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0692 - Die Insekten-Königin

Titel: 0692 - Die Insekten-Königin
Autoren: Unbekannt
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in einem Lagerraum voller hoher schmaler Regale, in denen zahllose kleine Schaltelemente lagen oder standen.
    „Positronische Schaltelemente", erklärte der Ilt. „Damit läßt sich etwas anfangen."
    „Kannst du denn damit umgehen?" erkundigte ich mich zweifelnd.
    Gucky reckte sich und streckte die Brust heraus, so daß er beinahe das Gleichgewicht verloren hätte.
    „Ich kann alles, Tatcher", erklärte er stolz. „Hast du etwa vergessen, daß ich eine vollwertige USO-Spezialisten-Ausbildung absolviert habe?"
    „Das ist aber schon lange her", erwiderte ich.
    „Ich habe nichts vergessen", meinte Gucky. „Wenn du die gleiche Ausbildung hinter dir hättest wie ich, wüßtest du, daß man nichts vergißt, was einem auf der USO-Akademie eingebleut wird. Unsere Ausbilder waren richtige Antreiber. Weißt du, einer hat mir einmal gesagt, der Tag hätte vierundzwanzig Stunden, und wenn die nicht reichten, sollten wir eben noch die Nacht dazunehmen.
    Na, ich habe den Kerl in eine abseits gelegene Toilette teleportiert. Dort hat er zwar randaliert, aber doch rund acht Stunden warten müssen, bis jemand kam - und den Offizier vom Dienst rief."
    „Warum den Offizier vom Dienst?" fragte ich. „Er konnte den Ausbilder doch einfach freilassen."
    Der Ilt kicherte verhalten.
    „Es war eine Frau, die ihn fand -und zwar in einer Damentoilette", antwortete er. „Selbstverständlich war sie empört, und der Bursche bekam ein Disziplinarverfahren an den Hals.
    Seitdem hat er mich behandelt wie ein rohes Ei."
    Das konnte ich mir lebhaft vorstellen. Mit Gucky legte man sich eben lieber nicht an.
    Ich lachte. Doch dann fiel mir ein, daß wir ja eine Aufgabe zu erfüllen hatten.
    Als ich den Mausbiber daran erinnerte, nickte er.
    „Wir fangen gleich an", erklärte er. „Zuerst werden wir ein Gerät basteln, das die Programmimpulse ploohnscher Speiseautomaten empfindlich stört."
    „Speiseautomaten?" fragte ich. „Sollten wir nicht lieber die Hyper-komgeräte des ploohnschen Flaggschiffs stören, Gucky?"
    Der Ilt winkte ab.
    „Die Kampfmoral einer Truppe hängt nicht von schönen Worten, sondern in erster Linie von einer guten Verpflegung ab, Tatcher", erwiderte er. „Fangen wir an!"
    Mir kam seine Begründung zwar etwas seltsam vor, dennoch half ich ihm dabei, einen entsprechenden Apparat zu bauen. Wir brauchten anderthalb Stunden dafür, dann behauptete der Mausbiber, das Gerät würde zweckentsprechend funktionieren.
    „Du darfst es einschalten, Tatcher", sagte er.
    Ich zögerte etwas, dann drückte ich auf die Taste, die das Gerät einschaltete.
    Es gab einen lauten Knall, dann wurde es finster - und aus der Finsternis ertönte ein Geräusch, das an das Gebrüll einer Herde halbverhungerter Rinder erinnerte.
    „Was ist das, Gucky?" fragte ich.
    Aber der Ilt antwortete nicht.
    Ich tastete um mich und fand das Gerät wieder. Doch von Gucky fand ich nichts. Er schien sich in Luft aufgelöst zu haben - oder er war tele-portiert.
     
    8.
     
    Nach einiger Zeit wurde es wieder hell.
    Ich blickte mich um und stellte fest, daß der Mausbiber tatsächlich verschwunden war. Das Gerät, das angeblich die Programmimpulse ploohnscher Speiseautomaten stören sollte, arbeitete weiterhin summend und knisternd.
    Vorsichtshalber schaltete ich es aus, denn ich war sicher, daß es für die vorübergehende Verdunkelung, das muhende Geräusch und vielleicht auch für Guckys Verschwinden verantwortlich war.
    Wahrscheinlich hatte es nicht die Speiseautomaten gestört, sondern irgendwo im Schiff einen Kurzschluß hervorgerufen und dadurch vielleicht einen Alarm ausgelöst.
    Ich ging zum Schott und versuchte es zu öffnen.
    Aber es ließ sich nicht öffnen, obwohl wir hereingekommen waren, indem ich meine Hand auf die Stelle gelegt hatte, unter der wir ein normales Thermoschloß vermutet hatten.
    Demnach mußte es blockiert worden sein.
    Also war doch ein Alarm ausgelöst worden. Wahrscheinlich hatte man dann von der Hauptzentrale aus alle Innenschotte blockiert. Das konnte bedeuten, daß die Ploohns Fremde an Bord vermuteten.
    Ich mußte hier heraus, bevor man mich fand.
    Mein Blick fiel auf ein Regal mit Schaltelementen die mir irgendwie bekannt vorkamen. Sahen so ähnlich nicht terranische Schaltelemente zur fernsteuertechnischen Betätigung von Schottverriegelungsmechaniken aus?
    Ich war mir nicht ganz sicher, denn in den Details unterschied sich die ploohnsche Schalttechnik eben doch von der terranischen. Aber eine gewisse Ähnlichkeit war
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