzweiflung einen Fluchtversuch unternehmen, doch ein Lare streckte ihn kurzerhand mit einem Strahl aus einer Schockwaffe nieder.
    Gollonk verneigte sich vor den Laren, als sie mit ihrem Gefangenen den Raum verließen. Gollonk würde selbst seinen Bruder an die Laren ausliefern, wenn er dadurch das Verhältnis zu ihnen verbessern konnte.
    Zum Abschied sagte der eine Lare: „Ein hoher Verkünder der Hetosonen ist unterwegs nach Ertrus.
    Wir werden ihm über die gute Zusammenarbeit mit Ihnen berichten, Hemo Gollonk."
    Als Gollonk wieder allein war, hallten diese Worte in seinem Gehirn nach. Wenn tatsächlich ein hohes Tier der Laren auf Ertrus erwartet wurde, mußte er etwas unternehmen, um auf sich aufmerksam zu machen.
    Die Laren mußten erkennen, daß er für sie unentbehrlich war und auch den Posten eines „Ersten Hetrans der Milchstraße" einnehmen konnte. Diese Chance durfte er sich einfach nicht entgehen lassen.
    Gollonk rief seinen engsten Mitarbeiterstab zusammen und beriet sich mit ihnen. Er mußte einige Aktionen starten, die sich diesmal nicht gegen Leticrons Überschwere richteten, sondern gegen die Feinde der Laren.
    Und solche fanden sich nur in seinem eigenen Volk - und konzentriert waren sie alle in einer Organisation, die den Laren schon längst ein Dorn im Auge war.
    Das „Ertrusische Befreiungskomitee!"
    „Verdammt!" fluchte Hemo Gollonk. „Für den Aufwand, den wir betrieben haben, ist das Ergebnis äußerstdürftig.
    Ein einziger Gefangener!"
    „Er kann für uns noch sehr wertvoll sein", wagte der Kommandant der Einsatzgruppe, die in Gollonks Augen versagt hatte, einzuwenden.
    „Ja, vielleicht auf lange Sicht", erwiderte der Führer der PEI wütend. „Aber wir brauchen sofort eindrucksvolle Ergebnisse.
    Nur ein durchschlagender Erfolg gegen das EBK kann die Aufmerksamkeit des Verkünders der Hetosonen auf uns lenken!"
    „Der Gefangene ..."
    „Der Gefangene!" äffte Gollonk den Einsatzleiter nach. „Ich habe euch ausgeschickt, die Saboteure der EBK, die sich an die Pyramide heranmachen wollten, in einem aufsehenerregenden Kampf zu vernichten.
    Das hätte uns bei den Laren in ein gutes Licht gesetzt.
    Aber ihr habt tatenlos zugesehen, wie die vom EBK im Albinoring zugrunde gingen. Da fällt für uns kein Ruhm ab. Alles, was ihr getan habt, war, eine Patrouille der Epsaler niederzumetzeln, nur um einen Gefangenen vor ihnen zu retten.
    Was habt ihr euch dabei gedacht? Was soll uns der Bursche nützen, wo er doch blind ist!"
    „Darf ich dir meinen Plan unterbreiten?" fragte der Einsatzleiter ungerührt zurück. Gollonk gab einen Laut der Zustimmung von sich, und der andere fuhr fort: „Der Blinde hatte noch einen Begleiter, der aber floh, als er die Epsaler erblickte. Er ließ seinen Kameraden einfach im Stich und muß wohl glauben, daß er im Beschuß der Epsaler umkam. Dieser Feigling heißt Laptir, das wissen wir von dem Blinden, dessen Name Borvek ist."
    „Fasse dich kürzer!" verlangte Gollonk.
    „Ich bin gleich fertig", sagte der Einsatzleiter. „Es ist falsch, zu sagen, daß wir den blinden Borvek gefangennahmen.
    Wir gaben uns nicht als Angehörige der PEI zu erkennen, sondern gaben uns als kleine Gruppe von Einzelgängern aus, die mit dem EBK sympathisiert. Wir haben Borvek Unterschlupf gewährt und uns sein Vertrauen erschlichen. Da er blind ist, hat er nicht einmal eine Ahnung, wo er sich befindet. Und natürlich weiß er nicht, daß er in unserem Hauptquartier ist. Er hat uns bereits eine Menge interessanter Informationen geliefert.
    Und eine davon dürfte für unsere Zwecke besonders nützlich sein. Er vertraute mir an, daß heute eine wichtige Konferenz der Führungsspitze des EBK stattfindet. Einzelheiten darüber will er aber nur dir verraten."
    „Mir?" wunderte sich Hemo Gollonk.
    „Na, ich meine dir als dem Oberhaupt der fiktiven Terroristengruppe, die wir für ihn erfunden haben", sagte der Einsatzleiter grinsend.
    Jetzt mußte auch Hemo Gollonk grinsen. Er klopfte seinem Untergebenen auf die Schulter.
    „Vielleicht ist dein Plan gar nicht mal so schlecht. Komm, ich möchte mir mal diesen Borvek ansehen."
    „Er erwartet dich bereits sehnsüchtig."
    Sie begaben sich in den Wohnsektor ihres Hauptquartiers. In einer der aus mehreren Räumen bestehenden Unterkünfte wurde dem blinden Borvek der Alltag
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