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0692 - Die Insekten-Königin

Titel: 0692 - Die Insekten-Königin
Autoren: Unbekannt
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Pjotr noch überlegte, ertönte von draußen ein metallisches Klappern. Vielleicht wollte ihm jemand etwas zu essen bringen - oder man wollte ihn zu einem neuen Verhör bringen.
    Pjotr Godunow überlegte nicht lange.
    Er warf sich auf den Boden und nahm eine verkrümmte Haltung ein. Seinen Kopf drehte er dabei so, daß er unter dem linken Ellenbogen in Richtung Schott sehen konnte."
    Kaum hatte er diese Stellung eingenommen, öffnete sich im Schott eine kleine Luke. Das Chitingesicht eines Ploohns wurde sichtbar, verschwand aber gleich darauf wieder.
    Leutnant Godunow rührte sich nicht.
    Kurz darauf öffnete sich das Schott.
    Godunows Herz schlug schneller, als er sah, daß nur ein einzelner Ploohn hereinkam.
    Das Insektenwesen stellte eine flache Schüssel, die wahrscheinlich mit synthetischer Nahrung gefüllt war, neben der Schottöffnung ab, dann näherte es sich dem Terraner. Es bewegte sich dabei so arglos, daß Godunow schon glaubte, die Ploohns hätten ihm dadurch eine Falle gestellt.
    Dennoch handelte er seiner Eingebung entsprechend.
    Als der Ploohn sich über ihn beugte, schnellte er hoch und stieß seine Fingerspitzen in die großen Facettenaugen.
    Der Ploohn stieß einen schrillen Schrei aus und taumelte zurück.
    Pjotr riß ihm die Strahlwaffe aus dem Gürtelhalfter und schlug sie ihm mit voller Kraft auf den Schädel. Es krachte, als die Chitinpanzerung brach. Der Ploohn verstummte und sank zu Boden. Nur seine Gliedmaßen zuckten noch konvulsivisch.
    Pjotr Godunow trat einen Schritt zurück, richtete die Mündung der fremden Strahlwaffe auf die Schottöffnung und bereitete sich auf einen Kampf vor, bei dem er der Verlierer sein würde.
    Doch kein weiterer Ploohn ließ sich sehen.
    Pjotr schüttelte den Kopf. Er konnte nicht begreifen, daß sich ein einzelner Ploohn in die Zelle eines Gefangenen gewagt hatte, der nicht gefesselt war.
    Er konnte nicht wissen, daß der Ploohn damit gemäß dem Verhaltensschema seiner Art gehandelt hatte. Für ihn war ein einzelner Gegner relativ ungefährlich gewesen, weil Ploohns nur als Masse zu effektiven Leistungen fähig waren.
    Als der Terraner begriff, daß man ihm keine Falle gestellt hatte, eilte er aus seiner Kabine und blickte den Korridor hinauf und hinab. Auch hier war kein weiterer Ploohn zu sehen.
    Kurz entschlossen sprang Pjotr Godunow auf eines der beiden gegenläufigen Transportbänder. Während er sich von ihm befördern ließ, untersuchte er die Waffe, die er dem Wächter abgenommen hatte. Sie wies einige Unterschiede zu terranischen Strahlwaffen auf, aber ihr Funktionsprinzip ließ sich leicht durchschauen - und auch die Bedienung würde kein Problem darstellen.
    Als das Transportband eine Kurve beschrieb und in einen breiteren Korridor mündete, zuckte Leutnant Godunow zusammen und sprang auf den linken festen Seitenstreifen. Er duckte sich und hielt den Atem an, denn etwa hundert Meter vor ihm standen fünf schwerbewaffnete Ploohns und hantierten an einem seltsamen Gerät, das mit einer Art Parabolantenne auf ein Schott in der Wandung zielte.
    In dem Augenblick entdeckte ihn einer der Ploohns.
    Er stieß einen Schrei aus, der seine Kameraden alarmierte.
    Pjotr hatte gar keine andere Wahl, als das Feuer zu eröffnen.
    Zwei der Ploohns fielen sofort. Die anderen schossen zurück und verbargen sich hinter dem seltsamen Gerät.
    Pjotr Gondunow entging nur knapp einem Strahlschuß, indem er sich auf das Transportband warf, von dem er eben erst abgesprungen war. Mit dem nächsten Schuß traf er das Gerät.
    Es explodierte beinahe lautlos, aber mit einer Lichtflut, die den Terraner fast blind machte.
    Pjotr merkte noch, daß er von einem Strahlschuß getroffen wurde, dann verlor er das Bewußtsein.
    Er sah nicht mehr, daß sich das Schott, auf das das seltsame Gerät die ganze Zeit über gezielt hatte, öffnete, und daß vier Personen in terranischen Kampfanzügen in den Korridor sprangen.
    „Das ist ein Mensch!" rief Gucky, der den Schwerverletzten kurz untersuchte. „Und er stirbt."
    „Wir müssen ihn mitnehmen", sagte Ras Tschubai und blickte auf die halbzusammengeschmolzenen Trümmer des Geräts. „Er hat den Antipsiprojektor zerstört und damit unser Leben gerettet."
    „Und uns befreit", warf ich ein.
    „Sie müssen auch immer Ihren Senf dazugeben, Captain Hainu", nörgelte Dalaimoc Rorvic, der noch unter den Nachwirkungen des Lähmschusses in die rechte Fußspitze litt.
    „Lassen Sie das, Captain a Hainu!" sagte Tschubai streng.
    Aber so war
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